Stadtrat
Wieder ein Rekordhaushalt für Teublitz

Die Stadt will heuer sieben Millionen Euro investieren. Bürgermeister Thomas Beer spricht von einem „Zeitenwechsel“.

25.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:17 Uhr
Werner Artmann
Trotz hoher Investitionen soll in Teublitz in diesem Jahr der Schuldenstand reduziert werden. −Foto: Werner Artmann

Auch in diesem Jahr verabschiedete der Teublitzer Stadtrat mit einer Gegenstimme einen Rekordhaushalt mit einem Volumen von fast 24 Millionen Euro. Laut Stadtkämmerer Georg Beer bildet dieser Haushalt die finanzielle Grundlage sämtlichen Wirkens für die Stadt und ist deshalb ein elementarer Baustein der Stadtrats- und Verwaltungsarbeit 2022. „Trotz der vielen Unsicherheiten wurde die goldene Mitte zwischen notwendigen Investitionen, Sparsamkeit und Schuldentilgung gefunden“, sagte er.

Der Haushalt trägt ein Gesamtvolumen von 23.859.900 Euro. Das entspricht einem Plus von 6,08 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Summe teilt sich in den Vermögenshaushalt von 7.220.700 Euro und in den Verwaltungshaushalt von 16.639.200 Euro auf. Der Schuldenstand der Stadt beläuft sich zum Ende des Jahres 2022 auf rund 12,9 Millionen Euro. Im Vorjahr betrug die Summe noch gut 13,5 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung der 7683 Einwohner liegt aktuell bei 1.677,61 Euro. Im Vorjahr betrug sie noch 1.753,83 Euro.

Grundsteuer ist angestiegen

Wie der Kämmerer feststellte, musste auch ein Anstieg der Grundsteuer A und B auf 390 Prozent eingearbeitet werden. Der Hebesatz bei der Gewerbesteuer bleibt im Jahr 2022 unverändert bei 380 Prozent. Der Schuldenstand wurde stark verringert, obwohl ein Darlehen von einer Million Euro für den An- und Umbau des Rathauses aufzunehmen ist. Der größte Ausgabeposten im Verwaltungshaushalt sind die Personalkosten von 3.872.400 Euro. Die Kreisumlage macht 3.547.900 Euro (Hebesatz 43 Prozent) aus. Eine Zuführung zum Vermögenshaushalt in Höhe von 2.282.300 Euro wurde erwirtschaftet.

Der Vermögenshaushalt wird durch die Zuführungen aus dem Verwaltungshaushalt, eine Entnahme aus der Rücklage (936.300 Euro) sowie eine Entnahme aus der Sonderrücklage von 505.300 Euro finanziert. Der Rest setzt sich aus Beiträgen und Entgelten sowie aus Zuweisungen und Zuschüssen von 1.761.100 Euro für diverse Projekte zusammen. Aus der Veräußerung von Sachen des Anlagevermögens erheben sich Einnahmen von 246.500 Euro. Abschließend stellte Kämmerer Beer fest, dass die Stadt auch in den nächsten Jahren fleißig investieren werde, aber auch Gelder für jegliche Infrastruktur benötigt würden.

„Wir befinden uns in einem Zeitenwechsel. Wir haben einen Haushalt vorgelegt, aus dem genau hervorgeht, für was wir stehen und wie wir die Zukunft unserer Heimatstadt Teublitz gestalten wollen“, stellte Bürgermeister Thomas Beer fest. Die Stadt stehe für eine Unterstützung der Wirtschaft und heimatnahe Arbeitsplätze, für einen nachhaltigen Umgang im Bereich Umwelt, für eine Weiterentwicklung der sozialen Einrichtung und der Infrastruktur, für den Schutz der Bürger, für die Weiterentwicklung des Feuerlöschwesens und für die Vorsorge vor Umweltkatastrophen. Abschließend dankte Bürgermeister Thomas Beer dem Stadtrat, insbesondere Stadtkämmerer Georg Beer für die übersichtliche und offene Erstellung des Haushalts 2022.

Haushalt entspricht Anforderungen der Bürger

CSU-UW-FW-Sprecher Georg Fleischmann stellte fest, dass der diesjährige Haushalt den Anforderungen entspreche, die durch die Bürger gestellt würden. Als verantwortungsvolle Stadträte werde man dem Haushalt zustimmen.

SPD-Grünen-Fraktionssprecher Andreas Bitterbier meinte, der Haushalt 2022 beginne endlich damit, vor allem Projekte abzuarbeiten, die aus dem Investitionsstau der letzten Jahre stammen. „Wir müssen uns modern und nachhaltig aufstellen und in die Zukunft investieren.“

Grünen-Stadträtin Hannah Quaas hätte sich mehr Spielraum für Investitionen in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit gewünscht. Für Stadträtin Maria Münz ist es unverständlich, in einer unsicheren Zeit große Pläne wie das „überdimensionierte Gewerbegebiet“ oder eine Umfahrungsstraße sowie den Rathaus-An- und Umbau auf die Agenda zu setzen. Deshalb stimme sie den Haushalt 2022 nicht zu. UW-FW-Stadtrat Markus Pretzl lobte den Haushalt 2022 und sah darin ein positives Zeichen für die Zukunft. Sein Stadtratskollege Johann Schmid kritisierte in seinem Beitrag die Grundsteuererhöhung, die eine enorme Belastung für die Bürger darstelle.