Schwandorf
Zu viel oder zu wenig Hochwasserschutz?

Kritik an den Plänen für Krondorf, Büchelkühn und Fronberg blieb im Schwandorfer Stadtrat nicht aus. Was ist mit Irlaching?

24.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:09 Uhr
Am südlichen Ortsrand von Büchelkühn liegt die Naab nahe an der Wohnbebauung. Die Straße soll erhöht und zu einem Damm ausgebaut werden. Noch steht nicht fest, in welchem Ausmaß dies geschieht. −Foto: Hubert Heinzl

Kritik an denVorplanungen des Wasserwirtschaftsamtskam am Montag vor allem von Alfred Damm (Grüne/ÖDP-Fraktion), der wie CSU-Stadtrat Robert Koller gegen das Maßnahmenpaket stimmte. Damm bezeichnete einerseits die Dimensionen der Schutzmaßnahmen in Büchelkühn mit bis zu 1,80 Meter hohen Bauwerken als „übertrieben“. Auf der anderen Seite wollte er auch Anwesen an der Lange Straße oder in der Nähe des Büchelkühner Spielplatzes in den Hochwasserschutz mit einbezogen wissen. Stadtrat Alfred Braun (SPD) forderte ein solches Vorgehen auch für die betroffenen Anlieger in Fronberg.

Doch beim Hochwasserschutz spielt die Kosten-Nutzen-Relation für die Planer durchaus eine Rolle. Bei den von Damm erwähnten Anwesen in Büchelkühn handle es sich um „Einzelfälle außerhalb der Wirtschaftlichkeit“, erläuterte Andreas Ettl, Abteilungsleiter „Planung und Bau“ beim Wasserwirtschaftsamt Weiden. Selbst bei einem hundertjährlichen Hochwasser gehe es „um wenige Zentimeter“, sagte er. Das gelte auch für Fronberg, wo man ebenfalls von „minimalen Wasserhöhen“ ausgehen könne.

Martina Englhardt-Kopf (CSU) vermisste ein Schutzkonzept auch für kleinere Ortsteile wie Irlaching und Münchshöf im nördlichen Stadtgebiet, die von einem Hochwasser an der Naab ebenfalls stark betroffen seien. Auch hier stellte Abteilungsleiter Ettl die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. „Und selbst wenn man einen Ringdeich um die Orte bauen wollte, stellte sich immer noch die Frage nach den Rettungswegen“, so Ettl wörtlich. Auf Englhardt-Kopfs Bitte um eine Überprüfung sicherte er aber immerhin zu, das Thema „mitzunehmen“.

Gegen die Vorplanungen für Krondorf gab es im Schwandorfer Stadtrat keine Einwände. CSU-Fraktionsvorsitzender Andreas Wopperer sprach sogar von einem „Paradestück des Hochwasserschutzes“ im Stadtgebiet. Bauliche Maßnahmen wie dieMauer am Volksfestplatzsind nach seinen Worten hinzunehmen; bei Schutzmaßnahmen gehe es nicht um eine Frage des „Wünsch-dir-was“, so Wopperer wörtlich.