Unser Dorf hat Zukunft
Bodenwöhr freut sich über „Gold“ und vertritt den Bezirk

01.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:13 Uhr
Renate Ahrens
Die Freude war riesig, als die Vertreter der Bodenwöhrer Bürger die Urkunde von Regierungspräsident Walter Jonas (4. v. r.) entgegennehmen konnten. −Foto: Renate Ahrens

Bodenwöhr hat Zukunft: Das fand die Bewertungskommission des staatlichen Dorfwettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ beim Bezirksentscheid – und das wissen auch die beteiligten Bürger.Sie bekamen von Regierungspräsident Walter Jonas und Bezirkstagspräsident Franz Löffler am Freitag die Auszeichung in Gold feierlich überreicht.

Nur wenn man in der Gemeinde gemeinsam mit Herzblut und Engagement an Lösungen arbeite, sei dieser Erfolg möglich, lobte der Bodenwöhrer Bürgermeister Georg Hoffmann.

Eine Bewertungskommission hatte die teilnehmenden Dörfer genau unter die Lupe genommen und nun Bodenwöhr und Schorndorf im Landkreis Cham zu den Siegern gekürt. Der Erfolg wurde gebührend im Brauereigasthof Jacob mit den Vertretern aller sechs teilnehmenden Dörfer auf Bezirksebene gefeiert.

Der Wettbewerb ist laut dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth-Uffenheim die „größte Bürgerinitiative für den ländlichen Raum“ – ein „Wettbewerb der Menschen, der aus Eigenverantwortung und daraus entstehenden Selbsthilfemaßnahmen“ getragen werde. Die Teilnahme biete eine einmalige Chance, betonte Josef Hofbauer, Vorsitzender der Bewertungskommission. Dörfer mit ländlichem Charakter seien aufgerufen, ihren Lebensraum in eigener Verantwortung zu gestalten, um auch in Zukunft eine hohe Lebensqualität zu sichern.

In Bodenwöhr sei – wie auch in den anderen teilnehmenden Dörfern – ein hoher ehrenamtlicher Einsatz zu spüren gewesen. Man habe die Chance genutzt, Stärken zu präsentieren, aber auch für Schwachpunkte neue Lösungskonzepte zu erarbeiten. Der Blick von außen auf das Dorf durch eine fachkundige Kommission eröffne wichtige Impulse zur Weiterentwicklung, betonte Hofbauer.

Die Jury lobte unter anderem, das „am wunderschönen Hammersee“ gelegene Bodenwöhr habe sich wichtige Ziele und ein Leitbild gesetzt. Bereits seit vielen Jahren reagiere man auf die klimatischen Bedingungen. Die Anlage eines „grünen Bandes“, einer Lindenallee als Frischluftschneise durch eine Siedlung, sei nur ein Beispiel dafür.

Wer Kräfte und Ideen bündele, kann viel erreichen, lobte Bezirkstagspräsident Franz Löffler. „Sie haben nicht nur diskutiert und geplant, sondern auch Vieles in die Realität umgesetzt.“ Der Einsatz sei „gold-wert“.

Regierungspräsident Walter Jonas betonte, in Anbetracht neuer Herausforderungen, wie dem Klimawandel, dem Ruf nach mehr Biodiversität oder der Energiewende, werden sich viele Dörfer künftig noch stärker selbst organisieren müssen, und der Dorfwettbewerb könnte dafür ein probates Mittel sein. Sehr gelungen sei in Bodenwöhr auch Entwicklung von der Industriegemeinde zum heutigen Tourismusstandort.

Ob am Friedhof mit seinem „außergewöhnlichen Waldcharakter“ und den kulturellen Bestattungsformen, durch stetige Neupflanzungen oder durch Verwirklichung neuer Ideen am Bahnhof – man steigere die Lebensqualität. „Kreative Menschen, offenes Denken und ein gutes Miteinander, gefördert durch die Gemeinde, ermöglichen eine gute Zukunft“, so das Fazit der Kommission. Daher ist Bodenwöhr berechtigt, den Regierungsbezirk der Oberpfalz im Landesentscheid im September 2022 zu vertreten.

Unser Dorf hat Zukunft“:Seit Beginn im Jahre 1961 haben sich in Bayern über 27.000 Dörfer am staatlichen Wettbewerb beteiligt. Er wird von ehrenamtlich tätigen Menschen und bürgernaher staatlicher Beratung getragen. Er schafft Anreize für die Bürger, den gemeinsamen Lebensraum in eigener Verantwortung aktiv zu gestalten.

Verlauf:Auslobende Stelle ifür den Wettbewerb st das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Trägerschaft liegt beim Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landschaftspflege Bayern.

Auszeichnungen:Beim 27. Wettbewerb von 2019 bis 2022 wurden beim Bezirksentscheid ausgezeichnet: Gold: Bodenwöhr und Schorndorf, Silber: Lennesrieth, Maiersreuth und Saltendorf, Bronze: Wettzell. Sonderpreis: Lennesrieth für die „nachhaltige Nutzung zur Sicherung der eigenen Wasserversorgung.“