Ehre
Neunburgs Lehrer holen wichtigen Preis

Ferdinand Stipberger von der Gregor-von-Scherr-Schule hat den Deutschen Lehrerpreis erhalten. Sein Projekt wird erweitert.

19.11.2019 | Stand 16.09.2023, 5:16 Uhr

Ferdinand Stipberger (rechts) mit Diana Schmidberger, Rektorin der Neunburger Gregor-von-Scherr-Realschule (2. v. r), und den Vertretern der Partnerschule, der Neu-Ulmer Inge-Aicher-Scholl-Realschule Foto: Deutscher Lehrerpreis

Bei der Preisverleihung zum bundesweiten Wettbewerb „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wurden in Berlin zwei Pädagogen-Teams aus Bayern geehrt – darunter der Schwandorfer Ferdinand Stipberger mit seinem Team von der Gregor-von-Scherr-Schule in Neunburg vorm Wald. Er arbeitete beim Projekt mit der Inge-Aicher-Scholl-Realschule in Neu-Ulm zusammen.

Stipberger, der das Projekt „Lernbüro digital-kooperativ“ leitete, erhielt gemeinsam mit seinen Neunburger Kollegen Bernd Bischoff, Florian Dendorfer, Verena Kopp, Eugen Staudinger und Michael Zimmerer den ersten Preis.

Dazu gratulierte auch der bayerische Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo: „Es freut mich sehr, dass drei Schulen aus Bayern in der Kategorie ,Unterricht innovativ’ mit Spitzenplatzierungen abgeschnitten haben. Diese Auszeichnungen sind eine verdiente Würdigung ihres Engagements, dem fein durchdachte und überaus kreativ umgesetzte Unterrichtsprojekte zu verdanken sind.“ Diese würden vor allem davon leben, dass Schüler ihre Lernprozesse selbst steuern und interaktiv gestalten, so Piazolo weiter. Dabei nutzen sie ganz selbstverständlich die digitalen Medien zur Recherche, Erarbeitung oder Dokumentation ihrer Lernergebnisse. Das ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass unsere Lehrkräfte in der digitalen Bildung richtungsweisende didaktische Impulse setzen.“

Unterricht gemeinsam gestalten

Die Gewinner des ersten Preises „Lernbüro digital-kooperativ“ haben aus zwei Schulen in 280 Kilometern Entfernung über soziale Medien zusammengefunden, um Unterricht gemeinsam zu gestalten. Die Kooperation steht unter dem Motto „Digital lehren und lernen im Fach Mathematik“. Sieben Lehrer teilen sich die Unterrichtsvorbereitungen und haben einen Kurs für alle Themengebiete der 5. Klassen erstellt, um mehr Zeit für den pädagogischen und didaktischen Austausch zu haben. Die Lerninhalte des Kurses stehen über ein Online-Forum allen teilnehmenden Lehrkräften an beiden Schulen zur Verfügung. Standards sind unter anderem Videos – in Form von Impuls- und Erklär-Videos – differenzierte Aufgaben aus dem Schulbuch und die dazu passenden Lösungen.

Die Auszeichnung:Die Entstehung:
Mit dem Deutschen Lehrerpreis werden jährlich gute Unterrichtsmodelle sowie engagierte Lehrkräfte ausgezeichnet. Erstmals wurde die Auszeichnung im Jahr 2009 vergeben.Der Deutsche Lehrerpreis wurde von der Vodafone Stiftung Deutschland und dem Deutschen Philologenverband initiiert. Die Veranstalter wollen mit diesem Preis Lehrer für Einsatz und Persönlichkeit ehren.

Darüber hinaus sollen noch weitere Inhalte zur fachlichen und kompetenzorientierten Vertiefung hinzugefügt werden. Nicht nur das Lernen im Fach Mathematik soll im Mittelpunkt stehen, sondern auch das digitale Lernen gemäß des Kompetenzrahmens zur Medienbildung allgemein. In dieser Kooperation mussten auch die eingebundenen Lehrkräfte fast alle digitalen Kompetenzen zunächst selbst erlernen – mit dem Ergebnis, dass sie diese den Schülern besser vermitteln können. Gleichzeitig vermeidet das Lernbüro doppelte Arbeit und schafft Nachhaltigkeit in der Unterrichtsvorbereitung, im Schuljahr 2019/2020 werden sogar weitere Schulen und Lehrkräfte die erstellten Kurse für ihren Unterricht übernehmen und sich dann an der Produktion von zusätzlichem Material beteiligten. Es werden dann voraussichtlich 16 Lehrer aus fünf Schulen am Kurs für die 7. Klassen arbeiten. Außerdem werden die beiden bereits erstellten Kurse der 5. und 6. Klassen im nächsten Jahr noch weit mehr Lehrkräften zur Verfügung gestellt, so dass diese Vernetzung vielen Schülern zugutekommen und ihnen innovativen Unterricht bieten kann.

Das Projekt überzeugte die Jury

„Guter Unterricht ist für mich die optimale Ausschöpfung der Lernzeit, jedem Schüler seine individuellen Lernschritte zu ermöglichen und das Erlernen von Kompetenzen, um im Alltag und dem Berufsleben gerüstet zu sein“, erklärte Stipberger bei der Preisverleihung. Für die Jury war der schul- und fachübergreifende Aspekt bei seinem kooperativen Projekt besonders überzeugend.

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