Adventauftakt in Nittenau
Bezaubernde Schlossweihnacht in Fischbach

27.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:42 Uhr
Renate Ahrens
Natürlich einer der Höhepunkte: der Besuch des Nikolauses. Mehrmals verteilten er und Knecht Ruprecht Süßes. −Foto: Fotos: Renate Ahrens

Ein idyllisches Hüttendorf in Fischbach verzauberte am ersten Adventswochenende viele Besucher. Die von Vereinen geschmückten Stände waren bei der Schlossweihnacht ständig belagert. Im Schloss zogen eine Bar, eine Kaffee- und eine Bastelecke Gäste an.

Die Augen von Christkind Lea Schmitz glänzten mit denen der Kinder an allen drei Tagen der Schlossweihnacht um die Wette. Einen ganz besonders stimmungsvollen Adventsmarkt hatten die örtlichen Vereine hier am etwa 300 Jahre alten Schloss gestaltet, darüber waren sich die Besucher einig. Empfangen wurde man am Eingang unter wunderschön geschmückten Girlanden, die rund 30 Fischbacher Frauen in langer Arbeit von Hand gebunden hatten.

Fehlerfreies Christkind

Am Freitag eröffnete das Christkind mit einem fehlerfrei vorgetragenen Prolog unter Trompetenklängen den Markt, und schon herrschte Weihnachtsstimmung. Ein Regenguss ließ die Veranstalter zwar kurz etwas bangen, doch bald war es wieder trocken, und die Besucher strömten nur so in den Schlosshof. Die Buden waren so verteilt, dass man gut flanieren konnte, sie aber auch Nischen boten, in denen man gemütlich Glühwein trinken und die Qual der Wahl hatte, welches Schmankerl man probieren sollte: Schmugglerwurst, Schwarzer Lump, Langos, Feuer- oder Rosswurst?

Die Vereine hatten sich Originelles einfallen lassen. Wo sonst bekommt man Rummlpunsch? Doch nur bei der Faschingsgesellschaft D’Rummlfelser! Am Stand der Festdamen der Feuerwehr Fischbach erhielt man neben wärmenden Getränken wie „Heiße Birne“ auch ihren selbst gestalteten Kalender 2023 mit Fotos der hübschen Festdamen, dessen Erlös, wie sie erzählen, ein Zuschuss für neue Dirndl sein soll.

Gespannte Vorfreude herrschte immer wieder bei den kleinen Besuchern, als der Nikolaus mit Knecht Ruprecht und dem Christkind erschien. Ein wenig unheimlich sieht vor allem Knecht Ruprecht mit seinem zotteligen Bart schon aus, doch als er Schokolade verteilt, ist kein Kind mehr verzagt. Der Nikolaus macht es ihnen aber nicht so einfach, denn er stellt Fragen wie, woher er denn komme und wer denn alles in der Krippe sei. Das beantworten die Kinder eifrig, denn natürlich gibt es Süßes auch vom Nikolaus, der mit Gefolge auch mal eine Runde um den Markt dreht.

Die Marktstände in den geschmückten Kellerräumen finden beim Nikolaus genauso Gefallen wie bei den Besuchern. Wunderschönes Kunsthandwerk wie Makramee, Holzgeschnitztes oder handgestrickte Socken kann man hier kaufen, und der eine oder andere entdeckt ein Weihnachtsgeschenk. Gut besucht ist auch der Kaffee- und Kuchenverkauf der Nittenauer Citygirls.

Zwei ältere Damen, die bei weihnachtlichen Klängen hier Selbstgebackenes genießen, finden, die Fischbacher hätten eben eine sehr gute Dorfgemeinschaft. Hier gebe es immer schöne Veranstaltungen.

Refugium der Sünder...

Auch Christkind Lea strahlt noch immer. Es mache viel Spaß, versichert die Zwölfjährige mit den blonden Locken, während die Kleinen sie ehrfürchtig bestaunen.

Nikolaus und Knecht Ruprecht statten inzwischen der Kellerbar einen Besuch ab. Dort, im ehemaligen Viehstall, ist es besonders zünftig. Nikolaus ist skeptisch: „Hier finden sich wohl die Sünder ein“, überlegt er, trinkt dann aber genauso gern ein Schnäpschen wie die Gäste.

Ein voller Erfolg, so lautet das Resümee der Veranstalter und des Organisators, Josef Jobst. Die Vereinsmitglieder hätten gute Arbeit geleistet, aber dabei auch viel Spaß gehabt und ein wenig die Kasse aufgebessert.