Kultur
Die Sonntagsdichter sind zurück

Auch Schwandorfs stillstehende Wasserräder waren ein Thema der Lesungen.

20.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:18 Uhr
Dietmar Zwick
Günter Schmid (Akkordeon) und Johannes Bauer (Kontrabass) haben die Lesung mit Gesine Jaehnert, Fritz Buchfink, Ingeborg und Lorna Simone Baier sowie Christine Voigt (v. l.) mitgestaltet. −Foto: DIETMAR ZWICK

Am Freitagabend trugen die Sonntagsdichter ihre selbst geschriebenen Texte vor. Dabei spannten sie einen Bogen – mit ihren amüsanten Lesungen samt Poesie aus dem Alltag und Erlebtem aus vergangener Zeit, versüßt mit einer Brise Heiterkeit.

Gegründet wurde die Gruppe 1996 von Ingeborg Baier. Das Schreiben und Dichten ist ihre Leidenschaft.

Lange, lange habe die Pause gewährt, von Corona erzwungen, der Gefahr. So seien die Sonntagsdichter zu Hause gesessen. Nun aber sei diese Zeit endgültig vorbei. Gaststätten und Biergärten öffneten die Türen weit. Mit diesen Worten von Ingeborg Baier erhoben die Dichter am Türmerhaus das Glas auf eine neue bessere Zeit, ehe Günter Schmid und Johannes Bauer „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ anstimmten. Fritz Buchfink sprach in „Nix dreht sich“ die seit langen stehenden Mühlräder an. Als sie sich noch gedreht hatten, taten sie dem Gesamteindruck der Stadt gut . Er regte eine Protestaktion mittels Hunderter Bürger an, die mit Eimern und Gießkannen ausgerüstet sein sollten, um damit Wasser auf die Schaufeln zu kippen. Es würde damit Aufsehen erregt – und vielleicht drehten sich die Räder der Verantwortlichen in den Ämtern dann auch schneller. Gesine Jaehnert stellte die Frage, warum „es“ sie in ihrer Heimat „festhalte“? – Die vertraute Sprache, die Freunde, welche ihr Halt geben, und dort seien die Wurzeln. Darum bleibe sie hier.

Lorna Simona Baier erzählte von einen Bankerl, welches von Bauernhöfen und Häusern umgeben war. Doch den Namen des Dorfes verriet sie nicht, denn es gebe davon Tausende In Bayern. Würde man Christine Voigt nach ihrer Heimat fragen, dann würde sie nicht sagen, dass sie Europäerin, Deutsche oder Bayerin sei. Nein sie sei eine Oberpfälzerin. Ihre Heimat, die Oberpfalz, sei echter und ehrlicher – eben was Heimat ausmache.

„Schwandorf, mein Schwandorf“, „Sommernächte“ oder „Corona Sommer II“ waren ebenso Themen der Zusammenkunft. (szd)