Ausstellung
Besonderer Fund weckt Erinnerungen

Die Sammlung im Foyer des Rathauses ist der Geschichte der Steingutfabrik „Heferlbude“ in Schwarzenfeld gewidmet.

28.08.2021 | Stand 16.09.2023, 0:48 Uhr
Ausstellungsbetreuerin Helga Katrin Stano mit ihrem Sensationsfund als Neuzugang für die Vitrine zu den Anfangsjahren der Schwarzenfelder Steingutfabrik im Foyer des Rathauses. −Foto: Tobias Reitmeier

Die Steingutfabrik in Schwarzenfeld, vielen als „Heferlbude“ geläufig, war zwischen 1904 und 1956 eine Industrie-Erfolgsgeschichte und machte das, zu Beginn sehr bäuerlich geprägte Schwarzenfeld, als Ursprungsort für begehrtes Gebrauchsgeschirr und Kunstkeramik bekannt. Stellenweise wurde mit bis zu 120 Mitarbeitern in alle Welt exportiert, heute sind gut erhaltene Erzeugnisse, gerade aus den Anfangsjahren, sehr selten und als Sammlerobjekte gefragt, teilt die Verwaltungsgemeinschaft mit.

Firmengründer Heinrich Waffler, der damals bereits eine Steingutfirma in Regensburg besaß, machte sich Anfang des Jahrhunderts auf die Suche nach einem zusätzlichen Produktionsstandort und wurde in Schwarzenfeld, dank der guten Verkehrsanbindung und der hochwertigen Tonvorkommen fündig. Er benutze auch hier in der Zeit bis 1918 ein Markensymbol aus zwei gekreuzten Schlüsseln. Später wurde dies durch einen Schwan ersetzt. Künstlerin Helga Katrin Stano ist seit 2018 verantwortlich für die neu aufgelegte Ausstellung und umfangreiche Sammlung zur Heferlbude im Foyer des Rathauses. Die Funde aus der Anfangszeit zwischen 1904 und 1918, als die Firma an die Schwandorfer Tonwarenfabrik AG verkauft wurde, haben aufgrund ihrer Seltenheit einen besonderen Stellenwert.

Umso mehr überrascht und erfreut nun ein Neuzugang: „Die durch einen Zufallsfund der Familie Ram entdeckte und als Schenkung für die Sammlung überlassene Auflaufform, ist durch die Kombination aus Schlüsselsymbol auf der Unterseite und der zweifarbigen Gestaltung mit reliefartig vertiefter Oberfläche in weiß und blau eindeutig der Zeit zwischen 1904 und 1914 zuzuordnen“, so Stano. Das charakteristische Muster sei ausschließlich in Schwarzenfeld und nur bis 1914 produziert worden. Das somit mindestens 107 Jahre alte Stück sei deshalb und gerade auch wegen des erstaunlich guten Zustands, ein wahres Highlight für die Ausstellung. Die Form ergänzt seit dieser Woche die Sammlung und ist im Rathaus zu besichtigen.