Ritterschlachten und Markttreiber
Mittelalterfest in Teublitz soll authentisch sein

23.08.2022 | Stand 15.09.2023, 3:57 Uhr
Werner Artmann
Die Gruppe „Animadea“ mit Tänzerinnen aus „Castra Regina" wird heuer mittelalterliche Tänze präsentieren. −Foto: Werner Artmann/Archiv

Von Freitag bis Sonntag wird im Teublitzer Stadtpark wieder beim Mittelalterfest das „Gebrüll“ von Ritterschlachten und Markttreibern zu hören sein, denn das zehnte„Horto Historico“hält nach der zweijährigen Pause wieder Einzug.

Die Vorbereitungen durch das bewährte Team mitSandra Nuberund Heinz Viehauser sind abgeschlossen und man wartet nun auf den Startschuss am Freitagnachmittag. Einer der Höhepunkte dieses dreitägigen Ereignisses wird die zweimalige „große Ritterschlacht um Teublitz“ am Samstag und Sonntag in neuer Form auf dem Festplatz im Stadtpark durch die „Schaukampfgruppe Schwertbrecher“ aus Schönsee sein.

Startschuss des Festes ist am Freitag um 17 Uhr

Das zehnte Mittelalterfestbeginnt am Freitag, 26. August, um 17 Uhr mit der Abholung des Bürgermeisters und der Stadträte am Rathaus durch die Markttreiber. Dann gibt es einen großen Einzug vom Rathausplatz über die Regensburger-Münchshofener Straße in den Stadtpark. Am Samstag, 27. August, öffnet der Markt um 12 Uhr seine Tore und am Sonntag, 28. August, geht es schon um 11 Uhr los. Die Besucher können sich wieder einmal drei Tage lang auf eine Reise der Gaukler, Ritter, Feuerspucker, Marktfrauen und fahrende Händler freuen und sich kulinarisch und musikalisch verwöhnen lassen.

In alle Herrenländer von Osterrichien bis nach Preußen sind die teilnehmenden Gruppen gewandert, um die schönsten Lagergruppen aus allen Epochen, von den Kelten bis zu den Landsknechten, zu präsentieren. So dürfen die Besucher auch hautnah erfahren, wie damals das Leben im Mittelalter war. Das Kochen am Lagerfeuer, das Schmieden, Nadelbinden, Löffelschnitzen, das Bauen von Kettenhemden. Man wird auch Zeuge sein, wenn die Hexe verbrannt wird. Alle wollen größte Sorgfalt walten lassen, um die authentischen Lagergruppen zu präsentieren, die man auch „anfassen“ kann. Und wenn man anständig fragt, darf man auch ihre Zelte und Schlafgemache betreten. „Für Groß und Klein gibt es viel zu sehen, zu probieren und zu hören“, sagt Mitorganisator Heinz Viehauser. So werde auch ein Scherenschleifer vor Ort sein, für den die Besucher ihre Scheren und Messer zum Schleifen mitbringen können.

Erwachsene zahlen fünf Euro, Kinder drei

Auch werden wieder Händler mit allerlei Geschmeide aus Silber und Gold, mit wohlriechenden Seifen und Düften, mit Tüchern und Leder und mit allem, was das Herz begehrt, auf dem Markt zu Gange sein. Natürlich darf auch keiner hungern und dürsten. Es gibt jede Menge „Speisereien“ und dunkles Bier aus den Bierkellern der Brauerei Jacobs in Bodenwöhr.

„Um viel Freude und Frohsinn den Mittelaltergästen zu bieten, haben wir Märchenerzähler, Spielleut und Tänzerinnen eingeladen und bieten auch Brettchenweben, eine Waffenschau, das Raufen wilder Ritter, Kräuterkunde des Mittelalters, Kinderspiele aus dem Mittelalter, Bogenschießen, Axt und Speerwerfen, Drahtflechten, Schmiede, Hufeisenwerfen, Kettenflechten, Wolle spinnen, Wolle färben, Nadelbinden, Leder punzieren, Laterne bauen, Bronze gießen, Alpaka führen, Kamele reiten und einen Ziegenzoo an“ ,sagt die Organisatorin Sandra Nuber.

Folgende Eintrittspreise wurden festgelegt: Erwachsene zahlen fünf Euro, Gewandete vier Euro, Kinder bis 15 Jahre drei Euro, Kinder bis Schwertmaß frei und ein Dreitagesticket kostet zehn Euro. Zur musikalischen Unterhaltung spielen folgende Gruppen auf: „Terzium Laszivus“, „Grex Confusus,“ „Bernd von Ammenberg“, „Die Spielleut I und Sie“ und „Michael mit dem Dudelsack“. Darum ist das Motto für alle Mittelalterfreunde: „Kommet in der Stadtpark zu Teublitz und lasset euch verzaubern in der Welt des Mittelalters.“

Geschichte aus 1433 wird Samstag und Sonntag inszeniert

Bei der Aufführung der „Ritterschlacht“ am Samstag und Sonntag jeweils um 17 Uhr befindet man sich im Jahre 1433, als Florian zu Scheyern von Pfalzgraf Johann der Oberpfälzer den Auftrag erhielt, Streiter in „Tiubelitz“ zur Vernichtung der Hussiten zu sammeln. Durch ein Bündnis ging „Tiubelitz“ den Pakt ein, bei einer Bedrohung 70 bewaffnete Soldaten für die Vernichtung der Hussiten bereit zu stellen. So trifft Florian zu Scheyern Ulrich Sintzenhofer, um den Pakt einzulösen. Dieser lehnte jedoch die Forderung von 70 bewaffneten Soldaten ab und wählte zum Schutze von „Tiubelitz“ Gewalt. Es kommt zum Kampf zwischen den Pfälzgräfischen Kämpfern und den Teublitzern. Schließlich erklärten sich die Teublitzer zusammen mit den Pfälzgräfischen Kämpfern bereit, in den Krieg gegen die Hussiten zu ziehen.