Expansion
Horsch investiert 23 Millionen

Mit der neuen Waldfabrik soll es bald vorbei sein mit der Enge am Stammsitz Sitzenhof. Der Umsatz stieg zuletzt zweistellig.

08.06.2018 | Stand 16.09.2023, 6:08 Uhr
Reinhold Willfurth

Nördlich der bestehenden Produktionshalle entsteht die „Waldfabrik“ (grün) mit der neuen Lackiererei (rot).Foto: Horsch

Langsam wurde es eng für Horsch. „Auch für die Mitarbeiter war es nicht mehr tragbar“, sagt Cornelia Horsch. Und deshalb setzten die Geschäftsführer des Landmaschinenherstellers vor einem Jahr zu einem Befreiungsschlag an: Die Pläne für die „Waldfabrik“ genannte Erweiterung der Produktions- und Lagerflächen in Sitzenhof, vor drei Jahren als Bauvoranfrage eingereicht, wurden nun energisch vorangetrieben. Die Stadt Schwandorf als Genehmigungsbehörde für das 23 Millionen Euro teuere Werk zog mit. Bereits am nächsten Montag wird die endgültige Genehmigung durch das Stadtratsplenum erwartet.

Zweistellige Umsatzsprünge in den vergangenen Jahren hätten in den Produktionshallen und auf den Aufstellflächen für die Maschinen ihre Spuren hinterlassen, sagt Cornelia Horsch im Besprechungsraum der Firmenzentrale: „Es wurde einfach zu eng“. Neue Märkte wie Brasilien, China oder Aus-tralien und sehr gute Geschäfte in den traditionellen Märkten wie der Ukraine, Russland und Zentraleuropa hätten eine Umstellung auf eine Ganzjahresproduktion erfordert.

Rekordumsatz erwirtschaftet

Damit nicht genug: Der dritte Bauantrag der Firma für die größte Investition an ihrem Stammsitz beschäftigt sich mit einem Anbau für die Ideenschmiede von Horsch, des „Agricultural Centre for Innovation (ACI). Für rund zwei Millionen Euro werden hier Arbeitsplätze für weitere 50 Ingenieure, Konstrukteure, Elektronikspezialisten und Software-Entwickler entstehen. Bislang tüfteln 90 Fachleute an neuen Maschinen für die Bodenbearbeitung, darunter neuerdings auch solche speziell für Biobetriebe, wie Cornelia Horsch verrät.

50 neue Ingenieure gesucht

Das ACI wird auch das erste Vorhaben sein, dass Horsch anpackt: Nach der Genehmigung sollen im Juli die Handwerker anrücken. Im September soll dann Baubeginn für die „Waldfabrik“ sein. Die Bauzeit wird jeweils auf ein Jahr geschätzt. Erst im Juli 2019 geht es los mit dem Bau der neuen Lackiererei.

Mit Prognosen über neue Arbeitsplätze hält sich Cornelia Horsch zurück. Im Vordergrund stehe, Platz zu schaffen für die 600 Mitarbeiter in Sitzenhof. Immerhin sollen neben den 50 Spezialisten im ACI auch 20 neue Mitarbeiter in der Lackiererei angestellt werden.

Der Weg zur „Waldfabrik“ wird vorerst über die Horsch-Allee führen. Die ursprüngliche Idee, den Neubau mit einer Stichstraße von Norden her ansteuern zu lassen, hat die Firma zunächst zurückgestellt. Der Aufwand für die 2,5 Kilometer lange Trasse und die obligatorischen Ausgleichsflächen wären zu teuer geworden. Die Erschließung werde aber ein Thema bleiben, sagt Cornelia Horsch. Schließlich wolle man die Horsch-Allee als Kulturgut erhalten, und auch der Lkw-Verkehr durch Ettmannsdorf spiele eine Rolle bei den Überlegungen. Im Flächennutzungsplan der Stadt ist übrigens die potenzielle Erweiterungsfläche doppelt so groß angegeben wie das Areal der „Waldfabrik“.

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