Beistand in Krisen
Landkreis Schwandorf: Verstärkung für die Notfallseelsorge

21.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:15 Uhr
Pfarrer Andreas Schinko (l.) erhält die Einsatzweste vom leitenden Notfallseelsorger Michael Hirmer . −Foto: Hirmer

Der Schwandorfer Seelsorger Andreas Schinko aus der Pfarrei Herz-Jesu ist das neuste Mitglied im Team der Notfallseelsorge im Landkreis.

Künftig wird im Pfarrhaus der Pfarrgemeinde Herz Jesu Schwandorf öfter ein lautes Piepsen zu hören sein. Der Ton kommt von einem Einsatzmelder, den künftig Pfarrer Andreas Schinko mit sich tragen wird. Die integrierte Leitstelle in Amberg löst den Einsatzmelder immer dann aus, wenn sich Menschen nach einem Unglück in einer psychosozialen Notlage befinden, wie es in einer Pressemitteilung der Notfallseelsorge im Landkreis Schwandorf heißt.

Der Schwandorfer Pfarrseelsorger Andreas Schinko ist das neuste Mitglied im Team der Notfallseelsorge, das, gemeinsam mit dem Kriseninterventionsteam (KIT) der Johanniter, ehrenamtlich die Psychosoziale Notfallversorgung im Landkreis Schwandorf sicherstellt. Als sichtbares Zeichen seiner Zugehörigkeit überreichte der leitende Notfallseelsorger, Dekan Michael Hirmer, die gelbe Einsatzweste, die die Notfallseelsorger an Einsatzorten erkennbar macht.

Nahe bei den Menschen in Not sein

„Ich freue mich auf diese Aufgabe“, sagte Pfarrer Andreas Schinko, „Denn Menschen in Not beizustehen, ist eine wichtige und zentrale Aufgabe unserer Kirche. Als Seelsorger will ich ganz nahe bei diesen Menschen in Not sein.“

Künftig wird Pfarrer Andreas Schinko mit dabei sein, wenn Angehörigen Todesnachrichten überbracht werden oder Rettungskräfte nach schwierigen Einsätzen Beistand brauchen. Zu mehr als 130 dieser Einsätze rückten Notfallseelsorger und Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams (KIT) der Johanniter in diesem Jahr schon aus.

All dies sind Situationen, in denen sich Betroffene in einer akuten Ausnahmesituation befinden. Ihnen in der ersten Phase des Schocks beizustehen und sie wieder handlungsfähig zu machen, ist Aufgabe der Notfallseelsorge und des Kriseninterventionsteam (KIT), so die Mitteilung der Notfallseelsorge.

Einsätze müssen verarbeitet werden

Dabei sind eine gute Psychohygiene sowie Teamarbeit gefragt. „Jeder unserer Einsätze muss persönlich verarbeitet werden“, erklärt der langjährige Notfallseelsorger Dekan Michael Hirmer. „Dabei lassen wir uns nicht im Stich. Notfallseelsorger und KITler halten zusammen, arbeiten Einsätze gemeinsam ab und sind danach auch füreinander da.“ Diesen Zusammenhalt wird auch Pfarrer Andreas Schinko spüren, wen er künftig als Notfallseelsorger ausrücken wird.

„Die erste Zeit werde ich eine Art Praktikum machen und bei erfahrenen Kolleginnen und Kollegen mitfahren“, beschreibt Pfarrer Schinko die Ausbildungsphasen zum Notfallseelsorger, „Hinzu kommen diverse Fortbildungen und Schulungen im Bereich der Krisenpastoral.“ Später kann sich jeder Notfallseelsorger noch weiter qualifizieren und weitere Ausbildungen, beispielsweise im Bereich der Betreuung von Einsatzkräften oder der Gruppenführung bei größeren Einsatzlagen, absolvieren.