Lange Zeit war unklar, wie es mit dem Kindergarten Herz-Jesu weitergeht. Nun steht fest: Wenn die Kirchenstiftung den Betrieb zum 1. September 2020 aufgibt, springt übergangsweise ein neuer Betreiber ein. Wie die Sachgebietsleiterin für Liegenschaften, Brigitte Ehrenstraßer, im Hauptausschuss erklärte, sei man mit den Verantwortlichen übereingekommen, dem Bayerischen Roten Kreuz den Betrieb zu übertragen. Das sei notwendig, weil die Schaffung neuer Kindergartenplätze unter anderem in Fronberg und der Industriestraße noch nicht „final realisiert“ sei und akuter Bedarf bestehe.
Eine entsprechende Zusage, auch für die Übernahme der Mitarbeiter, liege bereits vor. Der Abschluss einer Vereinbarung mit den „üblichen Regelungsinhalten“ sei jetzt bloß noch eine Formsache. Das Gremium erteilte einstimmig grünes Licht, damit die Verwaltung mit dem BRK als neuem Träger die nötigen Verträge abschließen kann.
| Neubau: | Plätze: | Eröffnung: |
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| In der Industriestraße und in Fronberg entstehen neue Kinderhäuser mit Krippen und Kindergarten. | Zusammen haben beide Einrichtungen 150 Plätze, davon 100 in der Industriestraße. | In Fronberg wird der Betrieb am 1. September 2021 aufgenommen, in der Industriestraße am 1. Januar 2022. |
Dass die Fortführung des Betriebs unbedingt nötig ist, bis es in der Stadt andere Alternativen gibt, darüber waren sich im Hauptausschuss alle einig. Denn die Situation bei den Kindergartenplätzen ist angespannt, wie in der Sitzung deutlich wurde: Schon im Dezember letzten Jahres musste Oberbürgermeister Andreas Feller (CSU) eine Eilentscheidung treffen, um den Weg freizumachen für die Errichtung von zwei Kindergarten-Übergangsgruppen in Modulbauweise, die neben dem Johanniter-Kinderhaus „Welt-Entdecker“ in der Schwimmbadstraße entstehen werden.
62 Kinder stehen auf der Warteliste
Hintergrund ist eine umfangreiche Bedarfsermittlung, die im vierten Quartal 2019 vorgenommen wurde. Dabei stellte sich heraus, dass zum Stichtag am 28. November insgesamt 62 Kinder auf der Warteliste standen. Ehrenstraßer konnte dem Gremium keine alleinige Ursache nenen, mit der sich dieser sprunghafte Anstieg trotz alles in allem stagnierender Geburtenzahlen erklären lässt. Ein wesentlicher Faktor dürften aber Zuzüge sein, die „immer nur im Nachhinein festgestellt und nicht mit vorhersehbaren Zahlen für die Zukunft eingeplant werden können“.
Als Träger der beidenÜbergangsgruppen, die zusammen 50 Betreuungsplätze bieten, springt die Johanniter-Unfallhilfe ein. Das hat für die Stadt den Vorteil, dass die Außenanlagen und der Mehrzweckraum des Kinderhauses gleich mit genutzt werden können. Der Betrieb wird voraussichtlich zum 1. September 2020 aufgenommen. Beide Gruppen füllen zu können wird für die Stadt kein Problem. Schon die Warteliste des Johanniter-Kinderhauses ist so lang, dass eine Gruppe allein mit ‚Johanniter-Kindern‘ gefüllt werden kann. In der zweiten Gruppe dürften sich deshalb sowohl die Kinder finden, die auf der Warteliste der Johanniter stehen, als auch Kinder aus der allgemeinen Warteliste.
Drei statt zwei Gruppen bei den Johannitern
Unter Berücksichtigung dieser Umstände beantragten die Johanniter, ihr Kinderhaus um eine weitere Kindergartengruppe und einen Speisesaal zu erweitern. Aus den bisher zwei sollen künftig drei Gruppen werden. Der Hauptausschuss billigte das einstimmig mit einem Grundsatzbeschluss. SPD-Stadtrat Franz Schindler warnte allerdings, dass die 25 neuen Plätze keine Gewähr dafür böten, dass man in einem halben Jahr nicht wieder reagieren muss.
Sein ÖDP-Kollege Alfred Damm mahnte zudem an, dass dieses Problem demnächst auch in den Schulen aufschlage werde. Laut OB Andreas Feller werde diese Entwicklung bereits im Rahmen eines Schulentwicklungsplans berücksichtigt. Dieser wird derzeit erarbeitet und bald vorgestellt.
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