Neunburg
Pandemie machte Feuerwehr zu schaffen

In Neunburg wurden die Alarmierungen der Feuerwehr im zweiten Corona-Jahr mehr. Ferdinand Duscher wurde besonders geehrt.

23.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:55 Uhr
Ralf Gohlke
Die Ehrung langjähriger Mitglieder war der Feuerwehrführung vom Landkreis und vor Ort ein besonderes Anliegen. −Foto: Ralf Gohlke

Bereits zum zweiten Mal musste die Feuerwehr Neunburg in die Schwarzachtalhalle ausweichen, um die Jahreshauptversammlung abhalten zu können. Die Belehrung über die Einhaltung der Auflagen ließ dann sogar das Gedenken an die verstorbenen Mitglieder einen Schritt in den Hintergrund treten. Nach der Begrüßung der Ehrengäste durch Vorstand Georg Schmid war die Feststellung der Beschlussfähigkeit von Bedeutung für eine anstehende Satzungsänderung. Über 76 Mitglieder waren trotz der widrigen Umstände erschienen. Den aktuellen Stand der Mitgliederzahl bezifferte er später auf knapp 300. In Abänderung der ursprünglichen Tagesordnung erstattete zunächst Kommandant Bernhard Käsbauer seinen Bericht.

Die „so noch nie dagewesenen Pandemie“ habe der Feuerwehr sowohl in der Ausbildung als auch bei den Einsätzen enorme Problem bereitet. Mit 101 seien diese trotzdem auch nicht weniger geworden. Er erwähnte besonders, dass durch die Arbeit der Feuerwehr drei Menschenleben gerettet werden konnten. Unter anderem beim Brandeinsatz im Mehrfamilienwohnhaus in der Amberger Straße, sowie in weiteren Einsätzen, habe sich das Leiterfahrzeug einmal mehr als besonders wichtiges Hilfsmittel erwiesen. Noch stärker als bei den Einsätzen seien die Beeinträchtigungen in der Ausbildung zu spüren gewesen.

34 Übungen wurden abgehalten

Käsbauer bedankte sich beim Verein für die Anschaffung einer hochwertigen Kamera, welche die Online-Ausbildung unterstützt habe. Trotz aller Beschränkungen sei es möglich gewesen, 34 Übungen abzuhalten. Erwähnung fand noch der Einbau einer modernen Abgasabsaugung in der Fahrzeughalle. Der Kommandant betonte den Zusammenhalt der Mannschaft, die inzwischen zu 96 Prozent geimpft und zum Großteil bereits geboostert sei. In seinen Dank schloss er viele Adressen mit ein.

Bürgermeister Martin Birner lobte den Zusammenhalt in der Mannschaft, aber auch mit den übrigen Ortsfeuerwehren. Die besonnene Vorgehensweise beim Brand in der Amberger Straße habe ihn sehr beeindruckt. Er bedauerte, dass alle gesellschaftlichen Aktivitäten zu kurz gekommen sind und richtete den Blick auf die „hoffentlich wieder normaleren Zeiten“.

Landrat Thomas Ebeling sprach ebenfalls von „herausfordernden Zeiten und Einsätzen“. Für letztere erachtete er die Vor- und Nachbereitung als besonders wichtig. Jemanden für 50 Jahre im aktiven Dienst auszeichnen zu dürfen, freue ihn besonders. Kreisbrandrat Christian Demleitner meinte, der Einsatzbericht habe gezeigt, wie sehr sich das Tagesgeschäft verändert habe. Stolz stellte er fest, dass keine Feuerwehr im Landkreis ihren Einsatzauftrag aufgrund der Pandemie nicht habe erfüllen können. In der Liste der zu Ehrenden standen für ihn zunächst Florian Binder und Stefan Dirnberger, die das silberne Ehrenzeichen des Freistaates für 25 Jahre aktiven Dienst erhielten.

50 Jahre aktiver Dienst

Für 50 Jahre wurde KBM Ferdinand Duscher mit dem großen Ehrenzeichen gewürdigt. Vorstand Georg Schmid erwähnte dazu, dass Duscher zusammen mit Herbert Lober den Grundstein für das heutige Feuerwehrhaus gelegt habe. Er listete dessen Laufbahn auf, die von vielen beutenden Katastrophen und Einsätzen begleitet worden sei. Besonders hob er Duschers Aufbauarbeit für die Kinder- Jugendfeuerwehr hervor. Der Antrag der FF Neunburg sei es gewesen, der zu einer Herabsetzung des Mindesteintrittsalters im Feuerwehrgesetz geführt habe. Das Amt des Kreisbrandinspektors habe der KBM fast 20 Jahre bekleidet.

Bilanz: Auflistung:Zeitaufwand:Tagesalarmsicherheit:
Die Feuerwehr verzeichnete 101 Einsätze. Die Einsatzbereitschaft war zu keinem Zeitpunkt durch Corona beeinträchtigt.Das Einsatzjahr gliederte sich in 18 Brandeinsätze, 43 technische Hilfeleistungen, drei Sicherheitswachen, 35 Fehlalarme und zwei „sonstige Tätigkeiten“.Die Aktiven leisteten allein dazu insgesamt 1563 ehrenamtliche Stunden.Dank der Bereitschaft der Arbeitgeber, die Aktiven für Einsätze freizustellen, war die Feuerwehr zu jeder Zeit voll einsatzbereit.

Ferdinand Duscher nutzte seine Dankesworte zu einem Appell für Kameradschaft und Zusammenhalt. Weitere Mitglieder wurden vom Verein für zehn bis 50 Jahre geehrt. In seinem Bericht nannte Georg Schmid die passive Mannschaft als stabiles Fundament für die Aktiven. Er drückte die Hoffnung aus, das die Jugendfeuerwehr heuer ihren 50. Geburtstag gebührend feiern könne und bedankte sich bei den vielen Helfern für die geleistete Unterstützung.