Luftpistole Bundesliga
Titelverteidiger SV Kelheim-Gmünd zählt im Finalturnier zu den Meisterkandidaten, die Konkurrenz ist aber stark

01.02.2024 | Stand 01.02.2024, 15:00 Uhr

Im Vorjahr meisterte SV Kelheim-Gmünd (in Weiß-Blau) die finale Aufgabe gegen ESV Weil am Rhein mit 5:0. Foto: Alexander Bund/DSB

Hochspannung ist im Bundesligafinale der Luftpistolenschützen garantiert. Kleinigkeiten werden beim Präzisionssport den Unterschied zwischen den Spitzenteams ausmachen. Eine entscheidende Rolle wird der Umgang der Schützen mit der prickelnden Atmosphäre in der Ratiopharm-Arena Neu-Ulm spielen. Mittendrin in der lauten Geräuschkulisse versucht sich Titelverteidiger SV Kelheim-Gmünd den Weg durchs Feld der acht besten Teams aus Deutschland zurück an die nationale Spitze zu bahnen.

Am 3. und 4. Februar ermitteln die jeweils vier besten Teams aus den Staffeln Nord und Süd in Neu-Ulm den Bundesligameister 2024. Gemessen an den Tabellen der Staffeln Süd und Nord gebührt Vorjahressieger SV Kelheim-Gmünd als Dritter im Süden nicht die Favoritenstellung. Die Meister Sgi Waldenburg (Süd, 16:4) und SV Krifteln (Nord, 22:0) weisen die besten Bilanzen vor. Mit Blick auf den Ringschnitt über die elf Wettkämpfe hinweg rückt aber Kelheim-Gmünd wieder ins Rampenlicht: Die Truppe um Monika Karsch, Silbermedaillengewinnerin der olympischen Spiele von Rio de Janeiro erzielte mit 1890,8 Ringen den besten Bundesligaschnitt.

SV Krifteln mit Topschütze Christian Reitz folgt knapp dahinter (1890,7). Zu den drei folgenden Teams ESV Weil am Rhein (1882,5), KKS Hambrücken (1880,7) und Sgi Waldenburg (1879,4) – alle drei gehören der Südstaffel an – klafft eine Lücke. „Die Leistungen waren im Großen und Ganzen solide“, blickt Tobias Gedler, stellvertretender Teamleiter vom SV Kelheim-Gmünd auf die bisherige Saison zurück.

SV Kelheim-Gmünd tritt in Bestbesetzung

Jeder Schütze habe in einzelnen Wettkämpfen immer wieder sehr gute Leistungen gebracht. „Es fehlte jedoch, insbesondere in der Mitte der Saison, an der Konstanz“, so Gedler. Im Bundesligafinalturnier müsse das Team beide Komponenten – hervorragende Leistungen und Konstanz über alle Wettkämpfe hinweg – zusammenfügen. Mit Jason Solari (388,33 Ringschnitt), Damir Mikec (381,50), Jason Solari (388,33), Philipp Grimm (381,33), Simon Weiß (378), Monika Karsch (375,90), Carina Wimmer (374) und Christoph Schultheiß (371) steht der bewährte Kader zur Verfügung. Im Vergleich zum Vorjahr ist lediglich Miriam Piechaczek, Nummer eins des Gmünder Zweitligateams, nicht dabei.

Auf internationaler Bühne zeigten sich die Kelheimer Schützen jüngst in Topform: Solari und Mikec gewannen jeweils einen Wettkampf beim H&N-Cup in München. Auch Philipp Grimm überzeugte in München. Im Teamwettbewerb gilt es, aber mit anderen Umständen klarzukommen: „Der erste Wettkampf – das Viertelfinale – ist sicherlich der schwerste Wettkampf von allen“, so Gedler.

Der Turniereinstieg hat es mit PSV Olympia Berlin in sich

In der ersten K.o-Runde wartet PSV Olympia Berlin, Vizemeister der Nordstaffel, auf das Team von Trainer Tobias Piechaczek. „Mit dem Gegner aus der Gruppe Nord sind wir nicht vertraut. Zudem schießen wir an einem unbekannten Schießstand“, führt Gedler weiter aus. Der Umgang mit der besonderen Atmosphäre in der mit frenetisch anfeuernden Fans gefüllten Arena würde eine zusätzliche Unbekannte ins Spiel bringen. „Wir treten aber aufgrund unserer letzten Ergebnisse in der Liga und bei internationalen Wettkämpfen mit einem guten Gefühl an.“

Viertelfinalgegner Olympia Berlin hat auf Position eins die Wahl zwischen Chiara Giancamilli (379) und Wojciech Knapik (378,67). Auf den Positionen zwei bis fünf steht mit Josefin Eder (378,25), Mathilde Lamolle (375,25), Michelle Skerries 374,88) Mohamed Raef (372,43) ein ausgeglichen besetztes Team zur Verfügung. Der mögliche Halbfinalgegner Sgi Waldenburg verfügt mit Florian Fouquet (381,50) und Doreen Vennekamp (380,2) über zwei Topschützen. Im Finale könnte es zum Kräftemessen mit SV Krifteln um Christian Reitz (387, 20) und Ruslan Lunev (382) oder zur Neuauflage des Vorjahresduells mit ESV Weil am Rhein um Oleg Omelchuk (383) und Michael Schwald (382,18) kommen.

Für Kelheim-Gmünd geht es in der Ratiopharm-Arena um den fünften Bundesligatitel der Vereinsgeschichte. Im Erfolgsfall gelingt den SV-Schützen erstmals die Titelverteidigung.

Bundesligafinale: Die Teilnehmer und der Weg zum Titel

Gruppe Süd: Platz eins holte sich Sgi Waldenburg (1879,4; 18:4). Vizemeister im Süden wurde KKS Hambrücken (1880,7; 16:6). SV Kelheim-Gmünd (1890,8; 16:6) und ESV Weil am Rhein (1882,5, 14:8) lösten auf den Plätzen zwei und drei die Finaltickets.

Gruppe Nord: SV Kriftel setzte sich mit einem Ringschnitt von 1890,7 (22:0 Punkte) durch. PSV Olympia Berlin (1865,7; 16:6), Sp. Sch. St. Seb. Pier (1868,5; 16:6) und Freischütz Wathlingen (1856,4; 14:8) folgten auf den Plätzen zwei bis vier.

Ansetzungen: Im Viertelfinale trifft Kelheim-Gmünd auf Berlin, Waldenburg auf Wathlingen, Hambrücken auf Pier und Weil am Rhein auf Kriftel. Im Erfolgsfall trifft Gmünd im Halbfinale auf den Sieger der Begegnung Waldenburg gegen Wathlingen.