Extreme-Kayak
Sascha Pretzl: Teublitzer paddelt durch Stromschnellen zur Vizeweltmeisterschaft

24.07.2023 | Stand 13.09.2023, 6:35 Uhr
Werner Artmann

Sascha Pretzl auf der Wildwasserstrecke in Südtirol bei seiner Fahrt zur Vizeweltmeisterschaft Foto: Veronika Rauscher

Die Weltmeisterschaft im „Extreme-Kayak“ wurde dieses Jahr im Passeiertal in Südtirol im Rahmen des „King of the Alps“ ausgetragen. Die besten 250 nationalen und internationalen Kanuten aus 25 Nationen waren dazu nach Moos ins Passeiertal gepilgert, um dort auf der spektakulären „Passerstrecke“ gegeneinander anzutreten – darunter war auch der 43-jährige Teublitzer Sascha Pretzl, der sich nach seinem Europameistertitel 2021 in der Kategorie „K-1-Masters die Vizeweltmeisterschaft sicherte.

Das Paddeln und den Kanusport erlernte er schon mit zehn Jahren, nachdem seine Eltern diese damals recht seltene Sportart bereits ausübten. Auch sein jüngerer Bruder Michael gesellte sich dazu und so kam es, dass beide zunächst auf heimischen Gewässern ihrem Sport nachgingen. Schließlich wurden dann nach entsprechender Gewässererfahrung Wildwasserflüsse in Deutschland und auf der ganzen Welt befahren.

Zeitraubendes Training

„Als bekannt wurde, dass die Weltmeisterschaft dieses Jahr im Rahmen von „King of the Alps“ in Südtirol ausgetragen wird, beschloss ich, teilzunehmen und mit dem entsprechenden Training zu beginnen“, erzählt Sascha Pretzl. Für ihn galt es in den letzten Monaten, sich auf diesen anspruchsvollen Wettbewerb vorzubereiten. Das wöchentliche Trainingsprogramm nahm viel Zeit in Anspruch mit fast täglichen Paddeleinheiten und mehrmaligem Krafttraining. „Der Wettbewerb im Wildwasser auf der Passer im Passeier Tal reizte mich dieses Jahr besonders, weil es um den Weltmeistertitel ging“ sagt Pretzl. Der „King of the Alps“ hat sich innerhalb weniger Jahre zu einem internationalen Treffpunkt in der Wildwasser- und Kajakszene entwickelt.

Der Tag vor dem Start in Südtirol war für den Teublitzer ausgefüllt mit Trainingsläufen – sowohl auf der Vorlauf- als auch auf der Finalstrecke mit den zahlreichen Stromschnellen. Begleitet wurde Pretzl von einem fünfköpfigen Helferteam. Nachdem er sich bei den Vorläufen mit dem dritten Platz eine gute Ausgangsposition erkämpfte, konnte er sich am Finaltag noch um einen Platz nach vorne schieben und sicherte sich somit Vizeweltmeisterschaft

In Moos in Passeier, direkt oberhalb des Enerpass-Kraftwerks, hatten es die Athleten mit einer Strecke zu tun, die zum Schwersten gehört, was im Wildwassersport zu bewältigen ist.

Der Startschuss zu den Finalläufen fiel dann am Samstagmittag. Die besten Paddler der Vorläufe wurden in drei Kategorien auf die sportliche Reise geschickt. Bei den Masters startete auch der Teublitzer mit seinem grünblauen Kajak. „Nach dem Halbfinale lag ich weiter auf Platz drei. Für den Finallauf mobilisierte ich nochmal alle Kräfte und konnte mich so noch um einen Rang nach vorne schieben,“ so Pretzl.

Glückwünsche in der Heimat

Mit großer Freude wurde der Erfolg des Teublitzers auch vom Kanu-Bezirksverband Oberpfalz aufgenommen, dessen Bezirksvorsitzender Benedict Cramer im Auftrag der zwölf angeschlossenen Vereine mit seinen rund 1000 Mitgliedern gratulierte. Die Hälfte davon üben den Kanusport in den verschiedenen Disziplinen aus und beteiligen sich an den jährlichen Wanderfahrerwettbewerben des Deutschen-Kanu-Verbandes (DKV).

Dieser Erfolg sei auch von großer Bedeutung für die Stadt Teublitz, wie der 2. Bürgermeister Robert Wutz während einer Feierstunde im Kanuclub Städtedreieck betonte. Der frischgebackene Vizeweltmeister Sascha Pretzl ist seit elf Jahren 1. Vorsitzender des Kanu-Clubs Städtedreieck mit Sitz in Saltendorf.