Hinter den eigenen Ansprüchen
Zwischen Enttäuschung und Hoffnung: Schwandorf-Ettmannsdorf zieht Bilanz

Schwandorf-Ettmannsdorf hinkt den eigenen Ansprüchen hinterher – Aufgeben will sich der SV aber nicht

19.12.2023 | Stand 19.12.2023, 18:00 Uhr

Der SV Schwandorf-Ettmannsdorf steht aktuell mit 33 Punkten auf dem fünften Rang des Landesliga-Tableaus. Mario Alberts Team trennen acht Zähler vom Aufstiegsrelegationsplatz und 17 vom Spitzenreiter aus Weiden. Foto: Thomas Schneider

Echte Zufriedenheit herrscht beim SV Schwandorf-Ettmannsdorf nach dem bisherigen Saisonverlauf in der Fußball-Landesliga Mitte nicht. Zu unbeständig waren die Leistungen der Mannschaft von Trainer Mario Albert – und überhaupt sind sieben Niederlagen bei 20 Spielen für den SV entschieden zu viel, die Punkteausbeute von 33 zu wenig.

Nachdem die Ettmannsdorfer die vergangene Spielzeit auf dem zweiten Platz abgeschlossen hatten, scheiterten sie in der Relegation zur Bayernliga durch die Niederlagen gegen den VfR Garching – zuvor hatte Mario Alberts Team in der ersten Relegationsrunde die SpVgg SV Weiden in einem dramatischen Elfmeterschießen aus dem Weg geräumt. Zum Start in die Saison 2023/24 setzte es sich der amtierende Vizemeister erneut zum Ziel, um den Aufstieg in die Bayernliga mitzuspielen. Nicht wenige im SV-Umfeld warnten jedoch eindringlich davor, sich zu viel zu erhoffen, denn die Saisonverlängerung hatte Spuren hinterlassen. Mehrere Akteure plagten sich mit kleineren Verletzungen herum, außerdem war die Pause im Sommer entschieden zu kurz, um zu regenerieren – und die Warner sollten recht behalten, denn es begann alles andere als vorgesehen. Gleich zu Beginn setzte es eine 1:2-Heimpleite gegen den personell neu aufgestellten 1.FC Bad Kötzting, im nächsten Spiel gab es das gleiche Resultat bei der SpVgg SV Weiden, wobei die Leistung dabei durchaus akzeptabel war und die Mannschaft einen Zähler verdient gehabt hätte.

Erfolg ohne Signalwirkung

Das folgende Heimtreffen gegen die SpVgg Osterhofen brachte mit einem 3:0 endlich den ersten Sieg, allerdings noch keine Signalwirkung für die Zukunft. Im Spitzentreffen beim TSV Seebach folgte mit einem 1:3 die nächste Niederlage, im Vorjahr war dem SV an gleicher Stelle noch ein Erfolg gelungen. Dafür überzeugte die Ettmannsdorfer Elf bei der SpVgg Deggendorf, wo sie mit 3:0 gewann. Das Freitagabend-Treffen gegen den starken Neuling SC Luhe-Wildenau wird als ein wildes Duell in die Geschichte eingehen, denn es endete mit einem 6:3 und ließ dabei zufriedene Fans zurück. Überzeugend trat der SV Schwandorf-Ettmannsdorf auch eine Woche später in Burglengenfeld auf. Der 3:0-Derbysieg war verdient und ein Ausdruck einer taktisch starken Leistung. Dagegen benötige der amtierende Vizemeister beim 1:1 gegen den TB 03 Roding eine Portion Glück, denn die Gäste waren dem entscheidenden Treffer nahe. Einen starken Eindruck hinterließ das Team beim 4:2 über die SpVgg Landshut. Dagegen haderte der Trainer bei den Niederlagen zu Hause gegen den TSV Bogen (0:2) und die SpVgg Ruhmannsfelden (1:2) nicht nur mit den Schiedsrichtern, sondern auch mit den eigenen Angreifern, die viele Torchancen ungenutzt verstreichen ließen.

Durchaus sehen ließen sich die Leistungen dann aber zum Ende der Hinrunde, als der SV in Serie ungeschlagen blieb. Das 2:1 beim TSV Kareth-Lappersdorf ließ den Tabellenführer alt aussehen, in der Woche darauf folgte ein 3:0 gegen die SpVgg Lam. Torlos verlief das Gastspiel in Regenstauf, wobei der Aufsteiger den Sieg vergab, als er einen Elfmeter verschoss. Ein weiteres Spitzenspiel sahen die Zuschauer gegen den FC Sturm Hauzenberg, das 2:2 endete. Den Abschluss der ersten Serie bildete das glanzlose 3:0 beim Nachzügler FC Tegernheim.

Partie mit Nachwirkungen

In Bad Kötzting holte sich der SV mit 3:1 die im Hinspiel verlorenen Zähler zurück. Gegen den Tabellenführer aus Weiden war ein Sieg in greifbarer Nähe, doch dann sorgte der eingewechselte Stürmer Stefan Pühler mit drei Treffer innerhalb weniger Minuten für den Gästesieg. Die Nachwirkungen aus diesem Erlebnis schwappten in das nächste Auswärtsspiel in Osterhofen über – dort verloren die Ettmannsdorfer mit 2:3 und ließen wichtige Punkte liegen. Nach dem in kämpferischer Hinsicht eindrucksvollen 2:1-Sieg über den TSV Seebach ging es in die Winterpause.

Es scheint fast so, als wäre die Saison für Schwandorf-Ettmannsdorf bereits gelaufen, schließlich sind es zum zweiten Platz bereits acht Punkte Rückstand. Doch aufgeben will sich der SV noch nicht. Wenn das Team von Verletzungen verschont bleibt und die Leistungen stimmen, wenn es darauf ankommt, könnte alles möglich sein.

sho