Englische Woche für SSV
Ausfallzeit und mögliche Verstärkung: Die großen Torwartfragen beim SSV Jahn

23.01.2024 | Stand 23.01.2024, 12:24 Uhr

Waschechter Regensburger: Beim Jahn ist in diesen Tagen nun Keeper Alexander Weidinger gefordert. Foto: Gatzka

Beim Fußball-Drittligisten SSV Jahn Regensburg gibt es einige Spieler, die nur schwer zu ersetzen sind. Felix Gebhardt steht in dieser Kategorie ganz weit oben. Umso ärgerlicher ist es, dass der Keeper mehrere Wochen fehlen wird. Wie viele Wochen? Und legt der Jahn deswegen auf dem Transfermarkt noch mal nach? Das sind die entscheidenden Fragen.

Im Mediengespräch vor dem Spiel am Mittwoch (19 Uhr) bei der U23 von Borussia Dortmund gab Jahn-Trainer Joe Enochs einen Einblick in die Gedankenspiele der Regensburger. Auf die Frage, ob Sport-Geschäftsführer Achim Beierlorzer bereits nach neuen Keepern forsche, weil er bei der Veranstaltung, der er ansonsten meist als Zuhörer beiwohnt, fehlte, antwortete Enochs mit einem Nein. „Wir haben vereinbart, dass wir erst mal die genaue Ausfallzeit von Felix abwarten.“ Aktuell steht „nur“fest, dass Gebhardt, der sich einen Korbhenkelriss im Innenmeniskus zugezogen hat, operiert werden muss. Laut Enochs gebe es bei einer solchen Verletzung aber mehrere Operationsmöglichkeiten. Diesbezüglich gibt es nun entsprechende Beratungen. Gebhardt selbst hat das letzte Wort. Der 21-Jährige geht mit seiner ersten schwereren Verletzung ganz professionell um. „Er sagt, dass er so schnell wie möglich wieder da sein will, um uns dabei zu helfen, unsere Ziele zu erreichen“, berichtet Enochs, der in diesen Tagen oft mit seinem Schützling telefoniert.

Kein Misstrauensvotum gegen Gebhardts Kollegen

Dass der Jahn sich noch umschaut und womöglich doch noch auf dem Transfermarkt zuschlagen könnte, das will Enochs aber auf keinen Fall als ein Zeichen gegen Gebhardts Keeper-Kollegen verstanden wissen. „Das hat nichts damit zu tun, dass wir kein Vertrauen in Weidi oder Cuk haben. Wir haben vollstes Vertrauen“, erklärt der Regensburger Trainer. „Was ist aber, wenn noch was passiert?“, weiß Enochs, dass man im Falle einer weiteren Verletzung ein richtiges Problem haben könnte. Bis zum 1. Februar um 18 Uhr könnten die Regensburger noch zuschlagen.

Weidinger, der gegen Verl eine ordentliche Leistung zeigte bei seinem ersten Einsatz seit dem 15. Mai 2022, wo er zum Saisonabschluss beim 0:2 in Bremen ran durfte, unterstrich jedenfalls schon mal deutlich und ganz generell: „Ich bin da, wenn sie mich brauchen.“

Die Spieler müssen sich dagegen auf ihre Aufgaben auf dem Platz konzentrieren. Nach dem 1:1 zum Jahresauftakt gegen Verl wollen Konrad Faber und Co. in den in der englischen Woche noch folgenden Partien gegen Dortmund und am Samstag darauf gegen Bielefeld fleißig punkten, um die Konkurrenz auf Abstand zu halten. „Ich liebe englische Wochen“, outet sich Faber als Fan eines geballten Spielplans. „Viel spielen, nicht so viel trainieren, bisschen regenerieren, viel laufen. Diesbezüglich habe ich gegen Verl gut vorgelegt. Ich fühle mich gut, das Team fühlt sich gut“, spricht der Rechtsverteidiger über volle Akkus. „Wir hätten natürlich gerne gegen Verl gewonnen. Dafür haben wir aber gleich am Mittwoch wieder die Chance, drei Punkte zu holen.“

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Der Jahn und die Chancen

Noah Ganaus erwartet eine knifflige Aufgabe. „Das wird wieder ein schweres Spiel gegen einen spielstarken Gegner.“ Beim torlosen Remis im Duell der Bundesliga-Reserven hat sich der BVB, der Zehnter ist, am Sonntag gegen Freiburg aber schwergetan. „Uns erwartet eine sehr junge, sehr agile Mannschaft mit viel Geschwindigkeit“, prophezeit derweil Enochs, der nicht weiß, ob es Abstellungen von den Profis gibt. Mit Ole Pohlmann habe die Mannschaft einen Ausnahmespieler in ihren Reihen.

Neben Eric Hottmann und Gebhardt sowie dem erkrankten Kelvin Onuigwe muss der Jahn in Dortmund auch auf Oscar Schönfelder verzichten, der sich die fünfte Gelbe einhandelte. Der Jahn könnte aber generell auf der einen oder anderen Position ein neues Gesicht bekommen.

Ein anderes Gesicht erhofft sich Trainer Enochs auch mit Blick auf die Chancenvielfalt. Die war beim torlosen Remis in der Hinrunde gegen den BVB nicht vorhanden, und leider auch beim 1:1 gegen Verl. Ansonsten droht, dass die mittlerweile seit 14 Spielen anhaltende Ungeschlagen-Serie irgendwann reißt.