Abstiegskampf 2.Liga
Chance und Gefahr zugleich: Kniffliges Restprogramm für den Jahn

19.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:31 Uhr
Unter Zugzwang: Trainer Mersad Selimbegovic und der Jahn brauchen dringend Punkte. −Foto: Eibner

Da waren es nur noch sechs! Die Fußball-Zweitligisten steuern nun auf die wichtigste Saisonphase zu. In den kommenden Wochen fallen die Entscheidungen im Auf- und Abstiegskampf. Der SSV Jahn Regensburg hat dabei ein kniffliges Restprogramm.



„Die direkten Duelle gegen unsere Konkurrenten, das sind unsere Chancen. Die Spiele bieten viele Möglichkeiten, aber auch Gefahr“, weiß Trainer Mersad Selimbegovic. „Da musst du abliefern. Ich bin zuversichtlich, dass wir dazu in der Lage sind und dass das Matchglück wieder auf unserer Seite ist. Denn in dieser Hinsicht mussten wir in dieser Saison schon oft genug leiden.“

Rostock und Sandhausen auf Distanz halten

Lesen Si hier:Auch die Schiris meinen es nicht gut mit dem Jahn

Nach dem Heimspiel am Sonntag gegen Kaiserslautern (13.30 Uhr) geht es nach Sandhausen (30. April). Und gleich danach zu Hansa Rostock (6. Mai.) Zwei Teams, die der Jahn hinter sich lassen muss. Ob Braunschweig, das am 20. Mai Gastgeber für den Jahn ist, da überhaupt noch Abstiegssorgen hat, ist offen. Die Eintracht hat zuletzt fleißig gepunktet.

„Die Duelle gegen unsere direkten Konkurrenten, das werden absolute Endspiele sein“, erklärt Maximilian Thalhammer und fordert: „Wenn du da deine Hausaufgaben nicht machst, dann sieht es am Ende wahrscheinlich nicht gut aus.“

Kaliber HSV und Heidenheim kommen noch

Nach Regensburg kommen neben Kaiserslautern, das bereits gesichert ist, noch zwei Kaliber. Der Hamburger SV (14. Mai) und am letzten Spieltag Heidenheim (28. Mai), das ebenfalls aufsteigen will. „Bei uns ist jetzt aber jedes Spiel wichtig und wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Wir müssen auch gegen andere Mannschaften punkten. Sei es Kaiserslautern, der HSV oder Heidenheim“, unterstreicht Thalhammer.

Benedikt Saller hätte sich derweil einen sorgenfreien Mai gewünscht. „Mein Ziel war eigentlich, im April alles klar zu machen. Das schaffen wir jetzt nicht“, resümiert der Vizekapitän mit Blick auf das mit 27 Zählern überschaubar gefüllte Punktekonto. „Der Blick muss nach vorne gehen, wir müssen versuchen, trotzdem klar im Kopf zu bleiben. Es ist noch gar nichts verloren. Wir haben noch ein paar Spiele. Wir müssen jetzt aber auch punkten, das ist uns auch klar.“

Dass es schnell gehen kann in der 2.Liga, das weiß jeder. „Man hat auch gesehen, dass man mit zwei Siegen auch einen großen Schritt machen kann. Das muss unser Ziel sein, dass wir eine kleine Serie starten und uns da wieder rausziehen“, hofft Saller.

Sechs-Punkte-Spiele für den Jahn

Vor allem in den Duellen gegen Sandhausen und Rostock gilt aber die Devise, verlieren verboten. „Wenn man aber gegen die direkten Konkurrenten verliert, dann kann es schwierig werden“, ist sich auch Saller dessen bewusst, dass der Jahn diese Sechs-Punkte-Spiele unbedingt für sich entscheiden muss.

Blickt man auf das Restprogramm der Konkurrenz, dann sticht ins Auge, dass fünf der ausstehenden Jahn-Gegner (mit Ausnahme von Kaiserslautern) auch noch auf Sandhausen treffen, das sich mit dem Sieg gegen Magdeburg zurückgemeldet hat. Auch Hansa Rostock (Fürth, Lautern, Jahn, Sandhausen, Nürnberg, Braunschweig) trifft noch auf einige direkte Konkurrenten.

Der Club aus Nürnberg (Düsseldorf, Hannover, Kaiserslautern, Magdeburg, Rostock, Paderborn) wird sich auch noch strecken müssen. 30 Punkte werden nicht reichen. Voll dabei im Abstiegskampf ist auch Bielefeld (Hannover, St. Pauli, Fürth, Kaiserslautern, Paderborn, Magdeburg).

Jeweils 32 Zähler haben Magdeburg (Braunschweig, HSV, Heidenheim, Nürnberg, Darmstadt, Bielefeld) und Braunschweig (Magdeburg, Paderborn, Sandhausen, Fürth, Jahn, Rostock) schon auf dem Konto.

Jahn-Fans sollten sich auf jeden Fall schon mal die Nachsitz-Termine im Juni genau notieren, falls auf die Platzierungen 12,14 und 15 Rang 16 unter Selimbegovic folgt. Aktuell wäre Saarbrücken der Jahn-Gegner in der Relegation. Am 2. Juni muss der Zweitligist beim Drittligisten ran, am 6. Juni steigt das entscheidende Rückspiel.

Dass er so zittern muss, das hat sich der Jahn selbst eingebrockt. Nicht nur in Franken war viel mehr drinnen. Über Fürth will man im Jahn-Lager nun aber lieber nicht mehr sprechen. „Die Niederlage muss schnell abgehakt sein. Es hilft nicht, lange zu hadern“, unterstreicht Selimbegovic. „Wir haben alles deutlich angesprochen. So ein Spiel musst du gewinnen. Das Schulterklopfen ärgert mich natürlich mittlerweile schon sehr. Aus meiner Sicht haben wir zuletzt in Paderborn wirklich verdient verloren. Das ist schon länger her“, sagt Selimbegovic, der Ende Mai noch mal eine Ausnahme machen würde in Sachen Schulterklopfen. Dann bitte aber aus den eigenen Reihen als Dank für den Klassenerhalt.