Zweite Fußball-Bundesliga
Der Jahn beendet mit Sieg in Kiel seine Negativserie

12.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:16 Uhr
Jahn-Innenverteidiger Steve Breitkreuz (r.) im Zweikampf mit Ex-Nationalspieler Lewis Holtby von Holstein Kiel. −Foto: Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn

Der SSV Jahn hat seine Negativserie gestoppt, die rote Laterne abgegeben und sich auf den Relegationsplatz verbessert. Der Regensburger Fußball-Zweitligist kam am Sonntag bei Holstein Kiel zu einem insgesamt glücklichen 2:1 (1:1)-Erfolg und darf nach zehn sieglosen Partien wieder ein wenig durchatmen.



Durch den „Dreier“ am 24. Spieltag verbesserte sich das Team von Chefcoach Mersad Selimbegovic auf den 16. Rang. Kaan Caliskaner (45. Minute) mit seinem vierten Saisontreffer sowie der eingewechselte Prince Owusu (87.) mit seinem dritten Tor in dieser Spielzeit schossen den Sieg heraus. Steven Skrzybski (45.+3) hatte für Kiel zwischenzeitlich ausgeglichen.

Die Gäste sahen sich von Beginn an starkem Druck der Kieler ausgesetzt. Nach 20 Minuten schlug sich diese Dominanz in mehr als 70 Prozent Ballbesitz der Norddeutschen nieder. Darüber hinaus hatten die „Störche“ ein krachendes Chancenplus.

Dreimal Fabian Reese

Zunächst lieferten sich Jahn-Keeper Jonas Urbig und Fabian Reese ein Privatduell, in dem der Kieler knapp das Tor verfehlte (12.) und dann zweimal (14., 16.) am klasse reagierenden 19-Jährigen scheiterte – zunächst mit einem Schuss aus fünf Metern, dann mit einem Kopfball aus Nahdistanz.

Da Maximilian Thalhammer zwar seine Gelbsperre abgesessen hatte, aber krankheitsbedingt im Jahn-Aufgebot fehlte, bildeten erneut Blendi Idrizi und Benedikt Gimber das defensive Mittelfeld. Auf der linken Außenbahn war Joshua Mees an alter Wirkungsstätte für Minos Gouras in die Startelf gerückt, außerdem durfte bei den Regensburgern im Vergleich zum 0:1 gegen Fortuna Düsseldorf Caliskaner für Aygün Yildirim ran.

Selimbegovic: „Langsam wird‘s Zeit“

„Wir wissen, dass wir lange nicht gepunktet haben, aber wir sind noch nicht weg“, hatte Selimbegovic vor dem Anpfiff im „Sky“-Interview gesagt. Er fügte hinzu: „Aber langsam wird‘s Zeit.“

Der Jahn meldete sich in der ersten Hälfte kaum zu Wort – bis den Regensburgern quasi aus dem Nichts der Führungstreffer gelang. Benedikt Saller steckte den Ball durch in den Strafraum, wo Caliskaner aus halbrechter Position abzog. KSV-Torhüter Robin Himmelmann war noch dran, ließ den durchaus haltbaren Ball aber passieren.

Statt den glücklichen Vorsprung in die Pause mitzunehmen, gab sich der Jahn in der dritten Minute der Nachspielzeit eine Blöße. Nach einer Körpertäuschung von Lewis Holtby durfte Skrzybski relativ unbedrängt im Strafraum seinen elften Saisontreffer markieren. Urbig blickte dem Heber in die lange Ecke nur hinterher.

Den zweiten Abschnitt läutete Verteidiger Leon Guwara mit einem beherzten Linksschuss aus rund 30 Metern ein, der das Tor nur knapp verfehlte (50.). Der Jahn stand jetzt deutlich höher, lief die Kieler entschlossener an. Auch Idrizi versuchte es mal aus der Ferne (55.).

Nach langer Absenz machte auch Reese wieder von sich reden, als er einen Ball knapp am langen Pfosten vorbeizirkelte (und später nur das Außennetz traf. Dem Kieler lief an diesem Nachmittag das Glück im Abschluss wahrlich nicht hinterher.

Eleganter Abschluss

Nach 68 Minuten kamen Owusu für Albers (Verdacht auf Nasenbeinbruch), Christian Viet für Idrizi und Gouras für Mees. Saller wird nach seiner fünften Gelben Karte das kommende Jahn-Heimspiel gegen Paderborn verpassen.

Als Kiel eigentlich wieder am Drücker war, glückte dem Jahn der Befreiungsschlag. Guwara brachte von links eine Flanke auf Owusu, der den Ball mit der Brust annahm und aus der Drehung an Himmelmann vorbei zum glücklichen Siegtreffer verwandelte. Der Jubel fiel entsprechend aus.