Heimspiel Sparkassen-Gala
Ein Telis-Trio dominiert in Regensburg die 3000 Meter

04.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:48 Uhr
Telis-Duell um den Sieg: Vor der letzten Runde lag Konstantin Wedel beim Heimspiel Sparkassen-Gala noch vor Simon Boch, der am Ende in deutscher Jahresbestzeit gewann. −Foto: Fotos: Christian Brüssel

Es sieht so einfach aus, wenn Miriam Dattke, Simon Boch oder Konstantin Wedel laufen. Das Trio der gastgebenden LG Telis Finanz Regensburg, das seinen Fokus inzwischen auf den Marathon gelenkt hat und vor der Vorbereitung auf Berlin am 24. September steht, trat bei der Sparkassen-Gala über 3000 Meter an – und gewann souverän.

Dattke zog in 9:02, 18 Minuten einsame Kreise und lief knapp an der gewünschten persönlichen Bestzeit vorbei. „Irgendwie ging es nicht schneller. Aber das passt schon so.“ Boch und Wedel lösten sich nach dem Ausstieg von Telis-Tempomacher Keyhan Hatami viereinhalb Runden vor Schluss in der Tempoarbeit ab und blieben zum Schluss zwar nicht unter acht Minuten, aber in 8:02,93 (Boch) bzw. 8:04,58 (Wedel) deutlich unter der bisherigen Jahresbestzeit.

Nicht so gut lief es bei 400-Meter-Telis-Frau Mona Mayer – doch das war nach deren langem Ausfall wegen Pfeifferschem Drüsenfieber erwartet gewesen. „Der Start war nicht so geil, auf der Gegengerade habe ich Gas geben können,die Kurve hat sich gut angefühlt und über die letzten 100 Meter kann ich nicht meckern. Das Laufbild war schon okay“, war die die 22-Jährige dennoch auch mit ihren 54,61 Sekunden zu frieden, die jetzt am 16. Juni das Meet-IN in Ingolstadt auf dem Schirm hat. „Wir müssen in Ruhe entscheiden, ob ich mehr auf Training setze oder über ,ehr Wettkämpfe versuche, schnell zu laufen.“

Corinna Schwab bricht ein

Die 400er-Frauenkonkurrenz war allgemein nicht so stark wie die der Männer. Dazu passte auch der Auftritt der Ex-Regensburgerin und deutschen meisterin Corinna Schwab (jetzt Chemnitz), die nach 300 starken Metern auf Siegkurs liegend auf der Zielgeraden einbrach (54,43).

Nach seinem einzigen Bahnauftritt dieser Saison steht für Simon Boch, nun nächsten noch ein Zehn-Kilometer-Stadtlauf im nordrhein-westfälischen Oelde an. „Da sind auch ein paar Kenianer am Start. Ich sehe das als Motivation“, sagt der 29-Jährige, der sich vor dem Gala-Start mit Läufen über 16 Kilometer am Abend davor und zehn Kilometern am Gala-Tag „warmgelaufen“ hatte.

Ein ganz besonderer Lauf-Junkie ist auch Konstantin Wedel, der als zweifacher Vater neben seinen Läufen noch eine Physiopraxis unter einen Hut zu bringen hat. „Mir macht das alles Megaspaß. Das Leben ist so schön: Man muss eine Chancen nutzen und nicht dahinträumen, sage ich immer“, erklärt der 29-jährige Nürnberger seine Einstellung. „Am Dienstag ist Richtfest beim Anbau. Da kommt dann meine Therapiepraxis mit rein.“ Beim Regensburger 3000er wusste er „überhaupt nicht, was ich draufhabe. Nachdem wir um die 2:40 angehen wollten, war aber klar, dass es Richtung 8:00 gehen wird.“ Jetzt beschließt am 17. Juni ein Start über 5000 Meter in Wien die Bahnsaison. „Danach geht es direkt in die Marathonvorbereitung.“

Hindernisabschied geplant

Gänzlich ad acta hat Konstantin Wedel sein einstiges Faible 3000 Meter Hindernis auch noch nicht. „Mein Trainer ist zwar auch kein kein Fan davon und heuer werde ich das sicher nicht mehr machen, aber nächstes Jahr möchte ich vielleicht schon noch meinen Abschied da geben.“

Ein Marathon bei Olympia ist für ihn ob der geforderten Zeiten eher unwahrscheinlich. „Ich denke da tatsächlich Schritt für Schritt“, sagt Wedel. „Im Herbst möchte ich meine Bestzeit (2:13:02, d. Red.) deutlich verbessern und dann sehe ich schon, wo die Reise hingeht und kann immer noch entscheiden. Ich hoffe, sie geht noch weit und wo sie endet, weiß niemand.“ Dafür trainiert Wedel auch unkonventionell und nimmt Sohn Jonathan (2 Jahre und acht Monate) öfter im Babyjogger mit. „Ich laufe da auch durch den Wald mit ein paar Fröschen und Eidechsen. Er spielt und ich trainiere.“