Leichtathletik
Miriam Dattke kratzt an der Olympianorm

Die Regensburger Läuferin lässt in Stockholm mit einer Zeit von 31:33,77 Minuten über 10 000 Meter aufhorchen.

05.05.2021 | Stand 05.05.2021, 11:39 Uhr
Stößt in Stockholm in eine neue Dimension vor: Miriam Dattke −Foto: Sportfoto Rudolf Brem/Sportfoto Rudolf Brem

Miriam Dattke von der LG Telis Finanz Regensburg hat beim 10 000-Meter-Rennen „25 laps to Tokyo“ in Stockholm mit einer Zeit von 31:33,77 Minuten in einem Weltklassefeld aufhorchen lassen. Ihre bisherige Bestleistung über diese Strecke, mit der sie ebenfalls in Schweden 2019 Junioren-Vizeeuropameisterin geworden war, lag bei 32:29,45 Minuten. Im eigentlich nur als Aufbaurennen für den am 5. Juni in Birmingham stattfindenden Europacup gedachten Wettbewerb kam die Regensburgerin bereits dicht an die Olympianorm (31:26,00) heran.

„Leider hat’s mir fünf Runden vor Schluss den Stecker gezogen. So habe ich einige Sekunden stehengelassen“, berichtete die Läuferin ihrem zu Hause gebliebenen Coach Kurt Ring am Telefon. Sie fügte hinzu: „Es war schwer, sich in einem absolut menschenleeren Olympiastadion für ein solches Rennen zu motivieren und am Ende die letzten zwei Kilometer mutterseelenallein zurückzulegen“. Ring, der seinen Schützling nach vier Wochen hartem Bahntraining, „die eher auf die Form drückten“, eigens nach Schweden und nicht zur Deutschen Meisterschaft nach Mainz geschickt hatte, war indes begeistert.

Für Dattke war es an ein schwieriges Rennen. Voran liefen neun Kenianerinnen, dahinter verloren die Europäerinnen wie die Schwedinnen Sarah Lahti und Meraf Bahta sowie Dattke etwas an Boden. Das Trio überquerte die Fünf-Kilometer-Marke nach 15:42 Minuten – gerade mal zwei Sekunden langsamer als Dattkes Bestzeit über diese Distanz. Letztlich siegte Chepkurir Kiprotich in 30:45,81 Minuten, fünf weitere Kenianerinnen blieben unter 31 Minuten.

Miriam Dattkes Zeit geht als neuntbeste deutsche Leistung aller Zeiten auf dieser Strecke in die Annalen ein. Den bayerischen Uralt-Rekord von Monika Schäfer (32:27,2/LAC Quelle Fürth) aus dem Jahre 1991 pulverisierte sie geradezu. Nach einem Intermezzo über die halbe Distanz bei der „Langen Laufnacht“ in Karlsruhe am 15. Mai will die Regensburgerin die längste olympische Bahndistanz beim Europacup in Birmingham ein zweites Mal angehen, „dann in Hochform“. (orv)