Marathon
Simon Boch beeindruckt beim Debüt

Der Regensburger läuft sich in Dresden im Kampf um die Olympia-Tickets auf Rang drei und sagt: „Es war kein Marathontag.“

21.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:49 Uhr
In Dresden war für Simon Boch wieder mal Zeit für ein Küsschen von Freundin Marisa (wie hier beim Nikolauslauf in Regensburg 2019). −Foto: Brüssel

Im Ziel in Dresden fiel Simon Boch Freundin Marisa in die Arme. Dann waren auch die Teamkollegen da, allen voran Tim Ramdane Cherif, der beim Marathondebüt die ersten zwölf Kilometer Tempo gemacht hatte. Boch beeindruckte: Der 26-jährige Läufer der LG Telis Finanz Regensburg schob sich mit einer Zeit von 2:10:48 Stunden auf Rang drei der deutschen Rangliste in der Qualifikation für Olympia in Tokio, wofür drei Tickets zu vergeben sind.

Besser waren nur die Wattenscheider Amanal Petros mit seinem deutschen Rekordlauf von Valencia im Dezember 2020 (2:07:18), Hendrik Pfeiffer (2:10:18). Richard Ringers Valencia-Zeit 2:10:59 unterbot Boch dagegen. Vereinskollegin Mirriam Dattke hatte ihr Debüt am Donnerstag angeschlagen absagen müssen.„Ich bin so dankbar“, sagte Simon Boch im Ziel. „Wir sind schnell losgelaufen, Richtung 2:09. Das hatte ich trainiert. Aber es war kein Marathontag heute. Dazu war es zu windig. Aber ich bin zufrieden und konnte mich für Tokio empfehlen. Mal sehen, was die anderen noch machen.“

Auf dem Rundkurs mit 17 Runden („42 Kilometer sind 42 Kilometer. Ich bin froh, in Coronazeiten die Chance bekommen zu haben, irgendwie ein Rennen zu laufen“) wurde es ab Kilometer 30 schwer. „Da bin ich langsamer geworden. Bei 35 dachte ich, ich stehe und schaffe es nicht.“

Dass er länger als gedacht alleine laufen musste, nahm er nicht als Handicap. „Ich dachte, das kriegst du auch alleine hin.“ Seinem Helfer und Freundin Tim Ramdane Cherif war Boch „superdankbar. Er hat sich für mich geopfert, ist immer morgens zum Training mit mir aufgestanden, ins Trainingslager nach Kenia geflogen und hat eine Riesenarbeit geleistet.“

Halbmarathonsieger Richard Ringer (1:01:33) verfolgte Bochs Auftritt mit Interesse und kann am 11. April beim Marathon in Hamburg kontern. „Glückwunsch an Simon: Er hat mich erstmal rausgekickt“, sagte Ringer im Ziel. „Ich will in Hamburg auch unter 2:10 laufen.“