Eishockey
ERSC Amberg holt maximale Ausbeute

05.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:39 Uhr
Günter Passler
Der ERSC Amberg sicherte sich gegen den EC Pfaffenhofen einen 6:1-Erfolg. In der Tabelle klettern die Löwen nach dem Sechs-Punkte-Wochenende auf den sechsten Rang. −Foto: Torsten Baier

Das hatte man sich im ERSC-Lager im Vorfeld deutlich schwieriger vorgestellt: Mit einer überzeugenden Leistung gewannen die Amberger Wild Lions ihr Auswärtsspiel in der Eishockey-Bayernliga bei den Löwen des EHC Waldkraiburg mit 8:2.Den Grundstein legte die Mannschaft von Dirk Salinger zu Beginn des Mittelabschnitts, wo dem ERSC dank eines starken Forecheckings drei schnelle Treffer gelangen.

Zu erwarten war das nicht unbedingt, denn im Kader der Amberger Löwen grassierte eine Erkältungswelle. Einige Spieler waren gesundheitlich geschwächt, für Andy Pielmeier, Aron Schwarz und Carsten Metz reichte es gar nicht zum Einsatz. Dazu fehlte Marco Pronath beruflich und Leon Koppitz, der nach längerer Ausfallzeit wieder ins Training eingestiegen war, verletzte sich unter der Woche. Nach verhaltenem Beginn von beiden Teams gingen die Gastgeber mit der ersten wirklichen Torchance im Spiel mit 1:0 in Führung. Christian Neuert tauchte völlig freistehend vor Timon Bätge auf und überwand den ERSC-Torhüter mit einem platzierten Schuss – der Anfang eines munteren Scheibenschießens. Kurz darauf schon glich Amberg durch Kevin Schmitt aus, dessen Schlenzer aus halblinker Position für EHC-Goalie Christoph Lode offenbar erst zu spät erkennbar war. Die Gäste legten sofort nach in Person von Sidney Kübler, der eine ideale Vorlage von Michael Kirchberger zum 1:2 verwertete. Neuert stellte unmittelbar nach einem Bully für Waldkraiburg auf 2:2, aber das letzte Wort im Anfangsdrittel hatten wieder die Amberger, für die Felix Schwarz im Powerplay zum 2:3 einlochte.

Im Mittelabschnitt setzte sich der Torreigen fort, aber nur noch von Amberger Seite. Bereits nach 23 Sekunden erhöhte Brett Mennear auf 2:4 und auch hier war ein schneller Scheibengewinn vorausgegangen. Mit einem Doppelpack binnen 18 Sekunden machten Felix Schwarz und Shawn Campbell nur kurze Zeit später das habe Dutzend an Treffern für Amberg voll und beendeten den Arbeitstag für Lode. Für ihn kam Rudolf Schmidt ins EHC-Tor und der verhinderte mehrfach weitere Amberger Treffer in diesem Abschnitt. Der ging nicht nur vom Ergebnis her klar an die Wild Lions, die sich abgebrüht und sehr konzentriert präsentierten.

Zu Beginn des Schlussdrittels gab es noch eine kurze Drangphase der Gastgeber, aber der ERSC behielt die Partie auch im Verwaltungsmodus stets unter Kontrolle. Für Höhepunkte sorgten dann doch nochmal die Wild Lions mit dem schönsten Treffer des Abends durch Kevin Schmitt. Der ERSC-Kapitän setzte einen Schlagschuss von der blauen Linie aus unhaltbar für Schmidt zum 2:7 ins Netz und 16 Sekunden vor dem Ende sorgte Mennear für den Schlussstrich unter einen verdienten Amberger Erfolg, der den ERSC an diesem Abend auf den sechsten Rang in der Tabelle klettern ließ.

EHC Waldkraiburg – ERSC Amberg 2:8 (2:3,0:3,0:2)Tore:1:0 (7.) Neuert (Brenninger, Popelka), 1:1 (9.) Schmitt (Kirchberger), 1:2 (11.) Kübler (Kirchberger), 2:2 (15.) Neuert (Popelka), 2:3 (18.) F.Schwarz (S.Campbell, Schmitt/5-4), 2:4 (21.) Mennear (T.Campbell, Frank), 2:5 (25.) F.Schwarz (Stütz, Feder), 2:6 (25.) S.Campbell (Kirchberger), 2:7 (54.) Schmitt (Krieger, Roth/5-4), 2:8 (60.) Mennear (Kübler, Stütz);Strafen:Waldkraiburg 4, Amberg 2 Minuten;Zuschauer:270

Am Sonntagabend machte der ERSC dann mit einem Sieg über den EC Pfaffenhofen sein Sechs-Punkte-Wochenende perfekt: Der klare 6:1-Erfolg täuscht aber etwas über den Spielverlauf hinweg, denn die Löwen hatten zwei Drittel lang ihre liebe Mühe mit den einsatzfreudigen Gästen. Der ERSC war vorgewarnt, denn beim Tabellenschlusslicht hatte der Trainerwechsel schon am Freitag Auswirkungen gezeigt, als die Eishogs in Schweinfurt mit 4:1 gewannen.

Dieses Erfolgserlebnis hatte die Motivation beim Team von Neu-Coach Stefan Teufel offensichtlich gesteigert und der ECP trat sehr selbstbewusst auf. Besonders der Kanadier Thomas Callaghan entpuppte sich als ständiger Unruheherd. Callaghan war es auch, der die Gäste nach knapp fünf Minuten in Führung brachte.

Der ERSC kam nur schwer in die Gänge, die Mannschaft von Dirk Salinger verzettelte sich noch zu sehr in Einzelaktionen. Schön herausgespielt war dann allerdings der Ausgleich durch Felix Köbele. Mit dem 1:1 ging es auch in die erste Pause und das Ergebnis entsprach den Spielanteilen.

Im Mittelabschnitt häuften sich die Chancen für die Gastgeber, wenngleich die Gäste bei Kontern weiter gefährlich blieben. Ein fünfminütiges Überzahlspiel für Amberg verlief zunächst relativ umständlich, ehe dann Lukas Salinger doch noch im Powerplay zum 2:1 traf. In der Schlussphase des Drittels konnte Marco Pronath zum 3:1 nachlegen und sorgte damit für eine etwas beruhigende Pausenführung. Pfaffenhofen gab aber nicht auf, setzte weitere Nadelstiche und Amberg machte sich das Leben teilweise selbst unnötig schwer mit ungenauem Passspiel.

Im Schlussdrittel lag der Anschlusstreffer für die Eishogs in der Luft, nachdem Callaghan nur durch ein Foul bei einem Unterzahlkonter gebremst werden konnte. Der Kanadier scheiterte dann aber mit seinem Penalty am erneut starken Löwen-Goalie Timon Bätge. Wenig später gelang dem ERSC mit dem 4:1 durch Tanner Campbell eine Vorentscheidung, die Köbele mit seinem zweiten Treffer zum 5:1 dann untermauerte. In der Schlussphase hagelte es Strafzeiten für beide Mannschaften, ehe Brett Mennear 54 Sekunden vor dem Ende mit dem 6:1 den Schlusspunkt setzte.

ERSC Amberg – EC Pfaffenhofen 6:1 (1:1,2:0,3:0)Tore:0:1 (5.) Callaghan (Hätinen, Birk/5-4), 1:1 (15.) Köbele (Pronath), 2:1 (29.) Salinger (Feder, Pronath/5-4), 3:1 (39.) Pronath (Köbele), 4:1 (47.) T.Campbell (S.Campbell, Mennear), 5:1 (51.) Köbele (Pronath/5-4), 6:1 (60.) Mennear (S.Campbell/5-4);Strafen:Amberg 16 Minuten + je 10 für Krieger und Schmitt, Pfaffenhofen 16 + je 5 + Spieldauer für Pfab und J.Felsöci;Zuschauer:403