Heimniederlage
Chamer Handballer wehren sich tapfer gegen Spitzenreiter HC Erlangen III

10.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:43 Uhr
Thomas Mühlbauer
Die Chamer machten es dem HC Erlangen III schwer, aber am Ende setzte sich die Klasse des Tabellenführers durch. −Foto: Simon Tschannerl

Der Zuschauerzuspruch am Samstagabend in der Chamer Fraunhofer-Halle war sehr überschaubar. Doch die, die gekommen waren, sahen eine aufopferungsvoll kämpfende ASV-Mannschaft, die dem Spitzenreiter und bereits als Meister feststehenden HC Erlangen III bei der 28:30 (11:14)-Niederlage alles abverlangte.

Dass es am Ende nicht ganz für den Coup reichte, analysierte Trainer Filip Turecek so: „Wenn du so ein Spiel gewinnen willst, dann musst du einfach alles treffen. Wir haben vor allem im ersten Durchgang zu viel liegen gelassen.“ Im zweiten Durchgang, so die Einschätzung von Turecek, zeigten die Erlanger, wieso sie unangefochten an der Spitze stehen. Mit Patrick Längst, der es am Ende auf elf Tore brachte, hat der HC einen Ausnahmespieler in seinen Reihen.

Für Turecek waren die elf Tore des Rückraumschützen schon bemerkenswert: „Wir haben alles versucht, ihn sogar in Manndeckung genommen, doch er ist einfach so flink, dass er sich immer wieder dieser Deckung entziehen kann und dann Fouls zieht.“ Die anschließenden Freiwürfe waren für die Chamer kaum zu verteidigen. Hinzu kam, dass seine Mitspieler Längst immer wieder mit guten Zuspielen in Szene setzten. Am Ende lobte der Chamer Trainer aber auch seine Truppe: „Wir haben alles versucht und nie aufgegeben, ich denke, man kann stolz sein auf die Mannschaft.“

Enge Anfangsphase

Die Zuschauer sahen ein gutes Handballspiel, in dem es in der Anfangsphase sehr eng war. Meist legte der HC Erlangen III ein Tor vor, allerdings konnte Cham stets nachziehen. Als der Spitzenreiter zweimal in Folge einen technischen Fehler im Spielaufbau produzierte, ging es bei den Rot-Weißen sehr schnell nach vorne, sodass Sedlak die Chamer mit zwei Treffern zum 7:6 erstmals in Front brachte. Doch der HC agierte im Stile einer Spitzenmannschaft, stellte seine Abwehr auf eine offensive 5:1-Formation um. Dabei lief Cham gleich mehrmals in das drohende Zeitspiel, sodass der HC die Kräfteverhältnisse binnen weniger Minuten beim Stand von 7:10 (19.) wieder gerade gerückt hatte.

Als auch in den folgenden Minuten jeder HC-Angriff aus dem Rückraum seinen Weg ins Tor fand, nahm Turecek in der 22. Minute die Auszeit. Bistrian konnte in der Folge zwei Würfe von Kokott von Außen parieren. Mit dem schnellen Gegenangriff war der ASV Cham schließlich jeweils erfolgreich, sodass er mit 11:13 den Rückstand auf zwei Tore minimieren konnte.

Nach dem Seitenwechsel agierte der HC Erlangen III direkt wieder mit seiner 5:1-Abwehr, sodass die Chamer zwei Ballverluste produzierten, was die Gäste auf 11:16 (32.) enteilen ließ. Da der ASV nun auch Längst immer wieder in Manndeckung nahm und so auch mit einem vorgezogenen Spieler agierte, ergaben sich dahinter größere Räume.

Die HC-Spieler, die sehr beweglich agierten, wussten dies zu nutzen. Mit Verschiebungen und ständigen Positionswechseln schaffte man es immer wieder, Lücken in den Abwehrverbund des ASV zu reißen, was meist zu Toren von Außen führte. Erst Mitte der zweiten Hälfte ließ der HC spielerisch und auch in der Konzentration nach. Der ASV wusste dies nach Paraden des Goalies mit schnellen Angriffen zu nutzen.

Schmaderer zum 21:22

Schmaderer stellte in der 46. Minute beim Stand von 21:22 den Anschluss her. In den folgenden Minuten ging es ähnlich weiter. Wenn der HC traf, zog der ASV nach. Sehenswert war der Treffer von Petr Sedlak in der 50. Minute zum 24:25, der mit einem Dreher aus einem fast unmöglichen Winkel HC-Keeper Meyer ziemlich verdutzt zurückließ.

In den letzten zehn Minuten zeigte der Spitzenreiter dann, wieso er so unangefochten an der Spitze steht. Mit einem ruhigen Aufbauspiel rissen die Erlanger das Spiel wieder an sich und endgültig auf ihre Seite. Als Längst in der 55. Minute auf 29:25 stellte, war dies die Vorentscheidung. Diesen Vorsprung ließ sich der Tabellenführer nicht mehr nehmen. Der letzte Treffer des Spiels war eine Sekunde vor der Schlusssirene Steif vorbehalten, der zum 28:30-Endstand verkürzte.

Vorschau

Heimspiel:Der ASV Cham bestreitet am kommenden Samstag (15. April,19.30 Uhr) gegen HaSpo Bayreuth II sein letztes Heimspiel in dieser Saison. Mit einem Punktgewinn kann der Klassenerhalt rechnerisch perfekt gemacht werden.

Saison:Nach einem spielfreien Wochenende am 22. April geht es am Sonntag, 30. April, um 16.30 Uhr zum letzten Saisonspiel zum TV Marktsteft.