Landesliga
Die SpVgg Osterhofen versinkt im Chaos

Interne Querelen finden vorläufigen Höhepunkt. Das Team trat gegen den SV Neukirchen nicht an.

08.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:18 Uhr
Die Rosenkränzler und die SpVgg Osterhofen trafen sich in dieser Saison nur einmal. Zum Rückspiel trat die SpVgg nicht an und schenkte Neukirchen damit den Dreier. −Foto: Simon Tschannerl

Kampflos zu drei Punkten ist der SV Neukirchen beim Heiligen Blut gekommen. Die SpVgg Osterhofen sagte ihr Heimspiel gegen die Rosenkränzler ab. Allerdings nicht etwa aus Spielermangel, sondern aufgrund von internen Querelen. Die Mannschaft legte bereits unter der Woche den Trainingsbetrieb auf Eis und boykottierte nun auch die Partie gegen Neukirchen.

Bei den Herzogstädtern rumort es seit knapp zwei Wochen gewaltig. Als bekannt wurde, dass die beiden Sportlichen Leiter Josef Holler und Martin Oslislo, die beide seit der Winterpause auch als Interims-Trainergespann fungieren, nicht mehr über das Saisonende hinaus weitermachen, gibt es gewaltigen Knatsch. Die beiden Macher hatten bereits den Kader für die Spielzeit 2022/23 geplant und mit Uli Karmann auch einen neuen Trainer verpflichtet. Doch die vor ein paar Wochen neu gewählte Vereinsführung will sich künftig anders ausrichten und die sportliche Leitung in neue Hände legen.

Das sorgte beim Team um die beiden Ex-Kötztinger Michael Faber und Max Bachl-Staudinger für gewaltigen Unmut. „Wir als Mannschaft sind uns völlig bewusst, dass sportliche Veränderungen normal und Entscheidungen der Vorstandschaft zu akzeptieren sind. Allerdings sind eine katastrophale Kommunikation mit den Spielern, nahezu keine Rückendeckung gegenüber dem Team, keine Pläne und Ziele für die neue Saison und bewusste Falschinformationen definitiv nicht das, was man als Spieler von einer Vorstandschaft erwarten kann. Zumal persönliche Differenzen zwischen einzelnen Personen auf dem Rücken des gesamten Teams ausgetragen wurden“, hieß es in einem offenen Brief des Teams.

Der Verein reagierte auf die Vorwürfe. „Grundsätzlich wird der Zusammenhalt der Truppe nicht infrage gestellt. Ob ein Spieler wegen des Vereins an sich auflaufen würde, kann man nach den Äußerungen dieser Stellungnahme ausschließen. Dass ein Spieler der Landesligamannschaft aus Liebe zum Verein spielt, ist ein Märchen. Das Ziel des Vereins ist, dass der Zusammenhalt wieder wächst. In jedem Fall ist es jedoch hoch unanständig, dem Verein und somit auch einem Arbeitgeber, Versäumnisse und Unwahrheiten an den Kopf zu werfen“, hieß es unter anderem in der Pressemitteilung der Vereinsführung, die finanzielle Motive für die geplante Neuausrichtung anführte: „Die neue Vorstandschaft sieht es als notwendig an, mit moderaten finanziellen Mitteln in die Zukunft zu gehen. Das betrifft vor allem den Etat der ersten Mannschaft, die in dieser Saison ein gutes Bild abgegeben hat. Die neue Vorstandschaft sieht es als ihre Pflicht an, den Weg langfristig finanziell zu ordnen und Kosten einzusparen.“

Die Fronten sind also verhärtet. Es ist fraglich, ob das Team der Niederbayern für die restlichen beiden Partien aufs Feld zurückkehren wird. Allerdings haben die Osterhofener dann die Möglichkeit, zumindest einmal mit ihrer Kreisklassentruppe anzutreten und einen Zwangsabstieg, der bei drei Nichtantritten die Folge wäre, abzuwenden. (csv)