Handball
Eine Herkulesaufgabe für den ASV Cham

Am Wochenende stehen zwei weitere Spiele in der Playdown Runde an. Diesmal geht es gegen den TV Erlangen-Bruck.

05.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:31 Uhr
Thomas Mühlbauer
Ein weiterer Tiefschlag für den ASV Cham: Torgarant Orlovsky hat sich bereits verabschiedet. −Foto: Simon Tschannerl

Die Zeichen beim ASV Cham stehen ganz klar auf Abstieg in die Landesliga. Denn die ersten beiden Spiele in der Playdown-Runde gegen den TSV Roßtal gingen verloren.

Hatten sich die Chamer die Niederlage im Heimspiel (20:22) noch mehr oder weniger selber zuzuschreiben, zeigte sich einen Tag später am Sonntag bei der 25:32-Niederlage ganz deutlich, was Trainer Filip Turecek schon vor dem Start prophezeit hatte. Bei zwei Spielen innerhalb von 24 Stunden wird der ASV Cham Probleme mit der Kraft bekommen. Denn zum einen fehlen bei den Rot-Weißen die Wechselmöglichkeiten, zum anderen gehen die 40 Lebensjahre und mehr auch an Petr Tahovsky oder Lucas Klima nicht spurlos vorbei.

Doch ist es den langjährigen ASV-Stützen, die die Kreisstädter mit ihren Toren erst in die Bayernliga geworfen haben, hoch anzurechnen, dass sie das nicht als Ausrede geltend machen, sondern dem Team in den letzten sechs verbliebenen Spielen in den kommenden drei Wochen helfen werden. So bitter es für den ASV-Anhang klingen mag, es dürfte wohl einem „großen Wunder“ gleichkommen, sollte der ASV Cham es tatsächlich noch schaffen, den Klassenerhalt einzufahren.

Neben den fehlenden Wechselmöglichkeiten und der großen Belastung für die Spieler kommt besonders erschwerend hinzu, dass Samuel Orlovsky nicht mehr für den ASV Cham auflaufen wird. Der Slowake, der maßgeblich dazu beigetragen hat, dass es der ASV nach zwei Jahrzehnten wieder einmal in die höchste bayerische Spielklasse geschafft hat, hat seine Zelte in Deutschland abgebrochen und kehrt in sein Heimatland zurück.

In 13 Saisonspielen erzielte Samuel Orlovsky in dieser Saison 58 Tore und verwandelte zehn von zwölf Siebenmetern. Abteilungsleiter Benny Heiduk schätzt die Chancen der Chamer in den Playdowns realistisch ein: „Die Ausgangslage ist natürlich schwierig. Nachdem nun auch Orlovksy weg ist, macht das die ganze Sache nicht einfacher. Hinzu kommen einfach unsere fehlenden Wechselmöglichkeiten“ sagt er.

Abschied:Restprogramm:
Samuel Orlovsky hat seine Zelte in Deutschland abgebrochen und ist in sein Heimatland zurückgekehrt. Am vergangenen Sonntag beim TSV Roßtal bestritt er die letzte Partie für den ASV. Damit verlieren die Chamer einen weiteren treffsicheren Spieler.Nach diesem Wochenende warten noch zwei Spiele gegen den TSV Friedberg und die SG DJK Rimpar II. (rtn)

Nachdem aus dem Umfeld des ASV Cham zu vernehmen ist, dass - egal wie die Saison ausgeht - ein Umbruch bevorsteht, hat Heiduk zuletzt einige Gespräche führen müssen. „Die Planungen gehen natürlich in beide Richtungen, egal ob der Neuaufbau in der Bayernliga oder in der Landesliga erfolgt. Das spielt für uns keine Rolle“, sagt er. Klar ist allerdings, wer an der Spitze des Neuaufbaus stehen wird. Dazu äußert sich Heiduk unmissverständlich: „Der Neuaufbau erfolgt mit unserem Trainer Filip Turecek.“ Denn eine Trainerdiskussion hat es nicht gegeben und wird es beim ASV Cham nicht geben, so der Abteilungsleiter.

Am Samstag treten die Chamer zunächst beim TV Erlangen Bruck an (Anwurf 20 Uhr), ehe am Sonntag (Anwurf 16 Uhr) in Cham das Rückspiel ist. Eine schwere Aufgabe, denn die Erlanger sind mit zwei Siegen gegen den Eichenauer SV in die Playdowns gestartet. Mit sieben Punkten haben sie einen guten Grundstock. Der ASV Cham hingegen hat nach den zwei Niederlagen zum Auftakt vier Punkte auf der Habenseite. Für die Zuschauer heißt es, sich noch einmal aufzuraffen und für eine würdige Kulisse in der Bayernliga zu sorgen.