Trio im Abstiegskampf
Heikle Duelle für Bezirksligisten: Ränkam will Hebel umlegen

14.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:40 Uhr
Die SG Chambtal braucht im Kampf um den Klasenerhalt weiterhin jeden Punkt. −Foto: Simon Tschannerl

Ein brisantes Duell steht den Untertraubenbacher Fußballern der ersten Mannschaft an diesem Wochenende bevor. So reist der FCU zum FC Wernberg, der auf dem ersten direkten Nichtabstiegsplatz in der Fußball-Bezirksliga Nord steht.

Nachdem der Aufsteiger aus dem Landkreis Cham in den vergangenen beiden Spielen eine gute Figur gegen die beiden Führungsteams der Liga ge macht hatte, letztlich aber mit null Punkten dastand, heißt es am Sonntag, erneut an diese Leistungen anzuknüpfen und den gleichen Willen an den Tag zu legen, will man gegen den FC Wernberg punkten.

Dabei treffen die Meingast-Schützlinge auf eine langjährige Bezirksligamannschaft, die mit solchen Situationen umzugehen weiß. Darüber hinaus hat der FCW zuletzt dem Tabellenzweiten aus Hahnbach einen Punkt abgezwackt und trennte sich vom SV 1:1.

Somit erwartet die Kicker aus Untertraubenbach eine alles andere als eine leichte Aufgabe. „Wir spielen auswärts gegen eine robuste, zweikampfstarke Mannschaft, die offensiv über individuelle Klasse verfügt. Für uns heißt es weiterhin die Stimmung und Begeisterung mitzunehmen und dann zu schauen, was geht. Klar ist, dass wir es schaffen müssen, unsere individuellen Fehler zu verringern, um dadurch weniger Gegentore zu kassieren. Wenn wir das schaffen, können wir in Wernberg punktemäßig was auf unser Konto bekommen“, meint Trainer Patrick Meingast im Vorfeld. Wie sich die erste ELf des FCU aufstellt, bleibt abzuwarten, da weiterhin einige Akteure an kleineren Blessuren leiden und die Trainingswoche erste weitere Ergebnisse zeigt.

Spielbeginn ist um 15.15 Uhr. Wie immer setzt der FCU einen Bus ein. Anmeldungen nimmt wieder Vorstand Bernhard Jakob entgegen.

Der FC Ränkam kommt seit der Winterpause nicht mehr auf die Beine. Im Nachholspiel bei der SpVgg Weiden II am vergangenen Dienstag setzte es eine 1:2-Niederlage, damit bleiben die Schützlinge von Trainer Thomas Wittmann in diesem Jahr weiter ohne Punktgewinn. Die Mannschaft darf sich noch keinesfalls in Sicherheit wiegen, denn der Abstand zur gefährdeten Zone kann sehr schnell aufgebraucht sein, wenn nicht bald der Hebel umgelegt wird.

An diesem Sonntag (Anstoß um 15 Uhr) wartet nun die nächste heikle Aufgabe auf die Kicker um Kapitän Marco Kuhndörfer, denn die Reise geht zum besten Aufsteiger, dem SV 08 Auerbach, der auf dem vierten Tabellenplatz steht und sogar noch Chancen auf den Relegationsplatz zum Aufstieg hat. Bereits das Hinspiel auf eigenem Gelände ging mit 0:3 an diesen Gegner.

Im Spiel bei der SpVgg Weiden II sahen die Zuschauer zwei grundverschiedene Halbzeiten. Im ersten Durchgang brachte Ränkam kein Bein auf dem Boden und ließ sich von dem jungen Team regelrecht vorführen. Nach den Treffern von Ole Meißner (19.) und durch Clemens Käs (21.) lag der FC zur Pause mit 0:2 hinten und war damit noch gut bedient.

Nach der Pause kam die Mannschaft wie verwandelt aus der Kabine, der Lohn war nach 71 Minuten der Anschlusstreffer durch Michael Rank mit einem Kopfball. Es reichte nicht mehr zum verdienten Ausgleich, obwohl die Chancen vorhanden waren. So rettete Hausherren-Keeper Smodlaka seinem Team den Sieg, als er kurz vor Schluss im letzten Moment gegen Markus Dietl rettete.

Trainer Thomas Wittmann bedauert es, dass seine Mannschaft in Weiden erst im zweiten Spielabschnitt aufgewacht ist. Wenn sie aber am Sonntag beim SV 08 Auerbach die in Weiden nach der Pause gezeigte Leistung konservieren und einmal über 90 Minuten bringen könnte, werde sie auch wieder in die Erfolgsspur zurückkommen. Der SV Auerbach sei natürlich ein enorm starker Gegner, der sicherlich mit viel Körpereinsatz agieren werde. Mit einer Leistung wie im Hinspiel werde jedoch gegen diesen Gegner sicherlich erneut kein Blumentopf zu gewinnen sein.

Der gefährlichste Angreifer bei den Hausherren ist Jonas Schwindl, der schon neun Treffer erzielte hat, gefolgt von Spielertrainer Mario Zitzmann und Marcel Meyer mit je sieben Toren. Interessant ist, dass Auerbach vier Treffer weniger erzielt hat als der FC Ränkam, der zwar schon 42 Tore markiert hat, aber auch genauso viele eingefangen hat. Das bedeutet, dass der Aufsteiger, der erst 31 Gegentreffer kassiert hat, sehr effektiv agiert.

Trainer Thomas Wittmann erwartet von seiner jungen Mannschaft, dass sie defensiv wieder stabiler agiert und auch ansonsten geordneter zu Werke geht. Wenn die Mannen um Kapitän Kuhndörfer wenigstens einen Punkt mit auf die Heimreise nehmen könnten, wäre dies schon ein großer Erfolg. Dass der Aufsteiger auf eigener Anlage nicht unverwundbar ist, stellen drei Niederlagen und zwei Remis unter Beweis. Aber die Gäste dürfen sich keine unnötigen Fehler leisten und müssen endlich auch einmal Durchschlagskraft in der Offensive beweisen.

Bekommt die SG Chambtal die Kurve doch noch? Beim starken FC Etzenricht hängen die Trauben hoch. Innerhalb von sechs Tagen kommt es für die Schwarz-Weißen zum zweiten Aufeinandertreffen mit dem SVE. Nachdem sie am Ostermontag auf eigenem Gelände eine bittere 0:1-Schlappe eingesteckt hatten, geben sie nun am Samstag um 16 Uhr die Visitenkarte am Siegfried-Merkel-Platz beim SV Etzenricht ab.

Die Mannschaft von Trainer Andreas Wendl vergoldete das Osterwochenende im zwei Siegen gegen den FC Ränkam und die SG und brachte somit den Klassenerhalt in trockene Tücher. Der SV kann auf heimischen Gelände befreit aufspielen, da er sich bereits aller Sorgen entledigt hat.

Bei der SG stellt sich die Frage, ob sie nach der ewig langen Durststrecke die Kurve vielleicht doch noch kriegt. Seit dem 9. Oktober wartet Chambtal auf ein Erfolgserlebnis. Die Mannschaft findet einfach nicht mehr in die Erfolgsspur zurück, von Spiel zu Spiel sank das Selbstvertrauen in die eigene Stärke, was sich vor allem an der eklatanten Abschlussschwäche zeigt. Die SG verzeichnet praktisch in jedem Spiel hochkarätige Chancen, nutzt sie aber nicht.

Im Tabellenkeller hat sich während des Osterwochenendes schlichtweg nichts geändert. Keinem Team gelang ein Sieg, so blieb die Ausgangssituation insgesamt gleich. Bitter für die Elf von Christoph Kulzer war jedoch, dass auch im eigenen Lager alles unverändert blieb, und sie aus zwei Heimspielen lediglich einen Punkt ergatterte, der auch nicht recht weiterhilft.

Die Stärken des SV Etzenricht bekam die SG am Ostermontag zu spüren und wird sicherlich einen schweren Stand haben. Doch im Lager der Schwarz-Weißen hofft man, dass die eigene Negativserie irgendwann reißt, so wie jede Serie einmal zu Ende geht. Der Kampf um den Klassenerhalt wird bis zum letzten Saisonspiel andauern.

Die SG Chambtal II erwartet derweil den Klassenprimus. Am Sonntag um 13.30 Uhr empfängt die SG II mit dem SV Hohenwarth den Spitzenreiter der A-Ost am Sportplatz an der Ränkamer Straße. Der Blick auf das Torverhältnis von 63:12 Toren zeigt, dass ein Kaliber ins Chambtal kommt. Die Schwarz-Weißen spielen jedoch bisher eine gute Saison und haben mit einem Sieg und einem Remis einen guten Start in die Restspielzeit hingelegt. Die Mannschaft von Simon Götz braucht auf jeden Fall einen guten Tag, um Paroli bieten zu können.

− cfr