Chamer Tennisspieler
Heller scheitert erst im Finale

07.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:45 Uhr
Peter Heller (l.) und Jakub Mensik nach der Siegerehrung in mitten des Organisationsteams −Foto: Peter Heller sen.

Nach seiner "Entthronung" in Überlingen und seinem Einzel- und Doppeltriumph in Bad Waltersdorf musste sich der Chamer Tennisspieler Peter Heller in Allershausen (Landkreis Freising) wieder mit dem zweiten Platz begnügen.

Auf dem Weg hin zum Finale schaltete Heller, im starken Teilnehmerfeld an Position acht gesetzt, in der ersten Runde zunächst Liam Gavrielides 7:5, 6:3 nach einer Stunde und 59 Minuten aus, bevor er im Achtelfinale im auf Marvin Netuschil traf. Nach einem 6:3 im ersten Satz und einer 1:0-Führung im zweiten, musste sein Gegner allerdings nach 58 Minuten aufgeben. Im Viertelfinale besiegte er den an vier gesetzten Tim Handel nach anderthalb Stunden mit 6:3, 6:4.

Im Halbfinale wartete Hazem Naw. Der 22-jährige Syrer aus Aleppo, floh im Alter von 17 Jahren aus seiner Heimat nach Deutschland, um Tennisprofi zu werden. Mittlerweile spielt er Bundesliga, ITF-Events und nationale Turniere. Heller musste gegen den Position sieben gesetzten Naw über die volle Distanz , ehe der Sieg mit 6:1, 1:6, 6:4 nach zwei Stunden und zehn Minuten unter Dach und Fach war.

Voll auf ihre Kosten kamen die Zuschauer beim Finale am Sonntag gegen Jakub Mensik, dem tschechischen Multitalent. Er wurde im Dezember zum Goldenen Kanarienvogel und Talent des Jahres gekürt. Im Januar glänzte er mit dem Einzug ins Finale der Australian Open bei den Junioren, wo der damals noch 16-Jährige bei der U18 nach knapp vier Stunden Spieldauer hauchdünn verlor. Erst vor zwei Wochen siegte er bei einem Challenger Turnier in Prag und ist zudem die Nummer zwei der Junioren-Weltrangliste. In Allershausen warf der 17-Jährige im Viertelfinale bereits den topgesetzten Franzosen Alexis Gautier und im Halbfinale den an Position sechs gesetzten Österreicher Sandro Kopp dem Rennen.

Der Spielverlauf in Durchgang eins und in Durchgang zwei war spektakulär und wurde von den Zuschauern beiderseits mit viel Beifall bedacht. Der Chamer hätte in Satz eins nach 5:2-Führung bereits die halbe Miete einfahren können, jedoch schlug Mensik unbarmherzig zurück und schaffte tatsächlich noch einen 7:5-Gewinn. In Durchgang zwei verbuchte Heller einen fulminant herausgespielten 6:3-Erfolg.

Im Entscheidungssatz gab es für den Chamer dann nichts mehr zu holen. Entfesselt auftrumpfend markierte Mensik nach zwei Stunden und 22 Minuten den Endstand von 7:5, 3:6 und 6:1. Dotiert war das Event mit gesamt 15.000 US-Dollar.

− chr