Last-Minute-Treffer
Joker Jakub Hrudka trifft noch zum 3:3 für den ASV Cham beim SSV Jahn II

26.03.2023 | Stand 15.09.2023, 0:59 Uhr
Martin Ketterl
Sechs Treffer fielen im Oberpfalz-Derby zwischen dem Jahn II und dem ASV Cham. −Foto: Brüssel

Eine interessante Partie bekamen die 200 Zuschauer am Samstagnachmittag in der Bayernliga Nord zu sehen. Im Match zwischen dem SSV Jahn Regensburg II (U21) gegen dem ASV Cham gab es nämlich Tore wie am Fließband. Das Hinspiel endete 3:2 für den ASV. In Regensburg gab es beim 3:3 (0:2)-Endstand sogar noch ein Tor mehr zu sehen.

In beiden Lagern wusste man nach denkwürdigen 95 Minuten eigentlich gar nicht, wie man dieses Remis richtig einordnen sollte. Enttäuschung und Glücksgefühle hielten sich die Waage.

Die Mannschaft von Trainer Faruk Maloku hatte ab der 15. Minute bis zur Halbzeitpause das Spiel und den Gegner im Griff und führte verdient mit 2:0. Der erste Auswärtserfolg im neuen Jahr schien greifbar nahe zu sein. Doch nach dem Seitenwechsel lieferte die Zweitliga-Reserve ein tolles Comeback ab. Nach 71 Minuten stand es plötzlich 3:2 für die Domstädter. Die Schlussphase sollte es in sich haben. Jakub Hrudka, der nach seinem Kreuzbandriss bereits vergangenes Wochenende vier Minuten Einsatzzeit hatte, wurde diesmal zehn Minuten vor dem offiziellen Ende auf das Spielfeld geschickt. Und quasi mit dem Schlusspfiff gelang dem 20-Jährigen nach fünfminütiger Nachspielzeit mit einer schönen Volley-Direktabnahme der verdiente Treffer zum 3:3-Ausgleich.

Die Regensburger, die nach der Winterpause einen Sieg und drei Unentschieden geholt haben, setzten gleich zu Beginn Zeichen und kamen durch Lockermanns Schussversuch aus 17 Metern zu einer ersten Gelegenheit. Der Ball segelte jedoch am Tor vorbei (6.).

Nach einem starken Regenschauer über dem Sportpark am Kaulbachweg fanden jedoch dann die Chamer immer besser ihren Spielrhythmus. Nachdem Seebauer mit einem weiten Ball in die gegnerische Hälfte in Kalteis einen Abnehmer fand, und dieser den Ball direkt auf Ostermayr weitergeleitet hatte, legte dieser im Strafraum erneut quer. Gerade noch rechtzeitig brachte jedoch ein Regensburger Abwehrspieler ein Bein dazwischen und klärte zur Ecke (13.). Sehenswert war schließlich auch der 18-Meter Schuss von Medineli, den SSV-Schlussmann Philipp Böhm in letzter Sekunde noch aus dem Eck hechten konnte (14.).

Ein ehemaliger Jahnler brachte die Maloku-Elf mit 1:0 in Front. Eine weit über die rechte Seite hereingezogene Freistoßhereingabe durch Kalteis landete bei Björn Zempelin, der sich ohne Gegnerdruck kurz Zeit ließ und dann aus der Drehung mit links abschloss (22.). Eine weitere gute Kopfballmöglichkeit nach einer Ecke ließ der Ex-Jahnler ungenutzt (27.). Die Chamer waren weiter auf dem Vormarsch. Nachdem sich Hofbauer bis in den Strafraum durchgetankt hatte, kam im Gewühl im Regensburger Strafraum Ostermayr an den Ball, brachte ihn aber nicht zielgenau auf das Tor (31.). Als Köppel Chams Medineli von den Beinen holte, gab es Strafstoß. Den verwandelte Kalteis wuchtig ins Tor der Domstädter zum 2:0 (34.).

Die Chance zum möglichen dritten Chamer Treffer ließ Ostermayr noch vor der Pause ungenutzt (40.). Nach dem Seitenwechsel sollte das Blatt aber plötzlich eine Wendung bekommen. Eine Hereingabe köpfte Lockermann zum 2:1- Anschlusstreffer ins Netz (58.). Während es Chamer versäumten, das 3:1 zu erzielen − Medinelis Schuss klatschte nach einem einfachen Ballverlust in der Jahn-Hintermannschaft nur an die Latte (66.) – kam der SSV Jahn II nur zehn Minuten später zum Ausgleichstreffer. Bauer setzte sich auf der linken Außenbahn durch, passte flach auf Ziegler, der ASV-Torhüter Peutler zum 2:2 überwand (68.). Nur 180 Sekunden später dann sogar die Führung für die U21 des SSV Jahn, die binnen weniger Minuten dieses Match vollends auf den Kopf stellte.

Eingeleitet wurde das 3:2 von Schmidt, der den Ball im Zentrum durchsteckte für Onuigwe. Der SSV-Stürmer legte den Ball an ASV-Keeper Peutler vorbei und traf (71.).

Hrudka war es schließlich, der in der Nachspielzeit doch noch dafür sorgte, dass wenigstens noch ein Punkt für die Chamer heraussprang, obwohl drei Zähler durchaus möglich gewesen wären.

− ckm