Die SpVgg Lam verliert im Sommer ihren Abwehrchef: Matthias Graf wird die Zelte bei seinem Heimatverein nach drei Jahren abbrechen und seine höherklassige Laufbahn beenden. Was der 33-jährige Innenverteidiger künftig fußballerisch machen wird, steht noch in den Sternen.
„Ich habe insgesamt 16 Jahre im Herrenbereich höherklassig gespielt und in dieser Zeit viele positive Dinge erleben dürfen. Jetzt ist für mich der richtige Zeitpunkt gekommen, um das Fußballspielen auf diesem Niveau zu beenden“, sagt Graf, der mit seiner kleinen Familie – der Lehrer ist Vater einer 15 Monate alten Tochter – mittlerweile in Arnbruck lebt. Gesehen hat der kopfball- und zweikampfstarke Abwehrrecke in seiner Laufbahn jede Menge. Als 17-Jähriger wechselte Graf bereits von der U19 des TSV Waldkirchen zum damaligen Bayernligisten 1. FC Bad Kötzting. Bei den Rotblauen hat er so manche Sternstunde erlebt. „Die alte Bayernliga war eine extrem starke Klasse, die wohl in etwa die Leistungsstärke der heutigen Regionalliga hatte. Die Heimspiele am Roten Steg waren tolle Spiele, bei denen vierstellige Zuschauerzahlen keine Seltenheit waren. Das war und bleibt eine unvergessene Zeit“, sagt Graf, der den Badstädtern auch nach dem Abstieg 2010 in der Landesliga die Treue hielt.
Drei Jahre später verließ der Verteidiger den Roten Steg und schloss sich der DJK Vilzing an. In den drei Jahren am Huthgarten erlebte Graf erstmals einen Aufstieg. Im Sommer 2014 schafften die Gelb-Schwarzen über die Relegation den Sprung in die Bayernliga. „Der Wechsel nach Vilzing war damals eine richtige Entscheidung. Ein toller Verein, bei dem sehr professionell gearbeitet wird. Der Kontakt zu den Verantwortlichen und zu einigen Spielern ist bis heute noch gut“, sagt Graf, der dennoch 2016 noch einmal für zwei Spielzeiten zum 1. FC Bad Kötzting zurückkehrte. 2018 schloss sich dann dem Wechsel zurück zur SpVgg Lam der Kreis.
„In Lam habe ich das Fußballspielen begonnen und es sollte auch meine letzte Station im höherklassigen Bereich sein. Mit dem Aufstieg in die Landesliga habe ich mit der Mannschaft das erreicht, was ich mir vorgenommen habe. Nun will ich unbedingt noch den Klassenerhalt schaffen“, sagt Graf, der Lehrer an einer Schule in Viechtach ist. Für seine große Leidenschaft hat der begeisterte Skifahrer stets viel Aufwand in Kauf genommen: „Ich habe in Regensburg studiert und war dort später auch als Lehrer tätig. Mehr als zehn Jahre bin ich von dort aus mehrmals pro Woche nach Bad Kötzting oder Vilzing gependelt. Auf der Straße habe ich viel Zeit verbracht, aber ich habe das gerne in Kauf genommen, weil ich so hoch wie möglich Fußball spielen wollte.“ Wie es mit Matthias Graf in Sachen Fußball weitergehen wird, ist komplett offen. „Ich fühle mich noch fit und vielleicht spiele ich auch noch ein, zwei Jahre weiter Fußball. Der Einstieg ins Spielertrainergeschäft ist sicherlich eine interessante Option. Allerdings bin ich ein Typ, der 100 Prozent hinter einer Sache stehen muss, um sowas in Angriff zu nehmen“, sagt er. (csv)
