Laufsport
Vorfreude bei 700 Trailrunner in Lam

Der U. Trail Lamer Winkel steht in den Startlöchern: Am 9. Oktober laufen der „Osser-Riese“ und der „König vom Bayerwald“.

22.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:21 Uhr
Markus Mingo
Auch die Osserwiese ist Ziel der Trailrunner. −Foto: Marco Felgenhauer

Was lange währt, wird endlich gut. Die ursprünglich am 6. Juni 2020 geplante 4. Ausgabe des U.Trails Lamer Winkel findet mit eineinhalbjähriger Verspätung nun endlich statt. Am 9. Oktober stehen 700 ambitionierte Trailrunner am Start, um im Gemeindegebiet der Austragungsorte Arrach, Lam und Lohberg die Trails im Lamer Winkel unsicher zu machen.

„Von und für Trailrunner“ lautet seit jeher das Motto des vom Team Gamsbock organisierten Events, das zu den beliebtesten Veranstaltungen dieser Art im deutschsprachigen Raum gehört. Binnen 20 Minuten waren die Startplätze restlos ausverkauft und kaum einer der glücklichen Starter hat, trotz Verschiebung, den Platz zurückgegeben. Wie gewohnt stehen mit dem „Osser-Riese“ (24 Kilometer, 1200 Höhenmeter, 250 Starter) und dem „König vom Bayerwald“ (54 Kilometer, 2600 Höhenmeter, 450 Starter) zwei Strecken zur Auswahl, die den Teilnehmern alles abverlangen werden.

Start und Ziel am Sportplatz

Betreuer, Fans und Interessierte können sich eigenverantwortlich entlang der 54 Kilometer langen Strecke verteilen und den gegebenenfalls benötigten Abstand wahren. Auch die knapp 200 ehrenamtlichen Helfer sind bestens auf das Event vorbereitet und hochmotiviert. „Der U.TLW lebt von den Emotionen und der Begeisterung der Bevölkerung und wir sind uns sicher, dass diese auch im Ausnahmejahr 2021 zu spüren sein wird. Trotz schwieriger Voraussetzungen wird es wie immer ein Fest des Trailrunnings“, gibt sich Mitorganisator Markus Mingo zuversichtlich.

Zwei weitere Veranstaltungen

„Das bisherige Konzept mit drei unterschiedlichen Start- und Zielorten wäre unter Pandemiebedingungen nicht durchführbar gewesen.“Max Hochholzer, Vorstand des Teams Gamsbock

Start der Strecke „Osser-Riese“ ist am Sportplatz in Lam. Durch den Kurpark geht es steil bergauf Richtung Panoramaweg und über die schmalen Trails hinauf zum Bergkircherl. Ein knackiger Downhill führt runter zum Panoramaweg Richtung Lohberg. Dort erwartet die Läufer die erste Verpflegungsstation im Herzen von Lohberg. Hier heißt es auftanken, denn es stehen 600 Höhenmeter hinauf zum Osser-Gipfel bevor. Oben angekommen, führt die Strecke zusammen mit der Strecke der Langdistanz über die Trail-Klassiker „Tromsö“ und „Holy Trail“ ins Ziel zurück an den Sportplatz in Lam.

So schaut der „König vom Bayerwald“ aus

Die Strecke „König vom Bayerwald“ führt vom Start am Sportplatz in Lam weg nach einem kurzen Flachstück steil anteigend hinauf zum Eck. Dort ist die erste Verpflegungsstelle und Zeitkontrolle (KM 9, V1/K1). Hier heißt es auftanken, denn das bevorstehende Teilstück bis V2 wird der längste und härteste Abschnitt dieses Rennens. Auf diesen 15 Kilometern geht es auf teils sehr schwierigen Trails auf einen der schönsten Höhenzüge des Bayerischen Waldes, entlang des Goldsteiges über zehn Tausender zum Gipfel des Großen Arbers auf 1456 Metern.

Kurz nach dem Gipfel, bei Kilometer 24,4 ist die zweite Verpflegungsstelle V2. 700 Höhenmeter am Stück geht es nun über den Kleinen Arbersee hinab zur Reischbrücke und von dort aus wieder nach oben zum Langlaufzentrum Scheiben, wo die nächste Verpflegungsstelle und Zeitkontrolle (KM 37 V3/K2) auf die Teilnehmer wartet.

Der Anstieg zum Zwercheck führt über stark verwurzelte und verblockte Trails. Der Lohn dafür ist der gigantische Ausblick auf die gesamte Strecke, die bisher in den Beinen steckt. Nach dem sehr steilen Downhill folgt eine leicht abfallende Schotterstraße von 4,7 Kilometern Länge, auf der sich gut Strecke machen lässt, bevor der Schlussanstieg zum Großen Osser nochmals die letzten Reserven fordert.

Auf der Bergwachthütte, kurz nach dem Gipfel, ist bei KM 47,2 die Verpflegungsstelle V4. Auf den letzten Kilometern Downhill ins Ziel erwartet die Teilnehmer das, was Trailrunner-Herzen höherschlagen lässt – nicht wegen zu hoher Anstrengung, sondern wegen der Glücksgefühle auf einem der schönsten Trails im Lamer Winkel.