Finaltage sind beim internationalen Eishockey-Bambiniturnier stets etwas Besonderes: Das weiß keiner besser als die Vorgänger der jetzigen Turnier-Organisatoren um Julia Corres und Bernhard Brunner. Am Mittwochnachmittag trafen sich Edi Sack, der mit 45 Jahren Begleitung in verschiedenen Funktionen am längsten dabei war, Werner Manhart, Rudolf Ebneth und Co. in der Donau-Arena und schwelgten in Erinnerungen aus ihren jahrzehntelangen Erfahrungen.
Am Donnerstag machten Dynamo Pardubice (9:0 gegen Chur) und Titelverteidiger Pilsen Wolves (12:0 gegen Dübendorf) im Länderduell Tschechien gegen die Schweiz mit klaren Erfolgen das erwartete Finale der 49. Austragung perfekt, das am Freitag (11.30 Uhr) vor der Abschlussfeier ab 13 Uhr angepfiffen wird. Dazu feierten die gastgebenden Jung-Eisbären, die überwiegend mit dem jüngeren Jahrgang 2011 auflaufen, am vierten Turniertag einen spektakulären ersten Turniersieg.
Aus 0:3 wird Penaltysieg
Aus einem 0:3 machte die Mannschaft von Trainer Andreas Dörfler gegen den Vorjahresfinalisten Eppan noch ein 3:3 und gewann dank der verwandelten Penaltys von Timo und Julian Klisa sogar noch, die den Einzug ins Spiel um Platz fünf ab 8 Uhr in der Trainingshalle bringen. Dort wartet mit der SG Leipzig/Chemnitz ein Gegner, gegen den das Vorrundenduell (2:6) unglücklich gelaufen war.
In den alten Tagen des Turniers, als das Bambiniturnier noch wenig Konkurrenz hatte, strömten zu den Endspielen Zuschauermassen, wie sie anderswo Seniorenmannschaften nicht auf die Beine brachten: 1500 bis 2000 Zuschauer waren keine Seltenheit. Werner Manhart erinnert sich noch an ein Finale Kiew gegen Moskau, das er als Stadionsprecher begleitete. „Da war eine Stimmung im Stadion, dass du gemeint hast, du bist bei der Ersten.“ Gleichzeitig macht ihn der Rückblick auf 2012 nachdenklich. „Damals haben die Kinder gegeneinander Eishockey gespielt. Und vielleicht schießen sie jetzt im Krieg aufeinander.“
Spieler kam mit Hubschrauber
Der Fokus der Alt-Organisatoren, die für das große 50-jährige Jubiläum 2024 auch Material aus der Turniergeschichte zusammentragen und alte Geschichten niederschreiben wollen, ging beim gemütlichen Treffen in den Arena-Katakomben aber weit über die Endspiele hinaus. So manche heitere wie ernste Geschichte wurde ausgegraben: Etwa die des Sohnes eines russischen Oligarchen, der mit dem Hubschrauber anreiste, oder die Geschichte des Russen, der einen Range Rover mal eben so mit einem dicken Bündel Geldscheinen aus der Hosentasche bezahlte.
„Die Japaner waren die Freundlichsten, die ich je erlebt habe“, meinte Harald Hofmeister. Peter Schütz erinnerte an einen türkischen Torwart, „der ohne Ausrüstung daherkam“. Werner Zierer kam die Rede der russischen Eishockey-Torwartlegende Wladislaw Tretjak in den Sinn, die er bei einem der früher so berüchtigten „bunten Abende“ hielt. „Das waren eher bunte Nächte“, witzelte die Runde unisono und freute sich, dass „die Idee des Bambiniturniers immer noch weiterlebt“.
Statistik Bambiniturnier: Vorrunde: Dübendorf – Leipzig/Chemnitz 9:1 (6:1, 3:0). Tore:1:0 (1:23) Grob (Spillmann), 1:1 (2:35) William Schimanz (bei 4-5), 2:1 (8:09) Krähenbühl (Klöti), 3:1 (8:45) Gassmann (Frei-Gorbach), 4:1 (10:26) Krähenbühl (Luchsinger), 5:1 (11:52) Schumann (Voumelis), 6:1 (16:38) Spillmann (Frei-Krähenbühl), 7:1 (24:46) Frei (Schumann-Gassmann), 8:1 (29:07) Neaud (Heiderich), 9:1 (39:35) Spillmann (Grob);Strafminuten:2 – 4
Eppan – Pardubice 0:16 (0:10, 0:6). Tore:0:1 (2:01) Novak (Andrejko-Hladik), 0:2 (2:07) Hladik (Andrejko), 0:3 (7:17) Muzatko (Jaros), 0:4 (9:33) Hanzlik (Prochazka), 0:5 (10:41) Andrejko (Novak-Kubat), 0:6 (11:17) Andrejko), 0:7 (13:55) Hladik (Novak-Florian), 0:8 (14:05) Hanzlik (Prochazka), 0:9 (14:38) Hanzlik (Prochazka), 0:10 (19:40) Andrejko (Hladik-Fasko), 0:11 (20:40) Prochazka (Bezstarosti-Fasko), 0:12 (22:20) Andrejko (Novak), 0:13 (30:57) Hladik (Andrejko-Fiala), 0:14 (33:52) Novak (Florian), 0:15 (35:59) Andrejko (Hladik), 0:16 (39:27) Andrejko (Fiala-Florian);Strafminuten:2 – 4
Pilsen – Chur 9:1 (5:0, 4:1). Tore:1:0 (0:32) Kostenko, 2:0 (8:00) Kostenko (Walishin bei 4-5), 3:0 (10:03) Kranjc (Otto bei 4-5), 4:0 (12:31) Fadmy (Sikl bei 5-4), 5:0 (14:10) Prokop (Domansky bei 4-5), 6:0 (23:24) Sikl (Fadmy), 7:0 ((24:33) Domansky (Kostenko), 8:0 (24:46) Fadmy, 9:0 (25:33) Maguire (Prokop);Strafminuten:8 – 4
Jung-Eisbären – Oberösterreich 2:9 (0:1, 2:8). Tore:0:1 (12:26) Lukas, 0:2 (21:20) Lang (Tatschi), 0:3 (25:14) Lukas (Stehrer), 0:4 (27:27) Jobst (Heinze), 0:5 ((29:34) Tatschi (Lang), 1:5 (34:29), 1:6 (34:11) Stehrer (Stock), 1:7 (34:43) Stehrer (Stock), 1:8 (35:25) Stepen, 1:9 (36:46) Stehrer (Lukas); 2:9 (37:50) Schmidt (Jens Meinig);Strafminuten:6 – 6
Abschlusstabelle:1. Dynamo Pardubice 80:3 Tore, 14:0 Punkte; 2.Pilsen Wolves 85:9, 12:2; 3. EHC Dübendorf 30:32, 10:4; 4. EHC Chur 24:36, 7:7; 5. HC Eppan 16:37, 7:7; 6. Team Oberösterreich 18:46, 4:10; 7. SG Leipzig/Chemnitz 17:55, 2:12; 8. Jung-Eisbären Regensburg 7:59, 0:14
Halbfinale: Pardubice – Chur 9:0 (3:0, 6:0). Tore:1:0 (12:09) Andrejko, 2:0 (14:31) Andrejko (Novak), 3:0 (19:38) Novak (Florian-Hanzlik), 4:0 (20:53) Hanzlik (Pospichal), 5:0 (22:19) Andrejko (Novak), 6:0 (24:30) Andrejko (Novak), 7:0 (35:21) Florian (Hanzlik-Prochazka), 8:0 (36:27) Hladik (Novak), 9:0 (36:41)Hladik (Fiala); Strafminuten: 4 – 2
Pilsen – Dübendorf 12:0 (3:0, 9:0). Tore:1:0 (12:03) Kraus (Otto), 2:0 (12:23) Kostenko, 3:0 (12:48) Fadmy (Sikl), 4:0 (20:13)Prokop, 5.0 (23:25) Fadmy (Sikl), 6:0 (23:42) Galavan (Sikl), 7:0 (26:49) Kostenko, 8:0 (27:06) Jirout (Fadmy), 9:0 (27:48) Galavan, 10:0 (29:41) Sikl (Galavan), 11:0 (37:07) Kostenko, 12:0 (37:19) Sikl (Fadmy-Jahn);Strafminuten:2 – 4
Zwischenrunde: Eppan – Jung-Eisbären 3:4 n. P. (3:2, 0:1). Tore:1:0 (0:22) Kofler, 2:0 (1:09) Marchelli (Nichela-Ercoli), 3:0 (13:01) Egger (Zenvettor); 3:1 (13:22) Jens Meinig (Schmidt-Ralph Meinig), 3:2 (16:49) Schmidt, 3:3 (20:08) Schmidt (Heinig), 3:4 (40:00) Julian Klisa (Penalty);Strafminuten:6 – 4
Oberösterreich – Chemnitz/Leipzig 3:4 (0:2, 3:2). Tore:0:1 (3:24) William Schimanz, 0:2 (5:21) Volke (William Schimanz), 1:2 (20:24) Stock, 2:2 (21:11) Manzenreiter, 2:3 (21:27) William Schimanz, 3:3 (24:21) Stehrer (Lukas), 3:4 (25:02) William Schimanz (Lenz bei 5-4);Strafminuten:4 – 6
Am Freitag spielen:7.00 um Platz sieben Eppan – Oberösterreich, 8.00 Jung-Eisbären – Chemnitz/Leipzig (Trainingshalle), 10.00 um Platz drei Chur – Dübendorf, 11.30 Finale Pardubice – Pilsen, 13.00 Abschlussfeier
Dübendorf hielt im Halbfinale gegen Pilsen (hier das 1:0) zwölf Minuten mit und verlor am Ende doch 0:12. -Foto: Brüssel
