Eisbären Regensburg
Die Eisbären sind im Freudentaumel

Schembri und Gajovsky schießen Regensburg in Memmingen zu Sieg zwei im Playoff-Finale. Am Freitag kann der Aufstieg folgen.

26.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:45 Uhr
Nach Andrew Schembris Siegtor jubeln die Eisbären vor der Fankurve grenzenlos. −Foto: Erwin Hafner

Der epische Kampf zwischen den ECDC Memmingen Indians und den Eisbären des EV Regensburg im Playoff-Finale der Eishockey-Oberliga ging weiter: Vor mit 3700 Zuschauern ausverkauftem Haus am Hühnerberg im Allgäu gelingt dem Team von Trainer Max Kaltenhauser ein 2:1 (1:1, 0:0, 0:0, 0:0, 1:0)-Erfolg, der bedeutet, dass mit einem dritten Sieg am Freitag (20 Uhr) in Regensburg der Aufstieg in die DEL 2 perfekt gemacht werden kann.

Die Karten für das letzte Heimspiel dieser Saison waren am Montagabend sofort nach der Eröffnung des Ticketportals weg wie die warmen Semmeln. Die Donau-Arena wird zum 25. Mal in ihrer Geschichte ausverkauft sein.

In derAufstellung der Eisbärengibt es leichte Veränderungen. Die Regensburger beginnen so, wie sie im zweiten Finalspiel vor dem letzten Drittel umgebaut hatten: Lukas Heger nahm also wieder seinen ehemals angestammten Platz bei Nikola Gajovsky und Richard Divis ein, Sonntags-Siegtorschütze Constantin Ontl spielte mit Erik Keresztury und Peter Flache. Dazu verteidigte der zuletzt verletzte Andre Bühler wieder an die Seite von Jakob Weber. Tim Schlauderer war der Defensiv-Backup, Nico Kroschinski damit nicht im Kader.

Das Pausenfazit nach 20 Minuten von Memmingens Milan Pfalzer am Sprade-TV-Mikrofon brachte das Geschehen wieder auf den Punkt. „Wie in den ersten zwei Spielen ist es ein stetes Hin und Her“, sagte der Indians-Stürmer. „Das macht richtig Bock.“ Wieder hatten sich beide Teams mit hohem Tempo zunächst ohne die allergrößten Riesenchancen gegenseitig unter Druck gesetzt.

Gajovsky im zweiten Versuch

Nach 9:36 Minuten kam Nikola Gajovsky zentral frei zum Schuss. Den ersten Versuch wehrte Memmingens Torwart Marco Eisenhut noch erfolgreich, den Nachschuss hob Gajovsky hoch zur Führung ins Netz. Anders als am Sonntag in Regensburg, als Gajovsky das 1:1 gelungen war, aber in der Statistik Tomas Plihal eingetragen wurde, wurde ihm dieser Treffer diesmal auch offiziell gutgeschrieben.

Allerdings hieß es sowohl im ersten Treffen, als Regensburg vorne lag, als auch in Duell zwei, als Memmingen das erste Tor gelang: Wer 1:0 führt, der stets verliert. Prompt übernahm Memmingen das Kommando, nachdem nach Gajovskys Schuss Plihal noch eine Möglichkeit eröffnet hatte (12.). Die Indians drängten zwischen der 14. und 16. Minute fast wie in Überzahl– und glichen aus, als die Scheibe nach Jaroslav Hafenrichters Schuss von der Bande zurückprallte und Donat Peter am schnellsten schaltete (16:38).

Mal drängten die einen, mal drängten die anderen – so blieb es auch im zweiten Durchgang. Und genauso stabil blieben die beiden Torhüter: Eisbär Patrick Berger und Indianer Marco Eisenhut sorgten mit diversen Paraden dafür, dass es torlos blieb. Andrew Schembri setzte den Puck nach einem Eisenhut-Abpraller knapp daneben (28.), Gajovskys scheiterte an Eisenhut – und Berger rettete zum Beispiel doppelt gegen Petr Pohl (30./34.). „Es ist ein hartes Spiel, beide Teams nehmen sich nix“, sagte Eisbär Marvin Schmid im Pausen-Interview. „Memmingen versucht viel auf Konter zu gehen, aber wir sind voll dabei.“

Und wieder Verlängerung

Das Auf und Ab ging weiter: Eisenhut parierte gegen Gajovsky und Heger (44.), Berger wieder mal gegen Pohl. Dann blieb Richard Divis nach einem Zusammenprall liegen, konnte aber weitermachen (48.). Die Uhr tickte – immer noch beidseits ohne eine einzige Strafzeit – Richtung Verlängerung. Auch Hafenrichter gelang alleine vor Berger die Entscheidung nicht (54.).

Wie in Spiel eins gab‘s Zusatzspielzeit. In der kassierten Lion Stange und Tomas Gulda nach einem Faustkampf die ersten Strafzeiten. Und dann behielt Andrew Schembri nach einem Konter den Überblick und schoss die Eisbären in der 70. Minute zum Aufstiegs-Matchball am Freitag in der Regensburger Donau-Arena.

Memmingen – Regensburg 1:2 n. V. (1:1, 0:0, 0:0, 0:1)

ECDC Memmingen Indians: Eisenhut – Svedlund, Kittel; Kasten, Raab; Schirrmacher, Jiranek; Bergen – Pohl, Peter, Hafenrichter; Pekr, Ahlroth, Topol; Pfalzer, Lukes, Nirschl; Stange, Huhn, AbstreiterEisbären Regensburg: Berger – Gulda, Heider; Weber, Bühler; Schiller, Schütz; (Schlauderer) – Heger, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, Flache; Schmidt, Schwamberger, Schembri; Stöhr, Schmid, Plihal, Wagner

Tore: 0:1 (9:36) Gajovsky (Heger), 1:1 (16.38) Peter (Hafenrichter-Pohl), 1:2 (69:46) Schembri (Schmidt)Schiedsrichter: Carsten Lenhart/Robert Ruhnau. – Zuschauer: 3700 (ausverkauft). – Strafminuten: Memmingen 2 – Regensburg 2