Eishockey
Tschechische Eishockey-Bambini jubeln

Pilsen gewinnt mit einem 3:2 im Finale gegen Moskau beim Traditionsturnier den Wanderpokal der Stadt Regensburg.

06.01.2020 | Stand 16.09.2023, 5:04 Uhr
Dieter Krelle

Das Bambini-Turnier ist aus: Pilsen verteidigte mit dem 3:2 gewonnenen Endspiel gegen Moskau seinen Titel. Foto: Christian Brüssel

Das Feiertags-Vergnügen des 47. Internationalen Bambinis um den Wanderpokal der Stadt Regensburg war auch im Finale auf Seiten des stimmgewaltigen russischen Anhangs unter den rund 1500 Zuschauern auf der Tribüne in der Donau-Arena – auch wenn die Tschechen vom HC Pilsen mit einem 3:2-Sieg ihren Titel verteidigten. Die russischen Fans verstummten auch nicht, als Dustin Willhöft sein erstes Temposolo (4.) ebenso unwiderstehlich abschloss wie beim 2:0 (9.), als bei vier gegen vier mehr Platz auf dem Eis war.

Lange schien der russische Ansturm gegen den souveränen Vitek Toupal im Pilsener Tor vergebens, ehe Alexander Semin mit einem Rückhandschlenzer (22.) die Lebensgeister weckte. Und auch nach dem 3:1 durch Matay Vostracky (33.) gaben die Russen nicht auf. Damir Shiapov (36.) sorgte für den beifällig aufgenommenen Treffer zum 3:2-Endstand.

Immer neue Ideen

Darauf konnte bei der flotten Siegerehrung durch Valerie Fischer auch die Moderatorin verweisen, die auf die Verdienste des gesamten Organisationsteams verwies. Von Donnerstag bis Sonntag standen von morgens sieben bis abends sieben jeweils acht Partien auf dem Programm. Die vier Endspiele rundeten am Dreikönigstag das intensive Programm der 36 Spiele ab und ließen Julia Corres nach all den Anstrengungen durchschnaufen. Dennoch war schon wieder neue Vorfreude bei der OK-Chefin auf 2021 spürbar. „Wir wollen uns weiter verbessern und machen uns bei jeder Idee gleich am Handy unsere Notizen“, sagte sie.

Der stellvertretende Landrat Willi Hogger hob die Rolle Regensburgs als Sportstadt hervor, die auch vom Bambini-Turnier getragen werde. Besonders erwähnt wurde auch Schiedsrichter Ralf Barth, der sein 24. Bambiniturnier leitete. Die Pokale für den Topskorer gingen an Dustin Willhöft, für Fairness und die beste Torhüterleistung nach Döbendorf. Die Wanderpokal-Übergabe durch Stadtrat Dr. Thomas Burger für die Pilsen Wolves wurde noch von hunderten von Eishockey-Fans gefeiert.

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Zwischen den alpenländischen Vertretern HC Brixen und dem Team Oberösterreich entwickelte sich im Spiel um Platz drei nach dem Falcons-Blitzstart durch Mathias Kaser, Elias Hell, Raffael Nitz und Gabriel Lanz erst nach dem 4:2-Anschluss durch Konstantin Hutzingers Doppelschlag (12.) die erwartet spannende Partie, in der die Teams jede Menge ungenutzte Chancen kreierten, ehe Gloria Henek (25.) der 4:3-Anschluss gelang. Weil die Tiroler ein Unterzahl-Break vergaben und zweimal das Lattenkreuz anpeilten, sorgte Elias Hell mit einem unwiderstehlichen Solo für die Entscheidung.

Das Schweizer Derby zwischen Olten und Dübendorf im Spiel um Platz fünf war geprägt vom eidgenössischen Defensiv-Verhalten. Die frühe Führung durch Marius Blöchinger (4.) spielte den Dübendorfern in die Karte, die in der Vorrunde mit einem torlosen Remis gegen Pokalverteidiger Pilsen Wolves ihre taktische Reife unter Beweis gestellt hatten. Doch mit dem Ausgleich wurde eine „Torflut“ mit wechselnden Führungen eingeläutet, die bei 3:3 in die Verlängerung und Penaltyschießen ging, in dem Lauro Peter den Dübendorfer Erfolg sicherstellte.

In den Endspielen am Dreikönigstag leisteten außerdem im Spiel um Platz sieben die Jung-Eisbären gegen den französischen Turnier-Neuling Les Jokers beim 2:5 (1:0) lange tapferen Widerstand. Jason Arzt stellte sich mit seinen beiden Treffern auf das Turnierniveau ein, das beim läuferisch dominierenden Gegner nicht nur Torschützen wie die Hostein-Brüder erreichten.

Nach Abschluss der Vor- und Zwischenrunde war klar: Die Regensburger dürfen sich auf ein mitreißendes Endspiel freuen. Im Halbfinale am Sonntag schlug das schwer in die Gänge gekommene Team der Silver Sharks Moskau das Team Oberösterreich souverän mit 6:1. Die Tschechen wirbelten wie schon in der Vorrunde beim 5:1 gegen die Italiener humorlos. Dem fünf Spiele ungeschlagenen Brixen dagegen ging auf der Zielgeraden die Luft aus. Niederlagen gegen Pilsen (1:9) und das Team Oberösterreich (0:5) ließen sie im Zwischenklassement aufgrund der schlechteren Tordifferenz auf die Plätze hinter den mit 10:4 punktgleichen Silver Stars Moskau und Team Oberösterreich zurückfallen.

Ein torloses Remis

Für die große Überraschung hatte zum Abschluss am Samstag der EHC Dübendorf mit dem torlosen Remis gegen Pilsen gesorgt. Der hohe Substanzverlust aber wurde im Schweizer Derby vom kühl konternden EHC Olten genutzt, der mit einer schnellen 2:0-Führung die Grundlage für den dritten Vorrundensieg (3:1) im siebten Spiel legte. Dieser brachte in der Zwischenrunde im Duell gegen die mit 2:7 gegen Moskau unterlegenen, punktlosen Jung-Eisbären, doch Platz zwei. Ins Spiel um Platz sieben rutschten die Regensburger mit dem 1:8 gegen Olten ab. Da konnte auch der durchgängige Einsatz des Rosenheimer Gäste-Blocks nichts ändern. Wie schon beim 4:5 gegen Dübendorf, als der Ausgleich wegen Torwartbehinderung nicht anerkannt wurde, war kurz nach der Pause das Spielglück bei zwei Treffern über die Stockhand nicht hold.

Die Statistik des 47. Internationalen Bambiniturniers des EV Regensburg ab Samstag:

EHC Olten – Silver Stars Moskau 0:5 (0:0). Tore: Golub 2, Orlov, Semin Dorogonov; Strafminuten: 10 – 2HC Brixen – Les Jokers 7:3 (42). Tore: Lanz 2, Hell 5 – A. Hostein, P. Hostein, Rozkalns; Strafminuten: 8 – 12Jung Eisbären - EHC Dübendorf 4:5. Tore: Stein 3, Bittner – Peter 2, Bröger, Meichtry, Frei; Strafminuten: 6 – 10Oberösterreich – Sharks 2:3 (1:3). Tore: Hutzinger 2 – Syrtalanov 2, Kuzovkin; Strafminuten: 6 – 2Olten – Les Jokers 3:2 (1:2). Tore: Schibler, Thomann, Rötheli – P. Hostein, Jumel; Strafminuten: 10 – 10Pilsen – Brixen 9:1 (3:0). Tore: Willhöft 3, Jonak 2, Cerny, Slacik, Peteidl, Malicek – Hell; Strafminuten: 0 – 6Oberösterreich – Eisbären 7:1 (2:0). Tore: Koller 3, Hutzinger 3, Henek – Leicher; Strafminuten: 30 – 8Pilsen – Dübendorf 0:0. Strafminuten: 6 - 2Oberösterreich – Brixen 5:0 (4:0). Tore: Grüllenberger, Brandstetter, Hutzinger, Koller; Strafminuten: 2 – 12Jung-Eisbären – Moskau 2:5 (2:4). Tore; Bittner, Arzt – Volostnykh, Golub 2, Nezhemnikov, Andreev, Semin, Kukharenko; Strafminuten: 6 – 6Olten – Dübendorf 3:1 (2:0). Tore: Jäggi, Wapf, Natoli – Peter; Strafminuten: 4 – 2Pilsen – Les Jokers 7:1(5:0). Tore: Willhöft 3, Slacik 2, J. Cerny, T. Cerny – A, Hostein; Strafminuten: . 6 + 10 – 16 + 10

Abschlusstabelle: Vorrunde: 1. Pilsen 13:1 Punkte, 48:5 Tore; 2. Moskau 10:4, 34:15; 3. Oberösterreich 1:4, 30:19; 4. Brixen 10:4, 35:27; 5. Olten 6:8, 17:29; 6. Döbendorf 5:9, 20:28; 7. Les Jokers, 2:12, 14:37; 8. Eisbären 0:14, 11:53

Zwischenrunde: Öberösterreich (3.) – Moskau (2.) 1:6 (0:5). Tore: Orlov 2, Semin 2, Rezanov, Andreev – Grüllenberger; Strafminuten: 6 – 8Pilsen (1.) – Brixen (4.) 5:1 (3:0). Tore: Matyas, J. Cerny, Willhöft, T. Cermak, T. Cerny – Hell; Strafminuten: 6 – 6Olten (5.) – Eisbären (8.) 8:1 (2:1). Tore: Schiebler 3, Grieder, Rötheli, Jäggi, Natoli, Thomann - Leicher; Strafminuten: 14 – 12Dübendorf (6.) – Les Jokers (7.) 5:1 (1:0) Tore: Peter 5 – A. Hostein; Strafminuten: 8 – 4

Endspiele: um Platz 7: Jung-Eisbären – Les Jokers 2:5 (1:0): Tore: 1:0 (18.) Arzt (Kempf-Kysliakov), 1:1(24.) Dolphi, 1:2 (26.) Girre, 1:3 (29.) Inajetovic, 1:4 (35.) A. Hostein, 2:4 (37.) Arzt, 2:5 (40.) P. Hostein; Strafminuten: 10 – 10um Platz 5: EHC Olten – EHC Dübendorf 3:4 (n.P., 3:3, 0:1). Tore: 0:1 (4.) Blöchinger, 1:1 (22.) Kenel, 1:2 (24.) Peter, 2:2 (26.) Schibler, 2:3 (33.) Blöchinger, 3:3 (35.) Pfister: Penalty: 3:4 Peterum Platz 3: HC Brixen Falcons – Team Oberösterreich 5:3 (4:2); Tore: 1:0 (4.) Kaser, 2:0 (7.) Hell, 3:0 R. Nitz, 4:0 (10.) Lanz, 4:1 (12.) Hutzinger, 4:2 (12.) Hutzinger. 4:3 (25.) Henek. 5:3 (38.) Hell; Strafminuten: 10 – 10Endspiel: HC Pilsen – Silver Sharks 3:2 (2:0). Tore: 1:0 (4.) Willhöft (4.), 2:0 Willhöft (9.), 2:1 (22.) Semin, 3:1 (33). Vostracky, 3:2 (36.) Shiapin; Strafminuten: 12 – 8

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