Schützen Bundesligafinale
Die Luftpistolenschützen vom SV Kelheim-Gmünd beeindrucken

06.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:43 Uhr
Einstieg: Damir Mikec, Christoph Schultheiß, Philipp Grimm, Simon Weiß, Monika Karsch, Trainer Tobias Piechaczek und Jason Solari legten in Viertel- und Halbfinale den Grundstein für den Titelgewinn. −Foto: Alexander Bund/DSB

Der Sieg im Bundesligafinale mit der Luftpistole gegen ESV Weil am Rhein sorgte für großen Jubel beim neuen deutschen Meister SV Kelheim-Gmünd. Neben dem deutlichen 5:0 und erstaunten die Gmünder mit der für ein Finale extrem hohen Ringzahl von 1915. Die Schützen und die Vereinsverantwortlichen wissen um die Gründe des Erfolgs.

Die Regensburgerin Monika Karsch nannte unmittelbar nach dem Titelgewinn den Mannschaftsgedanken als einen wichtigen Grund : „Weil wir ein so tolles Team, weil wir alle Freunde, sind – es war eine tolle Mannschaftsleistung“, so die Silbermedaillengewinnerin der olympischen Spiele von Rio de Janeiro. Tobias Gedler, stellevertretender Mannschaftskapitän unterstrich die Aussage: „Alle freuen sich miteinander, natürlich auch über die Leistungen der Teamkollegen.“

So habe es keinen Neid gegeben, als der Schweizer Jason Solari fürs Finale und Carina Wimmer fürs Finale nominiert wurden. Mit Mikec wich der Silbermedaillengewinner der olympischen Spiele von Tokio auf die Zuschauertribüne. Christoph Schultheiß räumte seinen Platz für die Europameisterin von 2021.

Hohe Qualität im Kader

„Die Qualität unserer Schützen ist hoch, wir verfügen über einen superstarken Stammkader“, sagte Markus Hesse, Schützenmeister vom SV Kelheim-Gmünd nachdem der erste Siegesjubel verebbt war. Fürs Finalturnier habe man sich „durchaus einiges ausgerechnet“: „Es war an der Zeit, dass wir wieder eine Medaille holen.“ Zuletzt schaffte Kelheim-Gmünd im Jahr 2020 als Vizemeister den Sprung aufs Siegerpodest.

Die drei vorhergehenden Titel in der 25-jährigen Bundesligageschichte wurden in den Jahren 2009, 2015 und 2017 eingefahren. Fix kalkulieren könne man laut Hesse mit einer Topplatzierung im Feld der acht besten deutschen Teams aber nicht. „Alles muss zusammenpassen, Kleinigkeiten machen den entscheidenden Unterschied aus.“

Beim „extrem spannenden Finalwochenende“ in der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm war Hesse vor Ort dabei. Gemeinsam mit etwa 30 weiteren Gmünder Fans unterstützte er das Team lautstark. Die Stimmung sei großartig gewesen.Etwa 1500 Schützenfans waren zum Finale auf der Tribüne versammelt. „Die ganze Halle fieberte mit. Es herrschte eine außergewöhnliche Atmosphäre in Neu-Ulm.“ Tobias Gedler verwies auf die Bedeutung der Fans.

Fans geben Rückhalt

„Ohne die lautstarke Unterstützung unserer Anhänger wäre es deutlich schwieriger gewesen, den Titel zu holen.“ Während sich das Gmünder Schützenquintett Schuss um Schuss dem Bundesligatitel näherte, wurde der SV-Fanblock immer lauter. Am durfte der souveräne Sieg mit Saisonbestleistung bejubelt werden. „Unsere Schützen halten im Team überragend zusammen“, sah auch Hesse einen der grundlegenden Erfolgsfaktoren im Miteinander.

Der Weg für die Zukunft ist vorgezeichnet: Das Team bleibt zusammen, soll aber Zuwachs erfahren: Jindrich Dubovy möchte nach einer Babypause zurückkehren und eine weitere Alternative zu Mikec und Solari auf dem internationalen Posten bilden. Zudem soll der Kader mit zwei nationalen Schützen verbreitert werden. Mit dieser Aufstellung verspricht sich Kelheim-Gmünd, mögliche Terminüberschneidungen von Bundesliga und internationalen Wettkämpfen zu kompensieren. Die Leistungsdichte – speziell in der Bundesliga Süd – zeigt, dass sich Spitzenteams kaum Ausrutscher erlauben dürfen.

„Diese Leistungsdichte birgt Gefahren, verschafft den Südteams aber einen Vorteil fürs Finalturnier“, so Gedler. Unabhängig davon starten die Gmünder zur neuen Saison mit dem Fokus auf den Teamspirit und die eigene Qualität in die Mission Titelverteidigung.