Leichtathletik
Simon Batz hüpft in die nationale Elite

Der 16-jährige Weitspringer aus der Essinger Talentschmiede entwickelt sich. Sein persönliches Limit ist noch nicht erreicht.

06.08.2019 | Stand 16.09.2023, 5:33 Uhr

Simon Batz trumpfte bei den bayerischen und den deutschen Titelkämpfen im Weitsprung groß auf. Mit persönlicher Bestleistung holte er Bronze beim nationalen Entscheid. Foto: Nowy

Simon Batz ist ein Leichtathlet mit Gardemaß: Bei dem 16-Jährigen verteilen sich 73 Kilogramm auf eine Körpergröße von 1,91 Meter. In seiner Paradedisziplin Weitsprung beschleunigt er seinen Körper beim Anlauf optimal und katapultiert ihn über einen präzisen Absprung mit ausgefeilter Flugtechnik auf nationale Top-Weiten in seiner Alterskasse.

Erst seit zwei Jahren betreibt der junge Mann Leichtathletik. Jüngst landete Simon Batz mit 7,22 Meter bei den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften der Jugend in Ulm in der nationalen Spitze.

„Diese Deutschen Meisterschaften zeigen das Potenzial von Simon Batz auf.“Jörg Nowy

Persönliche Bestleistung und Einstellung des niederbayerischen Rekordes brachte ihm Bronze ein. „Weite und Platzierung sind als ein riesiger Erfolg für Simon zu werten. Diese Deutschen Meisterschaften zeigen aber auch das Potenzial auf, dass er noch hat“, ordnet Jörg Nowy, der sich bei den Sportfreunden Essing gemeinsam mit Günter Bachhuber um die Förderung des jungen Athleten kümmert, die Leistungen von Batz ein.

Trotz seiner noch jungen Karriere im Weitsprung weist seine Vita schon etliche Erfolge aus. Zwei Wochen vor seinem Sprung auf den nationalen Bronzeplatz, hatte sich Batz mit 7,11 Meter den Titel bei den bayerischen Meisterschaften geschnappt.

Bestweite mit dem ersten Satz

In der Wintersaison kürte sich der 16-Jährige zum bayerischen Hallenmeister der Altersklassen U18 und U20. Bei seinem Auftritt in Ulm haute Batz im ersten Versuch seine persönliche Topmarke von 7,22 Meter raus. „Damit legte er den Favoriten gleich eine ausgezeichnete Weite vor“, so Trainer Nowy.

„Simon hat vollkommen verdient die Bronzemedaille gewonnen.“Jörg Nowy

Die Konkurrenz hatte bei großer Hitze im Ulmer Donaustadion an dieser Vorgabe ordentlich zu knabbern. Bis zur Hälfte des Wettkampfes führte Batz den Wettbewerb an. Erst im vierten Versuch gelang dem Favoriten Mireku Junior Boateng ein Satz auf 7,34 Meter. Im vorletzten Durchgang wurde der Essinger Athlet noch von Oliver Koletzko auf Rang drei verdrängt. „Allerdings hielt er den höher eingeschätzten Kevin Brucha in Schach, so dass er vollkommen verdient die Bronzemedaille gewann“, sagt Nowy.

Nach der Bestleistung im ersten Durchgang, setzte Batz laut Nowy im weiteren Wettbewerbsverlauf „auf volles Risiko“: „Vor allem der fünfte und sechste Versuch waren jeweils Riesensätze“, schildert der Coach.“ Leider waren beide knapp übertreten und wurden für ungültig erklärt.“ Beide Sprünge – so war man sich im Essinger Lager sicher – hätten für den Sieg gereicht.

Grenzen systematisch erweitern

Simon Batz betreibt erst seit zwei Jahren Leichtathletik. Im Herbst 2018 wechselte er vom MTV Ingolstadt zu den Sportfreunden Essing. „Der Wechsel lag darin begründet, dass Simon selbst der Auffassung war, dass er in Essing für den Bereich Sprung besser gefördert werden kann“, erklärt Nowy. Der Chef der Essinger Leichtathleten weist ausdrücklich darauf hin, dass „der Wechsel nicht von unserer Seite forciert wurde, vielmehr kam Simon selbst auf uns zu.“

Steigerung:Sommerpause:
Im Vorjahr lag die Bestweite von Simon Batz bei 6,53 Meter. „In einem Jahr bei den Sportfreunden Essing hat er sich auf 7,22 Meter prächtig gesteigert“, so Jörg Nowy. Sollte Batz in den deutschen Nachwuchskader berufen werden, wird ihm weitere Förderung zuteil.Für den Schüler, der ab Herbst die elfte Klasse des Beilngrieser Gymnasiums besucht und der als weitere Bestmarken 11,70 Sekunden (100 Meter), 23,05 Sekunden (200 Meter) und 13,15 Meter (Dreisprung) notiert, ist in den nächsten Wochen Sommerpause angesagt.

In Essing wird Simon Batz von erfahrenen Sprung-Trainern betreut. Günter Bachhuber und Jörg Nowy besitzen die B-Trainerausbildung im Bereich Sprung. „In den 90er Jahren haben wir mit Toni Riepl einen Hochspringer in unseren Reihen gehabt, der sich mit 2,33 Meter Bestleistung in der Weltspitze bewegte.“ Aktuell feilt das Trainer-Duo am Talent von Simon Batz. Seit knapp einem Jahr trainiert der Schüler aus Mindelstetten in Essing.

Eltern unterstützen das Hobby

„Seine Eltern unterstützen die sportlichen Ambitionen ihres Sohnes tatkräftig“, betont Nowy. „Mit der Steigerung auf 7,22 Meter sind Simon Batz und auch wir sehr zufrieden. „Aber er hat noch enorme Entwicklungsmöglichkeiten, da er in vielen Bereichen noch Verbesserungspotential besitzt.“

Ab Herbst wird Batz vier bis fünf Trainingseinheiten pro Woche absolvieren. 2020 soll die Weite von 7,50 Meter geknackt werden. Im Herbst fällt auch die Entscheidung, ob Simon Batz fürs kommende Jahr in den deutschen Nachwuchskader aufgenommen wird.

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