Kellerduell 2. Liga
FCN: Verlieren verboten gegen Sandhausen

24.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:30 Uhr
FCN-Sportvorstand Dieter Hecking wird gegen Sandhausen auch als Trainer auf der Bank sitzen. −Foto: Karmann/dpa

Der 1. FC Nürnberg empfängt am Samstag (13 Uhr) den Zweitliga-Letzten SV Sandhausen zum Kellerduell. Ein richtungsweisendes Aufeinandertreffen, das aus mehreren Gründen seinen Reiz zieht...

... aus der Trainerkonstellation:Beide Mannschaften wechselten just vor dem Duell an diesem Samstag ihre Trainer aus. Beim FCN installierte sich Sportvorstand Dieter Hecking gleich selbst auf dem Trainerposten. Er hatte den Glauben an und das Vertrauen in die Fähigkeiten seines Vorgängers Markus Weinzierl verloren, den Club doch noch in die sportliche Erfolgsspur zurückbringen zu können.

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Weil auch die Sandhäuser in dieser Spielzeit bereits zwölf ihrer 21 Ligaspiele verloren haben und das Schlusslicht der 2. Liga sind, tauschte man auch in Sandhausen den Coach Ex-FCN-Trainer Alois Schwartz) aus. Mit Tomas Oral verpflichtete man einen Trainer, der zuletzt eineinhalb Jahre lang keine Profimannschaft trainieren durfte.

Der letzte Verein, den der Franke Oral coachte, war der FC Ingolstadt, der anno 2020 in der Relegation eben gegen jenen 1. FCN durch einen Treffer in letzter Sekunde durch Fabian Schleusener (90.+6) den Aufstieg in Liga 2 verpasste.

Das war doch was? Genau, als der SVS am 24. April 2022 zuletzt im Max-Morlock-Stadion gestierte, schaffte der FCN bei der 2:4-Niederlage das außergewöhnlich unrühmliche Kunststück, sich gleich vier Gegentore nach Eckbällen einzufangen. Was Mut macht aus Club-Sicht: Der FCN kassierte in der laufenden Spielzeit erst ein Gegentor nach einer Ecke. Außerdem: Kein Team der Liga darf so selten eine Ecke ausführen wie die Fußballer aus Sandhausen.

...aus der Fan-Reaktion:Bei der 0:5-Niederlage in Heidenheim stellten die FCN-Ultras zunächst die Unterstützung der Mannschaft ein, nach der Partie bedrohten, beleidigten und beschimpften sie die völlig verunsicherten Spieler. Es brodelt einmal mehr im Umfeld des Club.

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Dieter Hecking hat bei seiner Vorstellung als neuer Coach nachdrücklich an die Geschlossenheit im FCN-Lager appelliert. Er verstehe zwar de Frust der Anhänger, aber „wir brauchen die Fans“. Gemeinsam könne man zum Wohl des Vereins „eine Wucht entfachen“. Je nach Spielverlauf am Samstag kann daraus schnell eine gefährliche Unwucht werden. Man wird sehen.