Ausdauersport
Velburger Familie lebt den Triathlon

Ulrike Schön und Stephan Wiendl vom TV Velburg brennen für ihren Sport. Sohn Max tritt schon in ihre Fußstapfen.

02.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:58 Uhr
Wolfgang Schön
Ulrike Schön (in der Bildmitte zusammen mit ihrem Lebenspartner Stefan Wiendl und weiteren Vertretern der TV-Triathlonabteilung) hat im Verlauf ihrer sportlichen Laufbahn schon viele Ehrungen und Auszeichnungen erhalten. −Foto: Wolfgang Schön/Wolfgang Schön

Um erfolgreich bestehen zu können, müssen Triathleten viele Stunden der persönlichen Freizeitgestaltung für ihren Sport aufwenden, schließlich müsse hier in drei Disziplinen kontinuierlich trainiert werden. Und wenn man diesen Sport über Jahrzehnte hinweg macht, wie dies bei der Velburgerin Ulrike Schön und ihrem Partner Stephan Wiendl der Fall ist, dann muss man schon ein gewisses Faibel für dieses Tun mitbringen und auch bereit sein, über die eigenen Schmerzgrenzen zu gehen.

Da bleibt wenig Zeit übrig

Da bleibt dann neben der beruflichen Tätigkeit und der Familie, zwischenzeitlich gehört hier auch der zehnjährige Sohn Max mit dazu, nicht mehr viel Zeit übrig, was die weitere Freizeitgestaltung anbelangt. Doch die Familie Schön-Wiendl hat damit kein Problem und selbst im zurückliegenden Jahr der Corona-Pandemie kam auch nie Langeweile auf, weil es die Ausdauersportler gewohnt sind, beim Training regelmäßig stundenlang alleine auf dem Fahrrad oder auf Laufstrecken unterwegs zu sein – Abstand halten, ist hier kein Problem.

Das Einzige, was durch Corona beeinträchtigt wurde, war das Schwimmtraining, da die Hallenbäder geschlossen hatten. „Wenigstens konnten wir im vergangenen Sommer für einige Wochen im Velburger Naturbadesee in Altenveldorf unsere Bahnen ziehen“, sagt Ulrike Schön, bei der Schwimmen aber ohnehin nicht die Lieblingsdisziplin ist. Da ist sie schon viel lieber mit ihrem Hund „Heidi“ auf der Laufstrecke unterwegs oder mit dem Rennrad.

Die Wettkämpfe fehlen

Was natürlich für allen Drei gefehlt hat, waren die Wettkampfveranstaltungen, schließlich braucht man als Sportler auch ein Ziel, auf welches man hin trainiert, noch dazu, wenn es so intensiv ist, wie es bei den Ausdauersportlern im Triathlon der Fall ist. Seit ein paar Jahren nimmt auch Sohn Max schon an kombinierten Iron-Kids-Veranstaltungen mit teil und er freut sich dann immer, wenn er mit seiner Mama gemeinsam finishen kann, so wie bei der internationalen Veranstaltung in Zell am See in Österreich, wo er in den Vorjahren jeweils bester deutscher Starter in seinen Altersklassen war.

Max konnte gar nicht anders als wie in die sportlichen Fußstapfen seiner Eltern treten, schließlich wurde er schon im Baby-Jogger mit zu den Trainingsläufen genommen. Und als Dreijähriger nahm er schon beim Bambinilauf zum Velburger Burgberglauf teil, wenn auch an der Hand seines Onkels.

Ulrike Schön entstammt einer typischen Fußballerfamilie, der Vater Richard war Linksaußen und lange Jahre Abteilungsleiter bei den Fußballern des TVV, Bruder Jürgen ein eisenharter Verteidiger, der den Stürmern auf dem Platz das Fürchten lehrte und schon in den 90iger Jahren die Außenlinie rauf und runter rannte.

Und Ulrike brachte seinerzeit ihre Freude an der sportlichen Betätigung ebenfalls in der Velburger Damen-Fußballmannschaft mit ein, wechselte dann aber in die 1986 gegründete Rad-, Lauf- und Triathlonabteilung des Turnvereins und absolvierte hier dann nach auch regelmäßigen Teilnahmen bei Laufsportveranstaltungen wie dem BLSV-Läufercup, im Jahr 1999 ihren ersten Triathlonwettbewerb beim traditionellen Velburger Kirchweihtriathlon.

Die Herausforderung, drei Disziplinen nacheinander zu absolvieren, weckte ihre Begeisterung und es sollte in den Folgejahren nicht lange dauern, bis sie sich auch in die Siegerlisten mit eintragen konnte. Ihr Ehrgeiz war ungebrochen und bald finishte sie auch auf den Distanzen überregionaler Veranstaltungen wie beim Triathlon am Rothsee, wo sie mehrmals teilnahm, wie auch beim Alpentriathlon am Schliersee und beim Ironman 70.3 in Zell am See in Österreich. Auch in diesem Jahr hat sie sich wieder zusammen mit ihrem Sohn Max für diesen Wettkampf angemeldet und gehört hier mittlerweile zu den erfolgreichsten deutschen Teilnehmern ihrer Altersklasse.

Und weil die Triathlonszene allgemein auch als eine große Sportlerfamilie gesehen wird –sie umgibt eine besondere Atmosphäre, wie man immer wieder erleben kann – verwundert es auch nicht, dass Ulrike Schön bei diesem Sport auch ihren Lebenspartner Stefan Wiendl kennenlernte, der 1989 beim Triathlon in Kallmünz sein Debüt gab und dann über den Lupburger Triathleten Albert Schön den Weg zu den Triathleten nach Velburg fand.

Stefan Wiendl war danach auch ein paar Jahre in die Organisation des Velburger Kirchweihtriathlon mit eingebunden und von ihm ging damals auch die Initiative dafür aus, einen Wettbewerb für den Triathlonnachwuchs der Kinder und Jugendlichen mit auszurichten, was zum Vorläufer für den Kids-Cup des Oberpfälzer Triathlonverbandes werden sollte, der nun seit einigen Jahren kombiniert mit dem Kirchweihtriathlon auch in Velburg ausgetragen wird und wo zwischenzeitlich auch Sohn Max mit am Start ist.

Schwere Bänderverletzungen

Da Stefan Wiendl nach einigen schweren Bänderverletzungen, unter anderem riss auch die Archillessehne, vor einigen Jahre mit dem Triathlonsport kürzer treten musste, trainiert er jetzt wieder für weitere Marathonteilnahmen. Zusammen mit seiner Frau Ulrike war er hier auch schon bei Läufen in Berlin und in Rom mit am Start. In diesem Jahr hat er nun für den Marathonlauf im Oktober in München gemeldet. Seit der Geburt ihres Sohnes Max fühlt sich die beruflich in der ambulanten Altenpflege tätige Ulrike Schön ausdauermäßig noch stärker als zuvor. Inzwischen startet sie wie auch ihr Lebenspartner in der Altersklasse AK-45. Doch es gibt auch Triathleten, die noch mit 70 und noch älter regelmäßig Wettkämpfe absolvieren.

Bei der Familie Wiendl-Schön hofft man nun natürlich, dass in diesem Jahr zumindest in der zweiten Jahreshälfte, wenn die meisten geimpft sind, dann auch wieder Triathlonwettbewerbe als große Sportevents stattfinden können. An reinen Laufsportveranstaltungen nimmt Ulrike Schön ebenso gerne teil, wie an Crossläufen, Duathlon- und eben Triathlonwettbewerben, die dann aber schon noch einmal eine größere Herausforderung darstellen. Deshalb dürfte ihr sportlicher Terminkalender auch weiterhin gut gefühlt sein, wie sie sagt.

Hoffen auf Kirchweihtriathlon

Toll wäre es natürlich, wenn nach dem einen Jahr „Corona-Zwangspause“ auch der Velburger Kichweihtriathlon im Juli wieder stattfinden könnte, ist doch diese Veranstaltung für jeden Velburger Triathleten das absolute Highlight, weiß Ulrike Schön. Sohn Max dagegen muss etwas kürzer treten, er besucht aktuell die vierte Grundschulklasse, da hat der Übertritt in die nächste Schulstufe derzeit eine höhere Priorität. Aber auch bei ihm wird der natürliche Bewegungsdrang wohl weiterhin nach sportlichen Betätigungen verlangen, sind sich seine Eltern sichern.