Relegation
Fortunas Gegner verspürt mehr Druck

Der Landesliga-Vize scheint in den Duellen mit Hallbergmoos nur Außenseiter.

24.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:11 Uhr
Keeper Daniel Hanke ging am Samstag angeschlagen raus. Diesmal soll er (durch-)spielen. −Foto: Würthele/Würthele

Noch am Abend des mit 3:1 gewonnenen Saisonfinals in Lam trat Arber Morina vom Fußball-Landesligisten SV Fortuna als Motivator auf und stachelte die Seinen in der internen WhatsApp-Gruppe an. Er machte sie heiß auf die bevorstehende Relegation. Für den spielenden Co-Trainer stand sofort nach, oder eigentlich noch vor der Auslosung fest: Man könne es mit jedem Gegner aufnehmen. Und nach dieser phänomenalen Landesliga-Saison bleibt den Regensburgern im Grunde auch nichts anderes übrig, als mit breiter Brust diese Alles-oder-nichts-Spiele anzugehen.

Die Botschaft für Fortuna hieß VfB Hallbergmoos – das vermeintlich härteste Los. Heute Abend um 19 Uhr genießt Fortuna zunächst Heimrecht, am Samstag geht‘s ins schmucke Stadion am Münchner Airport. Für den ersehnten Aufstieg in die Bayernliga müssen sich die Grünweißen in zwei Runden mit Hin- und Rückspiel durchsetzen, wobei weiterhin der alte Europapokal-Modus gilt: Bei Punkt- und Torgleichheit nach zwei Spielen können also die mehr geschossenen Auswärtstore entscheidend sein. „Deshalb wollen wir zu Hause kein Gegentor bekommen“, gibt Fortuna-Trainer Helmut Zeiml unmissverständlich vor.

Zweitrundengegner wäre Neudrossenfeld oder Seligenporten. Aber das ist Zukunftsmusik. Selbstredend hatte sich Zeiml zeitnah bei den Donaustaufern über den Gegner informiert, hatten sie doch erst am Samstag in Hallbergmoos gekickt. SVD-Chefcoach Slezak und Geschäftsführer Klemens gaben ihm Tipps an die Hand, wie man das nach der Winterpause auftrumpfende Hallbergmoos angehen könne: eine physisch sehr starke und schwer zu bespielende Mannschaft.

Doch, und so schallte es schon im Zwiegespräch zwischen Trainer und MZ-Reporter während der (ganz lockeren) Abschlusseinheit am Montag hinüber: „Haben sie nicht Angst vor unseren 98 Toren?“ Der SVF ist gereift und war in dieser Saison immer für Tore gut. So ist für Zeiml klar: „Wir brauchen uns nicht verstecken!“ Die Chancen fürs Duell am Mittwochabend schätzt er als „40/60 oder 50/50“ ein; der Gegner hätte im Prinzip mehr zu verlieren als man selbst. „Und so können wir sie möglicherweise ein wenig unter Druck setzen.“ Bis auf Stürmer Fabi Ziegler (Außenband-Anriss) sollten bei den Gastgebern alle spielen können.

VfB-Trainer Matthias Strohmaier ist indes „relativ entspannt“, wie er sagt. Selbstsicher fügt er an: „Ich denke, dass wir gegen jeden Gegner Favorit sind. Nach unserem vierten Platz in der Rückrundentabelle der Bayernliga will keiner gegen uns spielen!“ (ofw)