Bayernliga
Freistöße bescheren Jahn II ein Remis

Zwei direkte Freistoßtore und ein umgestellter Matchplan verhelfen der Regensburger U 21 zum Heim-2:2 gegen Kirchanschöring.

14.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:06 Uhr
Florian Würthele
Dauerregen machte es Kapitän Julian Ziegler und dem SSV Jahn Regensburg II nicht gerade leicht. −Foto: Christian Brüssel/Christian Brüssel

Christoph Jank, der österreichische Chefcoach des Fußball-Bayernligisten SSV Jahn II, und seine Co-Trainer Sebastian Brand, Ivan Pavlic und Thomas Steimer steckten nach dem Spiel noch eine Zeit lang die Köpfe zusammen. Das ist ohnehin Usus bei den Vieren, bevor es zu ihren Jungs in die Kabine geht. Zu bereden gab es diesmal einiges nach dem 2:2 (0:2) der Regensburger Youngster zuhause gegen den nun Drittplatzierten SV Kirchanschöring.

Lange sahen die Gastgeber in diesem Topspiel der Bayernliga Süd wie die Verlierer aus, gerieten sie doch blitzschnell mit zwei Toren ins Hintertreffen. Doch die junge Mannschaft steigerte sich in der zweiten Halbzeit, und das merklich. Der Lohn dessen folgte und zwar in Form von gleich zwei direkt verwandelten Freistößen, einem achtbaren Punktgewinn und einer weiter unbesiegten Heimbilanz (6/5/0). Jahn-Coach Christoph Jank wischte den Umstand, dass er wohl mehrere Freistoßexperten im Team hätte, nach dem Spiel lächelnd weg. Anderes war ihm wichtiger: „Wichtig ist mitzunehmen, dass wir vor allem in punkto Zweikampfverhalten und Widerstandsfähigkeit schon noch etwas zulegen müssen“, stellte Jank fest. Das Unentschieden an sich stufte er, betrachte man beide Spielhälften, als gerecht ein.

Den Start verschlafen

Unter strömendem Regen hatte schon zu einem frühen Zeitpunkt viel darauf hingedeutet, als könne der SV Kirchanschöring seine weite Heimreise in den Landkreis Traunstein mit drei Punkten im Gepäck antreten. Nach elf Minuten stand es 2:0 für die Oberbayern. Dem ersten Gegentor (4.) war aus Janks Sicht ein falsche Entscheidung des Verteidigers vorausgegangen. Anstatt den Ball wegzuschlagen, entschied der sich für einen Querpass Richtung Torauslinie. Doch der Gästespieler kam als erster am Ball, es gab einen Kontakt und Elfmeter. Diesen verwandelte SVK-Torjäger Manuel Omelanowsky humorlos. Das 0:2 (12.) war ein klassischer Sonntagsschuss: SSV-Torwart Böhm streckte sich beim Schlenzer von Yasin Gürcan vergeblich.

Endspurt:Tabelle:
Der Spielplan beschert dem SSV Jahn II ein spielfreies Wochenende. Dem schließt sich ein Gastspiel in Augsburg, beim TSV Schwaben, an. Ein Heimauftritt gegen Ismaning markiert dann den Abschluss des Spieljahres.Spitzenreiter Hankofen (51) ist enteilt, dahinter geht es eng zu. Donaustauf (38), Kirchanschöring (37) und Ingolstadt II (47) liegen in der Tabelle derzeit vor der Regensburger U 21 (34).

Derweil kam die Jahn-U-21 schwer in die Gänge gegen eine sehr kompakt auftretende Gästemannschaft. Nur ein einziges Mal während der ersten 40 Spielminuten brachte ein Vorstoß ernsthafte Gefahr ein, als Bauers Abschluss (9.) von Gästetorwart Weber mit dem Fuß pariert wurde. Jank erklärte die schlechte erste Halbzeit seiner Elf so: „Wir haben gewusst, dass Kirchanschöring physisch stark und lauffreudig ist. In der ersten Hälfte hatten wir eben nicht wirklich die Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken.“ Immerhin strahlte der SSV nach einem Eckball (44.) und einem Abschluss Stowassers (45.+1) kurz vor dem Pausenpfiff endlich mal Torgefahr aus.

Die Halbzeitansprache Janks fruchtete. Er stellte den Matchplan ein Stück weit um und seine Spieler ließen sich nun endlich mehr auf die Bedingungen – Stichwort tiefer Rasen – ein. Sie spielten direkter nach vorne, anstatt hintenrum zu kombinieren. Auch lange Bälle erkannte der SSV nun als probates Mittel. Dass sie jetzt mehr Spielanteile verzeichnen konnte gegen ein Kirchanschöring, das sich etwas zurückzog, wusste die Heimelf zunächst jedoch nicht auszunutzen.

Der Knoten platzt

Dieser Umstand änderte sich in der 73. Minute, als Thommy Stowasser einen Freistoß aus 20 Metern Tordistanz genau ins linke untere Toreck setzte. Das Momentum nutzten die Regensburger aus zu ihrem zweiten Treffer: Aus beinahe identischer Position wie Stowasser zehn Minuten zuvor schlenzte Benedikt Fischer einen Freistoß ins linke obere Eck. Riesenjubel bei den gut 100 Zuschauern!

Am Siegtor waren die Regensburger danach näher dran als Kirchanschöring, doch das 3:2 wäre wohl zu viel des Guten gewesen, meinte auch Christoph Jank. Er bleibt mit seiner Mannschaft Fünfter – vier Zähler vom neuen Rangzweiten aus Donaustauf entfernt.