Kampfsport
Karate: WM-Silber als Abschiedsgeschenk

Bei der WM in Dubai schließt sich für den scheidenden Verbandschef Wolfgang Weigert der Kreis. Sein Nachfolger steht fest.

30.11.2021 | Stand 15.09.2023, 22:42 Uhr
Stolz auf die sportlichen Meriten (von links): DKV-Präsident Wolfgang Weigert, der Bad Abbacher Physiotherapeut Armin Kolb, Silbermedaillengewinnerin Shara Hubrich und Bundestrainer Thomas Nitschmann posieren bei der WM in Dubai. −Foto: Brigitte Kaußer/DKV

Es war ein kleines sportliches Abschiedsgeschenk. Bei den Karate-Weltmeisterschaften in Dubai trat Wolfgang Weigert aus Donaustauf (Landkreis Regensburg) letztmals in seiner Funktion als deutscher Verbandspräsident auf und erlebte vor Ort, wie Shara Hubrich den Titel der Kumite-Vizeweltmeisterin erkämpfte. Im dramatischen Finale der Gewichtsklasse bis 50 Kilogramm musste sich die Deutsche nach einem Unentschieden erst nach einem knappen Kampfrichterentscheid der Japanerin Miyahara Niho beugen. „Dieser Erfolg ist umso höher zu bewerten, da Shara den Kampf mit einem gebrochenen Handgelenk bestreiten musste“, kommentiert Weigert.

„Absolut gesund“

Zwischenzeitlich ist auch die lange angekündigte Wachablösung an der Spitze des Deutschen Karate-Verbandes (DKV) über die Bühne gegangen. Nachfolger von Weigert, der dem DKV acht Jahre lang vorstand, ist der Bremer Wolfgang Dunekamp. Der 71-Jährige setzte sich in einer Kampfabstimmung mit knapp 60 Prozent der Stimmen durch. „Ich übergebe einen absolut gesunden Verband mit finanziellen Rücklagen im mehrfachen sechsstelligen Bereich“, merkt Weigert an.

Weigert fungiert weiterhin als Vizepräsident des Weltverbandes WKF und Beauftragter für Para-Karate. Auch insofern wertet er die Weltmeisterschaft in Dubai als „großen Erfolg“. Trotz der Pandemie waren 79 Behindertensportler aus 21 Nationen und von vier Kontinenten am Start.

Bewerbung für 2028

Gleichzeitig treibt die WKF unter der Federführung des Donaustaufers die Bewerbung für die Paralympics in Los Angeles 2028 voran. Ein für diese Weichenstellung wichtiger Kongress des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) in Taipeh/Taiwan wurde allerdings kurzfristig abgesagt, da sich alle Teilnehmer in eine 14-tägige Quarantäne begeben hätten müssen.

Mit mehr als 1000 Athletinnen und Athleten aus mehr als 110 Ländern verzeichnete die WM in Dubai eine beachtliche Resonanz. Der WKF gehören aktuell exakt 200 Nationen an. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) zählt 207 Mitgliedsnationen. (gr)