Leichtathletik-DM
U-23-Gold für die schnelle Mona Mayer

26.07.2022 | Stand 26.07.2022, 21:25 Uhr
Nach den Rückschlägen der Saison freute sich Telis-Langsprinterin Mona Mayer über den deutschen U-23-Titel. −Foto: Theo Kiefner

Einen kompletten Medaillensatz brachten die Leichtathleten der LG Telis Finanz von den deutschen U-23-Meisterschaften aus Wattenscheid mit nach Hause.

Mona Mayer war über 400 Meter eine Klasse für sich und gewann den Titel, Dreispringer Benedikt von Hardenberg holte Silber und auch Emma Heckel schaffte es mit Bronze aufs Treppchen, war jedoch enttäuscht.

Mona Mayer lief in 53,16 Sekunden eine Zeit, die sie 2022 noch nicht anbieten hatte können und hatte fast sieben Zehntel Vorsprung. „Es war schon sehr, sehr heiß, aber heiß ist gut für die Zeiten“, meinte Mayer. Der deutsche Meistertitel ist gerade das Wichtigste. „Es ist Saisonbestleistung. Nach dem, was ich hinter mir habe mit Mandelentzündung und einer Corona-Infektion, bin ich darüber happy. Trotzdem habe ich im Training ein noch viel besseres Leistungsvermögen, das ich irgendwann wieder abrufen kann“, sagte die U-23-Siegerin leichtathletik.de-Interview.

Erst im vorletzten Versuch der Dreisprung-Konkurrenz entglitt Mayers Teamkollege Benedikt von Hardenberg das fast sichere Gold. Der Regensburger hatte zuvor erstmals die 15-Meter-Grenze gleich zweimal (15,19 und 15,16) übersprungen. Dann packte Pascal Lehmann (SC Potsdam) in seinem letzten Versuch mit 15,51 Meter einen Riesensatz aus.

Erstmals über 15 Meter

„Schade, so ist halt der Sport. Dennoch: Es ist meine erste DM-Medaille und das auch noch mit den ersten Sprüngen über 15 Meter“, freute sich der rotblonde Schlacks trotzdem.

Wieder einmal schickten die Zeitplangestalter die Langstrecklerinnen in der heißesten Stunde des Tages auf die Jagd nach dem 5000-Meter-Edelmetall. Emma Heckel, die auf Grund ihrer schnellen Vorleistung von 15:52 Minuten als Favoritin gehandelt worden war, war dort im Rennverlauf ohne Fortune. In den ersten Runden schoben sich die 18 jungen Damen geradezu um die Bahn, ehe sich die Regensburgerin für ein schnelleres Tempo in die Führungsposition schob, ohne sich absetzen zu können.

Als es in die letzte Runde ging, musste die Regensburgerin den Kampf um Gold von vorne gestalten, sah eingangs der Zielgerade wie die sichere Siegerin aus, ehe Caroline Schäfer (Schwalmstadt) wenige Meter vor dem Ziel an ihr vorbeistürmte und Kiara Nahen (Paderborn) mitzog. „Emma ist nach der langen amerikanischen College-Saison doch ein wenig müde“, kommentierte Heckel-Coach Kurt Ring den überraschenden Ausgang. „Die schwache Zeit von 16:53,39 Minuten ist den schlechten Bedingungen und dem unorthodoxen Rennverlauf geschuldet.“

Brem fehlt der Punch

„Von Platz fünf bis eins ist alles drin“, prognostizierte 1500-Meter-Mann Benedikt Brem schon nach dem Vorlauf. In einem anfangs verbummelten typischen Meisterschaftsrennen hatte der Telis-Mittelstreckler am Ende nicht den Punch, in einer schnellen Schlussrunde auf das Trepperl zu stürmen und war nach 4:00,10 Minuten mit Platz fünf nicht ganz zufrieden. Am Samstag will der 20-Jährige im österreichischen Andorf die DM-Scharte auswetzen.

Ganz anders war die Stimmungslage bei Newcomer Tobias Ritter, der nach äußerst klugem Rennverlauf in neuer Bestleistung von 14:48,00 unerwarteter Fünfter wurde. Telis-Sprinter Advait Nair lieferte zunächst über 100 Meter in Vor- und Zwischenlauf mit 10,85 und 10,98 Sekunden tadellose Vorstellungen und freute sich in 21,99 „über die ersten 200 Meter unter 22“, die ihn als Gesamtneunten nahe ans Finale brachten. Sophie Ochmann hatte über 400 Meter Hürden (65,10) keine Chance auf ein Weiterkommen.

− orv