Zweitliga-Eishockey
Überzeugende Vorstellung: Furiose Eisbären bleiben zuhause ungeschlagen

02.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:29 Uhr
Tomas Gulda holt aus, wenige Sekunden später fällt über Vorlagengeber Nikola Gajovsky (links) das zwischenzeitliche Eisbären-3:0 durch Richard Divis (rechts, alle in Rot) gegen Freiburg. −Foto: Christian Brüssel

Langsam wird es dann doch eine Serie: DEL-2-Aufsteiger Eisbären Regensburg gewann vor 2741 Zuschauern auch sein drittes Heimspiel, wieder nach einer äußerst überzeugenden Vorstellung, diesmal mit 6:1 (3:0, 2:1, 1:0) gegen die Wölfe des EHC Freiburg.



Die nächste Chance zu sehen, ob das Team von Trainer Max Kaltenhauser in der Donau-Arena seinen Lauf fortsetzen kann, gibt es schon am Dienstag (20 Uhr) gegen die Heilbronner Falken.

Entwarnung in der Eisbären-Abwehr: Weil Jakob Weber doch spielen und auch Xaver Tippmann auflaufen konnte, brachten die Regensburger auch ohne die verletzten Lars Schiller und Korbinian Schütz drei Verteidiger-Pärchen aufs Eis. Offensiv blieb alles beim Gewohnten: In Reihe vier lief Lukas Wagner neben Marvin Schmid und Radim Matus. Daniel Pronin blieb als 13. Stürmer auf der Bank.



Mit Jonas hatte jenes krebskranke Kind den gefeierten Startbully vornehmen können, zu dem sich seit den Playoffs eine innige Beziehung mit der Mannschaft und eine des gegenseitigen Ansporns entwickelt hatte. „Wenn ich kämpfen kann, könnt ihr das auch“, hatte Jonas den Eisbären etwa in den von den vom Aufstieg gekrönten Playoffs mit auf den Weg gegeben gehabt.

Und auch diesmal legten die Eisbären nach ihren beiden ersten Heimsiegen gegen Bayreuth wieder inspiriert los und zeigten sich mit dem etablierten Zweitligagegner auf Augenhöhe. Ein Abfälscher von Freiburgs Goldhelm des besten Skorers, Tor Immo, an die Latte (3:40) und ein Unterzahl-Break von Radim Matus, der vorbeizielte, brachten beidseits erste Topgelegenheiten.

Drei Tore binnen 222 Sekunden

Dann brach es binnen 222 Sekunden, also nicht einmal vier Minuten, über die Gäste aus dem Breisgau herein. Ein Kunstwerk eines Tores von Nikola Gajovsky leitete die Drei-Tore-Show ein: Der Eisbären-Kapitän nahm die Scheibe mit dem Rücken zum Tor an, umkurvte Wölfe-Schlussmann Patrik Cerveny und vollendete mit der Rückhand (8:57).

Beim 2:0 war Freiburg nach einer Strafzeit gerade vier Sekunden wieder komplett, da nutzte Topi Piipponen Kurzzeit-Konfusion in der Gästeabwehr zu jenem Pass, den Constantin Ontl vollendete und seinen Goldhelm-Status mit Saisontor drei und Skorerpunkt vier ausbaute. Und schließlich fand der Puck nach einer Topkombination von Lukas Heger und Gajovsky und dem Schuss von Richard Divis den Weg zum 3:0 über die Linie (12:39).

Furiose Eisbären hatten sich ein gutes Polster erspielt – und blieben auch im zweiten Durchgang weiter dran, auch defensiv. Zunächst warf sich Andre Bühler unter Beifall der Fans bei einer Zwei-gegen-eins-Situation dazwischen (24.) und nach einem Patzer im eigenen Drittel war der stets aufmerksame Schlussmann Devin Williams dazwischen (27.). Da aber war das 4:0 schon gefallen, das Corey Trivino und Richard Divis mit dem Torschützen Nikola Gajovsky mustergültig herauskombiniert hatten (26:33).

Und als Topi Piipponen einen Konter auch noch kühl frei vor Cerveny zum 5:0 nach nicht einmal 30 Minuten abschloss, waren die Freiburger für die nächsten Minuten erst einmal schockiert. Erst 104 Sekunden vor Drittelende und nach insgesamt acht Dritteln am Stück endete die Torlos-Serie der Wölfe, als Immo aus spitzem Winkel zum 1:5 verkürzte.

Beidseitiger Torwartwechsel

Startsignal für eine Aufholjagd? Das war die Frage in einer Liga, in der Landshut erst am Freitag in Selb einen Vier-Tore-Rückstand zu einem Auswärtssieg gemacht hatte. Freiburg versuchte es jedenfalls mit einem neuen Torwart: Luis Benzing löst Patrik Cerveny zwischen den Pfosten im Schlussdrittel ab. Wenig später kam mit Patrick Berger für Williams auch beiden Eisbären ein neuer Torhüter (43:12).

Auf dem Eis aber tat sich auch trotz beidseitiger Überzahlgelegenheit nichts mehr Entscheidendes, die Eisbären blieben wachsam, das Spiel war entschieden und damit der dritte Zweitligasieg unter Dach und Fach. Richard Divis setzte aber 132 Sekunden vor Ende mit seinem 300. Skorerpunkt im Eisbären-Trikot noch einen stimmungsvollen 6:1-Schluss und Glanzpunkt.

Statistik: Regensburg – Freiburg 6:1 (3:0, 2:1, 1:0) Eisbären Regensburg:Williams (ab 43:12 Berger) – Gulda, Heider; Weber, Tippmann; Bühler, Demetz – Gajovsky, Trivino, Divis; Ontl, Keresztury, Heger; Piipponen, Schwamberger, Schembri; Matus, Schmid, Wagner, Pronin

EHC Freiburg:Cerveny (ab 40:00 Benzing) – Pokorny, Trinkberger; Neher, Sonneburg; Kaisler, Hochreither; Zernikel – Orendorz, Linsenmaier, Reway; Bilich, O’Donnell, Immo; Kiefersauer, Cressey, Feist; Bongers, Otten, Wittfoth

Tore:1:0 (8:57) Gajovsky (Divis), 2:0 (11:45) Ontl (Piipponen-Heger), 3:0 (12:39) Divis (Gajosvky-Gulda bei 4-4), 4:0 (26:33) Gajovsky (Trivino-Divis bei 5-4), 5:0 (29:39) Piipponen (Schembri-Schwamberger), 5:1 (38:16) Immo (O’Donnell-Sonneburg), 6:1 (57:48) Divis (Trivino-Bühler)

Schiedsrichter:Markus Schütz/Daniel Harrer. –Zuschauer:2741. –Strafminuten:Regensburg 8 – Freiburg 8