Crossduathlon
Michael Schaller ist Vizeweltmeister

10.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:59 Uhr
Franz Pretzl
Michael Schaller holte in Targu Mures bereits 2017 einen Titel, bei der diesjährigen Crossduathlon-WM folgte nun der nächste Erfolg für den 26-Jährigen. −Foto: Franz Pretzl

Bei den Crossduathlon-Weltmeisterschaften in Rumänien feierten die Sportler des TV Burglengenfeld Erfolge: Michael Schaller sicherte sich die Vizeweltmeisterschaft und sein Vereinskollege Michael Schoyerer finishte auf dem fünften Rang. Schaller ergatterte außerdem den Titel den Titel „King of the Hill“.

Bei der erstmaligen Austragung dieser Weltmeisterschaften hatte sich die „World Triathlon“, der internationale Triathlon-Dachverband, mit einer harten Strecke im rumänischen Targu Mures durchaus großzügig gegeben. Und schon beim ersten von insgesamt zwei Wettbewerben zeigten sich die Trainer des TV Burglengenfeld, Thomas Kerner und Franz Pretzl, hocherfreut über die Leistungen ihrer Schützlinge.

Zunächst durfte TV-Youngster Michael Schoyerer bei den Elite-Junioren an den Start in Transsilvanien. Und für den 17-jährigen Azubi war bei seinem ersten Start im Nationaltrikot so einiges neu – sei es die weite Anreise von rund 1400 Kilometern oder die Atmosphäre und das Umfeld einer internationalen Veranstaltung.

Früher Start für Schoyerer

Mit dem Briefing und der Besichtigung der Wettkampfstrecke sowie der Wechselzonen holte er sich bereits zwei Tage vor dem Start die ersten Eindrücke, ehe der Wecker am Wettkampftag selbst schon um 5 Uhr morgens klingelte. Denn: Drei Stunden später stand für Schoyerer der Start rund um den Zoo von Targu Mures an. Nach dem Warm-up ging es um 7.30 Uhr in die Athleten-Lounge, anschließend folgten der Bike-Check-in sowie die Athletenaufstellung mit Vorstellung der einzelnen Teilnehmer der Weltmeisterschaft.

Durchaus nervös düste Schoyerer nach dem erlösenden Startschuss dann schließlich auf die Strecke. Und der junge Burglengenfelder machte seine Sache gegen die internationale Konkurrenz ausgezeichnet: Vom siebten Platz aus auf den 3,6 Kilometer langen, hügeligen Crosskurs gestartet, machte er nach 1200 Metern gleich noch einen Platz gut. Nach flotten 10,20 Minuten schwang sich Schoyerer somit auf sein Mountainbike. Der 11,6 Kilometer lange Radkurs mit vielen kurzen, aber extrem steilen Anstiegen und verwinkelten und kurvigen Abfahrten war sowohl technisch als auch mit 400 Höhenmetern körperlich anspruchsvoll. Aber auch hier hielt sich Schoyerer gut, obwohl der Mountainbike-Part eher seine etwas schwächere Disziplin ist. Nach 4,5 Kilometern kassierte der Burglengenfelder einen weiteren Konkurrenten ein. Als Fünfter wechselte Schoyerer anschließend hochmotiviert auf den 1,8 Kilometer langen Abschluss-Run und verteidigte dabei seinen Platz tapfer,bis ins Ziel.

Ebenso hochmotiviert reiste auch Michael Schaller nach Targu Mures – zum einen, weil er dort 2017 bei der Crossduathlon-EM den Titel holte und zum anderen, weil er noch die Goldmedaille von der EM, die im vergangenen Herbst in Italien stattfand, im Gepäck hatte.

Trotz leichter Beschwerden in den letzten Trainingswochen gelang es ihm, sich konsequent auf das Großereignis in Rumänien vorzubereiten. Furios startete Schaller nachmittags bei gut 25 Grad auf dem Platoul Cornesti auf die beiden 3,5-Kilometer-Laufrunden mit stolzen 100 Höhenmetern und mit einem langen und sehr steilen Anstieg.

Führung von zwei Minuten

Trotz der fordernden Strecke liefen Schallers Beine sozusagen wie von alleine und er setzte sich prompt an die Spitze des Feldes. Bis zum Wechsel auf das Mountainbike baute er seine Führung leichtfüßig auf knapp zwei Minuten aus – dahinter wechselte auch sein Konkurrent aus Tschechien, der bei der Europameisterschaft in Italien direkt hinter Schaller ins Ziel gelaufen war.

Obwohl der Dietldorfer vehement in die Pedale trat, schmolz sein Vorsprung anschließend von Runde zu Runde dahin. Nach zehn Kilometern war es dann schließlich soweit: Sein Widersacher aus Tschechien, der bei diesem Mal einen vollkommenen Tag erwischte, düste an Michael Schaller vorbei.

Dennoch gab der 26-Jährige nicht auf, tauschte Hauruck die Mountainbike-Schuhe gegen die Laufschuhe für den letzten Akt des Wettkampfes, den 3,5-Kilometer-Abschluss-Run. Obwohl der TV-Athlet Bestzeit rannte, reichte es am Ende nicht mehr zum Titel. Hatte Schaller in Italien seinen perfekten Tag, so hatte ihn diesmal sein Konkurrent. Nichtsdestotrotz freute sich Schaller aber über den Titel des Crossduathlon-Vizeweltmeisters.

Eine nicht erwartete Ehrung wurde dem Dietldorfer anschließend aber noch zu Teil: Er erhielt den Titel „King of the Hill“, denn am längsten und steilsten Part der Laufstrecke war Michael Schaller der Tagesschnellste im gesamten Wettbewerb. Am kommenden Wochenende starten dann die Crosstriathleten des TV bei der WM.

− bpf