Volleyball
Zäsur beim VC Schwandorf

20.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:40 Uhr
Gerhard Spies
Die Beachvolleyball-Anlage wird in diesem Jahr erstmals Austragungsort von Sommerturnieren. −Foto: Gerd Spies

Während sich die Herren des Volleyballclubs Schwandorf den Klassenerhalt in der Landesliga sicherten, wird in der kommenden Saison erstmals seit etlichen Jahren keine Damen-Mannschaft des VC in einer überregionalen Liga vertreten sein. Der Verein will nun mit jungen Nachwuchsspielerinnen einen Neuanfang wagen. Und trotz des sportlichen Dämpfers steigen die Mitgliederzahlen – wohl auch aufgrund der eigenen Beachvolleyball-Anlage.

Eine echte Sommerpause gibt es beim VC Schwandorf nicht mehr: Mit den vier Feldern auf dem Gelände des FC Schwandorf an der Ettmannsdorfer Straße hat der Volleyballclub ein neues zu Hause für die Sommermonate gefunden. Damit können die Schwandorfer auch in dieser beliebten Lifetime-Sportart ein geregeltes Jugendtraining anbieten. Darüber freut sich auch der Vereinskassier, denn die Mitgliedszahlen beim VC Schwandorf boomen – trotz Corona.

Vor gut einem Jahr weihte der VC gemeinsam mit dem FC Schwandorf und dem SC Ettmannsdorf die neue Beachanlage ein. Seitdem wird fast täglich auf den vier Feldern neben dem FC-Sportplatz gebaggert und gepritscht. Beachen ist ja inzwischen zur liebsten Beschäftigung der Volleyballer im Sommer geworden. Mindestens zweimal pro Woche ist für die Jugendlichen des VC Training im Sand angesagt.

Erste Turniere im Sommer

Heuer richtet der VC auf der Anlage auch offizielle Turniere aus. Für die Erwachsenen, ob Hobby-Spieler oder Profis, gibt es Mitte Juli den „Schwandorf-Cup“, ein Quattro-Turnier für jedermann. Anfang August veranstalten die Schwandorfer außerdem ein ebf-Turnier im Rahmen der bayernweiten Turnierserie. Und für die jugendlichen Volleyballerinnen und Volleyballer des Jahrgangs 2009 ist der VC am 26. Juni Gastgeber für die Oberpfalzmeisterschaft der U14.

Die Hallen-Saison 2021/22 ist inzwischen Geschichte. Corona richtete bei zahlreichen Mannschaften großen Schaden an. Auch den VC Schwandorf traf es hart. Bei den Landesliga-Damen musste nach mehreren Spielabsagen die Reißleine gezogen und die Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet werden. Dabei war das Team von Trainerin Ema Ivic verheißungsvoll in die Saison gestartet. Doch Corona sowie familiäre und studiumsbedingte Gründe schwächten die Mannschaft am Ende zu sehr. Für die kommende Saison nutzt der VC deshalb das Angebot der Regensburger Donau Volleys zu einer Spielgemeinschaft. Damit ergibt sich für die VC-Spielerinnen der Damen 1 die Möglichkeit, auch weiter in der Landesliga zu spielen.

Erfolgreicher sieht die Saison-Bilanz bei den Landesliga-Herren aus. Ihr Trainer Bastian Fuchs hatte nach dem Aufstieg vor einem Jahr das Ziel klar ausgegeben: „Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben!“ Mit einem gesicherten Mittelfeldplatz wurde dieses Ziel erreicht, auch wenn ohne Verletzungspech und Corona-Ausfälle sogar mehr drin gewesen wäre. Für die kommende Hallen-Saison steht der Kader aktuell noch nicht fest. Vermutlich wird durch Jobveränderungen der ein oder andere personelle Ausfall kompensiert werden müssen. VC-Trainer Bastian Fuchs kann aber auf die hoffnungsvollen Nachwuchstalente des Vereins zurückgreifen, allen voran Bayernauswahlspieler Leo Rester.

Nur der Meister VC Amberg 2 war für die Damen 2 des VC Schwandorf eine Nummer zu groß. Im letzten Spiel der Saison setzte sich Amberg durch, allerdings gegen ein Schwandorfer Team, das nicht in bester Besetzung antreten konnte. Am Ende war es Platz zwei in der Kreisliga. Nachdem einige Spielerinnen in der kommenden Saison nach ihrem Abitur nicht mehr zur Verfügung stehen werden, steht auch hier eine personelle Zäsur an. Mit jungen Nachwuchsspielerinnen soll der Kader aufgefüllt werden. Ähnlich ist die Lage bei den Herren 2: Auch sie wären fast in die Bezirksliga aufgestiegen, aber der VC Hohenfels-Parsberg war eine Nummer zu groß. Punktgleich mit dem TB Weiden landeten die VC-Jungs am Ende auf Platz zwei. Auch wenn es nicht ganz gereicht hat, ist es VC-Trainer Artur Brei gelungen, aus erfahrenen Spielern und jungen Nachwuchstalenten aus den Jugendmannschaften eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. In der kommenden Saison peilt das Team erneut den Aufstieg in die Bezirksliga an.

U16 stellte den Betrieb ein

Ausnahmslos aus Jugendspielern setzten sich die Herren 3 und 4 zusammen. Sie sollten in der Kreisliga erstmals in den Erwachsenen-Spielbetrieb schnuppern. Dabei schlug sich das Team von Markus Jauernig mit einem Platz im Mittelfeld hervorragend. Dagegen gewannen die U16-Jungs von Trainer Matthias Brückl kein Match, stellten auch in der intensiven Corona-Phase den Spielbetrieb ein.

Erste Früchte trägt indes die intensive Jugendarbeit bei den Schwandorfern. Drei Jugendteams hatten sich für überregionale Meisterschaften qualifiziert. Vor allem die U13-Mädchen machten dabei auf sich aufmerksam. Sie wurden Nordbayerischer Meister und landeten bei der Bayerischen Meisterschaft auf dem sechsten Platz. Bei den Jungs schafften einige Jugendspieler der Herren 3 und 4 bereits den Sprung in den Kader der Landesliga-Mannschaft. Bange um die Zukunft muss dem VC somit nicht sein.

− age