Fussball
Bittere 2:3-Niederlage für den SSV Jahn

Der Regensburger Zweitligist geht in Kiel trotz zweimaliger Führung leer aus. Das Zittern im Abstiegskampf geht weiter.

13.05.2021 | Stand 16.09.2023, 3:10 Uhr
Jan-Niklas Beste (rechts) im Zweikampf mit dem Kieler Torschützen Fin Bartels −Foto: Frank Molter/dpa

Das Zittern beim SSV Jahn geht weiter. Im Nachholspiel beim Tabellenzweiten Holstein Kiel unterlag der Regensburger Fußball-Zweitligist am Donnerstag mit 2:3 (1:1). Andreas Albers (16. Minute/Handelfmeter) mit seinem zwölften Saisontor sowie der eingewechselte Albion Vrenezi (75.) hatten die Gäste zweimal in Führung gebracht, doch Fin Bartels (20.), Simon Lorenz (79.) und Alexander Mühling (83.) sorgten mit ihren Treffern dafür, dass Kiel Kurs auf den direkten Aufstieg hält. Der Jahn dagegen verharrt nach der bitteren Pleite bei 35 Zählern und braucht weiterhin Punkte im Abstiegskampf.

Nachreiner fehlt weiterhin

Der SSV Jahn war wie erwartet mit Oliver Hein anstelle des rotgesperrten Benedikt Saller auf der rechten Abwehrseite ins Spiel gegangen. Kapitän Benedikt Gimber kehrte nach seiner Gelbsperre zurück ins Team. Auf der offensiven Außenbahn kam Jann George für Vrenezi zum Zug. In der Innenverteidigung beließ es Jahn-Coach Mersad Selimbegovic bei der Lösung mit Erik Wekesser. Sebastian Stolze nahm nach auskurierter Sprunggelenkverletzung zumindest wieder auf der Bank Platz, während Sebastian Nachreiner erneut nicht im Kader der Regensburger stand.

Die seit vier Partien sieglosen Gäste aus der Oberpfalz trafen bei Dauerregen an der Förde auf einen formstarken Gegner, der trotz der Belastungen der vielen Nachholspiele mit vier Siegen sowie einem Unentschieden aus den vergangenen fünf Begegnungen aufgetrumpft hatte.

Die Standpauke von Selimbegovic nach dem 1:5 am Sonntag beim VfL Bochum schien auf offene Ohren gestoßen zu sein. Jedenfalls setzte die Jahn-Elf die Hausherren zu Beginn mit intensivem Pressing unter Druck und hemmte den Kieler Spielaufbau.

Albers trifft vom Elfmeterpunkt

Torannäherungen blieben anfangs Mangelware. Ein Kullerball von Jan-Niklas Beste, der den Kasten weit verfehlte, war Ausdruck der beiderseitigen Harmlosigkeit. Dann griff Videoassistent Florian Lechner ein. Fabian Reese grätschte im eigenen Strafraum in eine Hereingabe von Olli Hein. Der Ball sprang an den ausgestreckten Arm des Kielers und von dort ins Aus. Referee Lasse Koslowski entschied nach der Überprüfung der Szene auf Elfmeter, den der Däne Albers mit Glück verwandelte. Der scharf geschossene Ball flutschte KSV-Keeper Thomas Dähne unter dem Körper durch.

Wie in Bochum ging der SSV Jahn in Führung, wie in Bochum gab er sie umgehend aus der Hand. Johannes van den Bergh brachte von links eine Flanke in den Strafraum. Bartels fand zunächst keinen Zugriff, kam aber durch eine unfreiwillige Vorlage von Beste erneut zum Abschluss. Mit einem satten Spannschuss aus sehr spitzem Winkel traf der Kieler Routinier an Torhüter Alexander Meyer vorbei zum Ausgleich. Bestes persönliche Pechsträhne setzte sich damit nahtlos fort. In Bochum hatte die Bremer Leihgabe nach einem Eigentor auch den Foulelfmeter zum 1:5-Endstand verschuldet.

Erneut entwischte Bartels seinem Gegenspieler Beste, setzte den Ball allerdings über das Gehäuse (37.). Der 1:1-Pausenstand spiegelte jedoch insgesamt das ausgeglichene Geschehen auf dem Rasen durchaus treffend wider.

Nach dem Wechsel ersetzte beim Jahn David Otto den mit Gelb belasteten Kaan Caliskaner. Kiel schien nach dem Marathon der Nachholspiele zunehmend schwere Beine zu bekommen, überließ den Regensburgern nun oft die Initiative. Meyer griff bei einer Volleyabnahme von Benjamin Girth sicher zu. Die Teams hielten die Intensität hoch, leisteten sich jedoch etliche Ungenauigkeiten. Vieles spielte sich im Mittelfeld ab, wo um jeden Ball gerungen wurde. Selimbegovic brachte nach 68 Minuten Florian Heister und Vrenezi für Hein und Max Besuschkow.

Wie gewonnen, so zerronnen

Vrenezis Einwechslung sollte sich bald bezahlt machen. Nach einem Freistoß von George von halbrechts schaltete der 27-Jährige am schnellsten und verlängerte den Ball mit dem langen Bein vorbei an Dähne zur abermaligen Jahn-Führung. Erstmals in der Rückrunde glückte den Regensburgern mehr als ein Tor in einer Partie.

Doch es blieb dabei: Wie gewonnen, so zerronnen! Jae-Sung Lee legte per Kopf auf für Lorenz, der mit einem Kopfball das 2:2 markierte. Damit nicht genug, kassierte der Jahn auch noch den Kieler Siegtreffer. Meyers Faustabwehr nach einer Flanke von Van den Bergh landete auf dem Fuß des eingewechselten Mühling, der den Ball von der Strafraumkante einschob.

Hier der Liveticker zum Nachlesen: