Die Generalprobe ist nur halb geglückt. Der SSV Jahn kam am Sonntagnachmittag über ein 1:1 (1:0) gegen den FC Erzgebirge Aue nicht hinaus und versäumte es damit am 27. Spieltag. sich wieder mehr Luft im unteren Tabellendrittel zu verschaffen. Mit nunmehr 31 Punkten hat der Regensburger Fußball-Zweitligist noch fünf Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. Jann George (5. Minute) hatte die Gastgeber mit seinem vierten Saisontor in Führung gebracht. Sören Gonther (85.) glückte der späte Ausgleich. Die Regensburger hatten zuvor viele Chancen ausgelassen, die Begegnung für sich zu entscheiden.
Beim Parforceritt mit sieben Spielen innerhalb von 21 Tagen steht für die Mannschaft von Cheftrainer Mersad Selimbegovic nunmehr ein Highlight der Vereinsgeschichte auf dem Programm. Am Mittwoch (18.30 Uhr/Sport1 live) empfangen die Regensburger im mit Spannung erwarteten Viertelfinale des DFB-Pokals den Bundesligisten SV Werder Bremen.
Mit breiter Brust
„Ich erwarte von allen Vollgas. Wir werden das Spiel mit breiter Brust angehen“, diese Marschroute hatte Selimbegovic vor dem Spiel ausgegeben. Bei der Umsetzung des Vorhabens vertraute er in der Startformation auf Rückkehrer Scott Kennedy in der Innenverteidigung und Sebastian Stolze in der Offensive. David Otto und Albion Vrenezi, beim 1:1 zuletzt in Würzburg noch von Beginn an dabei, nahmen zunächst auf der Bank Platz. Kapitän Benedikt Gimber rückte wieder vor auf die Sechser-Position vor der Abwehr.
Der „Kumpelverein“ aus dem Erzgebirge war in den vergangenen vier Auswärtsspielen stets leer ausgegangen, hatte aber die letzten drei Zweitliga-Begegnungen beider Teams im Jahnstadion allesamt für sich entschieden.
Start nach Maß
Die ersten Akzente setzten die sichtlich motivierten Hausherren. Nach einer Ballbehauptung von Charalambos Makridis hebelte Andreas Albers mit einem Pass in die Schnittstelle die Abwehr aus. Jann George, der diesmal ungewohnt zentral hinter der Sturmspitze Albers agierte, vollendete allein vor Keeper Martin Männel.
Das war ein Start nach Maß für die Regensburger. Aue kam durch Dimitrij Nazarov zu ersten vagen Gelegenheiten. Zuerst jagte der Deutsch-Aserbaidschaner den Ball übers Tor, dann parierte Jahn-Torhüter Alexander Meyer. George hätte sein Torekonto nach einer gründlich missratenen Faustabwehr von Männel derweil gleich aufstocken können.
Der Jahn blieb tonangebend. Erzgebirge-Coach Dirk Schuster sah sich an der Seitenlinie zu lautstarken Regieanweisungen veranlasst. Tatsächlich gelang es seinen Schützlingen, sich nach und nach etwas aus der Umklammerung zu befreien. Chancen von Max Besuschkow, Makridis und Erik Wekesser rundeten aus Jahn-Sicht einen ersten Abschnitt ab, in dem die Hausherren höher aus 1:0 hätten führen können.
Bei den Gästen strahlte weiterhin Nazarov am meisten Torgefahr aus. Zudem blieb einem Abseitstreffer von U21-Nationalspieler Florian Krüger zurecht die Anerkennung versagt. Kurz vor dem Pausenpfiff vergab John Patrick Strauß die dickste Ausgleichschance, als sein Schrägschuss das Jahn-Tor knapp verfehlte.
Viele Behandlungspausen
Nach dem Wechsel blieb die Partie umkämpft. Aue hatte nun mehr vom Spiel, aber das oft zerfahrene Geschehen spielte sich überwiegend zwischen den Strafräumen ab. Darüber hinaus lähmten einige Behandlungspausen den Spielfluss. Selimbegovic nahm den angeschlagenen Sebastian Stolze sowie Makridis vom Platz und brachte nach 65 Minuten Otto und Vrenezi.
Der agile George bereitete die nächste Großchance der Gastgeber vor. Er schickte Besuschkow, nach dessen Hereingabe im Strafraum Albers aus kurzer Distanz am Pfosten und an Männel scheiterte (72.). Der Däne raufte sich die Haare. Ähnlich erging es wenig später Kennedy und Otto bei einer Doppelchance.
Das sollte sich bitter rächen. Gonther nutzte nach einem Freistoß aus der eigenen Hälfte Unkonzentriertheiten in der Jahn-Abwehr und traf aus halblinker Position zum 1:1. Das finale Anrennen der Regensburger war nicht von Erfolg gekrönt.
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