Gasthaus
Perivoli: Wo der Gaumen Sirtaki tanzt

Das Restaurant in Stadtamhof bietet authentische griechische Küche, wie man sie in einer Taverne auf Korfu vermuten würde.

01.10.2020 | Stand 16.09.2023, 4:31 Uhr
Wolfgang Ziegler
Vasilis, der Chef des Perivoli in Stadtamhof, serviert sein Gyros mit Pita, Zaziki und Zwiebeln. −Foto: Tino Lex

Griechischer Wein und die altbekannten Lieder... Udo Jürgens – Gott hab ihn selig – hätte seine helle Freude gehabt, wäre er bei unserem Ausflug auf die Ionische Insel Korfu dabei gewesen. In unserem Fall lag Korfu in Stadtamhof. Denn dort, jenseits der Steinernen Brücke, gibt es das Perivoli, benannt nach einer kleinen Gemeinde auf dem siebtgrößten Eiland Griechenlands und die Heimat der Familie von Vasilis. Und – so viel sei verraten – die kocht auf, was das Zeug hält bzw. was der Drehspieß hergibt.

Wir hatten im Vorfeld viel gelesen über das Lokal, das die Netzgemeinde in den kulinarischen Olymp der besten Griechen Regensburgs gehievt hat. Und da man meinen Kumpel Robert Huber vom Regensburger Funkhaus und mich mit Gegrilltem und Frittiertem begleitet von Tsatsiki und anderen feinen Cremes durchaus begeistern kann, wollten wir wissen, ob die Schwarmintelligenz tatsächlich Recht hat.

Adresse:Öffnungszeiten:Besondere Infos:Preise:„Ein Gasthaus“
Restaurant Perivoli Stadtamhof 24, 93059 Regensburg, Tel. (09 41) 5 70 06Tägl. 17–22 Uhr, So 12–14 + 17–21 Uhr, Di Ruhetag.Bei schönem Wetter kann man auch im Freien sitzen. Die Toiletten sind nicht behindertengerecht.Vorspeisen und Salate ab 2,50 Euro; Suppen 6 Euro; Hauptgerichte ab 11 Euro; Fischgerichte ab 14 Euro; Mineralwasser (0,25 l) 2,50, Bier (0,5 l) ab 3,30, Wein (0,25 l) ab 4,80 Euro.– das ist, liebe Leser, eine Momentaufnahme. Die Beschreibung eines Essens, die – meist – genießerische Erinnerung an Geschmack und Atmosphäre. Eine subjektive Sache also, ein Tipp, der Ihnen empfiehlt: Gehen Sie hin, bilden Sie sich Ihr Urteil.

Wir besuchten das Restaurant an einem Samstagabend und starteten zum Kartenstudium mit Ouzo und Retsina, schließlich wollten wir ganz tief eintauchen in Keller und Küche Griechenlands. Das Angebot war so vielfältig, dass Minuten vergingen, bis wir uns entschieden hatten, schließlich sollte es nicht (nur) Gyros sein, das man inzwischen an jeder Straßenecke bekommt, wenngleich es dann meist als Döner in einem Fladen steckt.

So entschieden wir uns vorneweg für einen bunten Appetizer-Mix aus gefüllten Weinblättern mit Zitronensauce, Salzsardinen in Öl, Oliven und Pita mit frischem Knoblauch. Dass Vampire einen weiten Bogen um uns machten, muss an Letzterem gelegen haben. Satt waren wir auch schon – zumindest fürs Erste. Aber es sollte noch besser kommen und noch mächtiger. Der Herculesteller mit Lamm, Bifteki, Gyros, Leber, Suvlaki und Calamari ließ uns ganz große Augen machen, und der Dionysosteller mit einer etwas abgespeckten Version davon nicht viel weniger. Und alles schmeckte so, als säßen wir auf Korfu in einer Taverne am Meer und genossen den Sommerabend bei feinsten griechischen Spezialitäten.

Zu unseren Desserts – Galaktoboureko mit Eis und Halwa – nahmen wir noch ein Gläschen Wein. Von jenem, von dem Udo Jürgens singt, er schmecke wie das Blut der Erde.