Bildung
Millionen-Förderung für Uni Regensburg

Die Hochschule will digitale Lehre zusätzlich zum Präsenzunterricht verbessern. Das Projekt wird drei Jahre unterstützt.

10.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:36 Uhr
Die Uni Regensburg startet ein Projekt für den Unterricht zu Hause. −Foto: Universität Regensburg/Deli

Die 2020 gegründete, bundesweit agierende Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“ hat Ende Mai ihre erste Förderentscheidung bekanntgegeben: Zu den als förderwürdig erachteten Anträgen zählt das Projekt SelVi@ur der Universität Regensburg, das ab August 2021 für drei Jahre mit einer Summe von 1,8 Millionen finanziell unterstützt wird; über das ebenfalls von der Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“ geförderte Verbundprojekt QUADIS entfallen laut Pressemitteilung der Uni weitere rund 460 000 Euro.

Um in der Lehre ein gleichermaßen fachlich wie hochschuldidaktisch hohes Niveau gewährleisten zu können, ist es eines der Entwicklungsziele der Universität Regensburg, gute digitale Lehre in allen Studiengängen zu verankern und damit die Präsenzlehre zu ergänzen. Umfragen zu den digitalen Semestern des vergangenen Jahres haben für die Universität Regensburg neben Stärken wie einer hilfreichen Supportstruktur und einer hohen Bereitschaft zum Einsatz digitaler Elemente in der Lehre jedoch auch zwei große Problemfelder offenbart: Sowohl das Zeit- und Selbstmanagement als auch die SelbstMotivation gehen einem großen Teil der Studierenden nicht leicht von der Hand. Hinzu kommt, dass Lehrende und Studierende gleichermaßen die Interaktion in digitalen Lernumgebungen als schwierig erleben. Hier setzt das SelVi@ur – „Selbstlernphasen bei Vorlesungen virtuell und interaktiv begleiten“ an: Das Projektteam will digitale Module entwickeln, bei denen Studierende fachspezifisch und vorlesungsbegleitend Kompetenzen zum selbstregulierten Lernen in digitalen Lernumgebungen erwerben. Um einen einfachen Transfer der Module auf andere Lehrveranstaltungen inner- und außerhalb des Regensburger Campus‘ zu ermöglichen, wird das Projektteam einfach handhabbare Lösungen entwickeln, die auf der Lernplattform Moodle basieren; im Projektverlauf sollen sie hinsichtlich Akzeptanz und Wirkung evaluiert werden. Im Anschluss wird das Team die entwickelten Lernszenarien publizieren und die moodle-basierten Module als Open Educational Ressources (OER) zur Verfügung stellen.

Im Verbundprojekt QUADIS, für das sich alle bayerischen Universitäten, das DiZ – Zentrum für Hochschuldidaktik der bayerischen HAWs und die Virtuelle Hochschule Bayern zusammengeschlossen haben, soll in drei Projektsäulen die Qualität digital gestützter Lehre an bayerischen Hochschulen gesteigert werden. In der ersten Säule soll die hochschuldidaktische Weiterbildung um Blended Learning Seminare ergänzt werden. So soll Lehrenden ein Lernen am Modell ermöglicht und die Kapazität der Weiterbildung erhöht werden. Die Materialien sollen arbeitsteilig zweisprachig erstellt, als OER veröffentlicht und so über den Verbund hinaus nutzbar werden. In der zweiten Säule sollen bereits etablierte Formate zur Förderung des Diskurses zu digital gestützter Lehre intensiviert und auf alle Verbundpartner skaliert werden, um Lehrende zu inspirieren und Lehrinnovationen zu generieren. Dazu sollen Themenwochen durchgeführt und Fach- und Arbeitsgruppen Lehrender initiiert und begleitet werden. In der dritten Säule soll der Transfer von Lehrinnovationen in die Lehre durch Lehrwerkstätten unterstützt werden. Deren methodische Ausgestaltungen sollen miteinander verglichen und evaluiert werden, um nach Projektende eine Auswahl für zukünftige Maßnahmen treffen zu können. Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre unterstützt QUADIS mit einem Gesamtfördervolumen von 4,9 Millionen Euro, wovon rund 460 000 Euro an die Universität Regensburg entfallen.