Gedenken an die Bombennacht 1945
Schwandorfs OB mahnt, Verantwortung zu übernehmen für Frieden und Freiheit

17.04.2024 | Stand 17.04.2024, 15:00 Uhr
Dietmar Zwick

Am Ehrenmal an der Wackersdorfer Straße legten Bürgermeisterin Marion Juniec-Möller und Oberbürgermeister Andreas Feller einen Kranz nieder. Foto: Dietmar Zwick

Stadträte, Mitarbeiter des Rathauses und eine Abordnung der Krieger- und Soldatenkameradschaft Schwandorf kamen am Dienstag in der Fichtlanlage zusammen, um an die Bombennacht vor 79 Jahren zu gedenken. Oberbürgermeister Andreas Feller fand dabei mahnende Worte.

„In den frühen Morgenstunden des 17. April 1945 griffen britische und kanadische Fliegerverbände unsere Stadt aus der Luft an und entfachten ein Inferno“, begann OB Andreas Feller (CSU). 15 Minuten hätten unermessliches Leid in die Stadt gebracht, 1250 Menschen mussten dabei ihr Leben lassen.

Wertvolle Güter wie Demokratie, Freiheit und Frieden müssen geschützt werden



Es sei schwer nachzuvollziehen, was die Menschen durchgemacht hätten, „doch wir können die Erinnerung wachhalten und der Opfer gedenken“, so Feller weiter. Seit 79Jahren habe man nun das Privileg, in Frieden leben zu dürfen, in einer Gesellschaft, die von Freiheit und Demokratie geprägt sei.

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Blicke man jedoch über die Landesgrenzen, werde allen täglich vor Augen geführt, dass diese wertvollen Güter verletzlich seien und geschützt werden müssten. In der Ukraine seien die Menschen seit zwei Jahren unsäglicher Gewalt ausgesetzt. Und auch der Nahe Osten sei ein Beispiel für die unzähligen weltweiten Konflikte.

Zeichen setzen gegen den erstarkenden Rechtsextremismus, Hass und Hetze



Feller gab zu bedenken, dass aber auch in Deutschland die demokratischen Grundwerte immer aufs Neue in Frage gestellt würden. Der Rechtsruck spalte die Bevölkerung – dem müsse dringend Einhalt geboten werden. Alle würden Verantwortung dafür tragen, dass sich der Wahnsinn der beiden Weltkriege nicht wiederhole.

Auch in Schwandorf wurde Anfang Februar ein Zeichen gegen den erstarkenden Rechtsextremismus gesetzt. „Es hat mich persönlich sehr gefreut, dass über 500 Menschen dem Regen an diesem Abend getrotzt haben und auf dem Marktplatz zusammengekommen sind, um gegen Hass, Hetze und Ausgrenzung zu demonstrieren“, sagte Feller. Auch an diesem 16. April seien die Menschen zusammengekommen, um ein Zeichen gegen Krieg, Gewalt, Hass und Verblendung zu setzen. „Denn wir müssen für unsere Nachkommen eine sichere und lebenswerte Zukunft gestalten“, sagte der Oberbürgermeister.

Er verwies auch auf die Ausstellung „Vor – Am – Danach“ im Rathaus, die noch bis Ende des Jahres zu sehen ist. Sie dokumentiere eindrucksvoll, wie Gebäude im Stadtgebiet vor und nach der Bombardierung ausgesehen und sich die einzelnen Schauplätze bis heute entwickelt haben. Auch damit könne die Erinnerung an das schmerzliche Kapitel der Schwandorfer Geschichte wachgehalten werden.

Im Anschluss legte OB Feller mit Bürgermeisterin Marion Juniec-Möller (Grüne) einen Kranz am Ehrenmal nieder.