Ob Physalis oder Bärlauch, Schilfgras oder Paprika – bei der Pflanzenbörse des Obst- und Gartenbauvereins Dieterskirchen war das Angebot groß. Allein rund 100 Tomatenpflanzen in zwölf bis 15 verschiedenen Sorten warteten auf Abnehmer.
„Heuer haben wir einen deutlichen Trend weg vom Blumenkasten am Balkon hin zu mehr Obst und Gemüse verzeichnet“, sagte der Vorsitzende Dieter Berger. Bei strahlender Frühlingssonne knüpfte der Verein mit seiner Pflanzenbörse nahtlos an die erfolgreiche Samenbörse an, die im Januar stattfand.
Offiziell sollte die Aktion für Gartenfreunde auf der Freifläche zwischen Rathaus und Pfarrheim am Samstag um 14Uhr beginnen. Um sich aber die besten Ableger und Setzlinge zu sichern, kamen zahlreiche Besucher schon lieber etwas früher.
Erhalt und Pflege alter Sorten liegen dem OGV am Herzen
Der Renner seien heuer – „neben Bergen von Bärlauch“ – vor allem Tomaten, Paprika und Chilipflanzen gewesen. Allein rund 100 Tomatenpflanzen in zwölf bis 15 verschiedenen Sorten warteten auf Abnehmer – von der „Berner Rose“ bis zur „Nonna Antonina“. Letztere ist eine sogenannte „freie Tomate“, die nicht verkauft werden dürfe, erläutere Berger.
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Aber das war ohnehin kein Thema, denn bei der Pflanzenbörse des OGV findet kein Verkauf statt, sondern wird „alles nur auf dem Tauschweg abgehandelt. Jeder bringt mit, was er über hat, und schaut, was er brauchen kann“, so Berger.
Die Sortenvielfalt gefiel ihm besonders, da dem Verein der Erhalt und die Pflege alter, möglicherweise sogar seltener Sorten am Herzen liege. „Es ist Zeit geworden, dass die Börse wieder stattfindet“, ergänzte seine Stellvertreterin Jasmin Gassner. Bei ihr seien auf den Fensterbänken schon fast kleine Dschungellandschaften gewachsen. Nun konnte sie wieder einige der Pflanzen loswerden und damit anderen Gartlern eine Freude machen.
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Rund 50 Interessenten waren gekommen, sodass nahezu alle Pflanzen relativ schnell „getauscht“ waren. „Was jetzt noch übrig geblieben ist, werden wir in Absprache mit der Gemeinde nach der großen Baumaßnahme zur Verschönerung der Schulstraße verwenden“, kündigte Gassner an. Dabei handle es sich vor allem um Zierpflanzen und -gräser.
Kinder bauen Mais an: Die größte Pflanze gewinnt
Mit der Pflanzenbörse verbunden war auch wieder eine Aktion für die Kinder. Diesmal ist das Ziel, die längste Maispflanze anzubauen. Dafür bekamen die jungen Gartler in einer Popkorn-Box einige Maiskörner und eine genaue Anleitung für deren Hege und Pflege. Die Siegerehrung soll im Herbst, im Rahmen einer Kinovorführung, im Pfarrheim stattfinden. „Dazu werden wir extra eine Popkorn-Maschine organisieren, damit die Kinder ihre eigene Körner aufpoppen können“, berichtete die Vorstandschaft Obst- und Gartenbauvereins Dieterskirchen. Bewusst werde auf eine zwei- oder dreitägige Feier zum 50.Gründungsjubiläum verzichtet – zugunsten mehrerer kleiner Aktionen. Im November ist allerdings ein Ehrenabend vorgesehen.
Die Vorsitzenden dankten allen voran Ingrid Ried, die sich schwerpunktmäßig um die Organisation der Pflanzenbörse gekümmert hatte. Das Frühlingswetter lud schließlich dazu ein, bei Kaffee und selbst gebackenen Kuchen noch zu verweilen – zum Fachsimpeln und um Erfahrungen auszutauschen.
Paul Gassner ist schon gespannt, wie sich seine Maiskörner bis zur Ernte im Herbst entwickeln werden. Foto: Ralf Gohlke
